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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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wissen.
    Mary Jo nahm dieselbe Reiterstellung ein wie Adam vorher und drehte sich zu Paul, der ihr seinen Rücken zuwandte.
    »Herausforderung ausgesprochen und akzeptiert«, sagte Darryl. »Kampf bis zum Tod, aber der Gewinner kann eine Kapitulation akzeptieren.«
    »Ich stimme zu«, sagte Mary Jo.
    »Ja«, sagte Paul.
    Mary Jo war schneller, und sie war eine besser ausgebildete Kämpferin. Aber wenn sie traf, dann traf sie nicht so hart. Hätte Paul eher ihre Größe gehabt statt fast eins neunzig groß zu sein, hätte sie eine gute Chance gehabt. Aber er war gute dreißig Zentimeter größer als sie, und das bedeutete auch größere Reichweite. Ich konnte mich von seinem Kampf mit Warren daran erinnern, dass er für einen Mann seiner Größe erstaunlich schnell war.
    Schließlich landete er einen Faustschlag auf ihrer Schulter, der sie zu Boden warf, als hätte er sie mit einem Hammer getroffen.
    »Gib auf«, sagte er.
    Sie steckte ihre Füße zwischen seine und schlug sie auseinander. Dann rollte sie wie ein Affe zwischen seine gespreizten Beine und rammte ihm einen Ellbogen in die Nieren, als sie hinter ihm auf die Beine kam. Ein zweiter Tritt gegen das Knie hätte ihn fast zu Boden geworfen, aber er erholte sich.
    »Zur Hölle damit«, presste sie durch die Zähne hervor, als sie einen gewissen Abstand zwischen sich und ihn gebracht hatte.
    »Hör auf, sie zu schonen«, mahnte Darryl. »Das ist ein Kampf bis zum Tod, Paul. Sie wird dich töten, wenn sie kann. Wenn du ihre Herausforderung angenommen hast, musst du ihr auch den Respekt erweisen, ehrlich zu kämpfen.«
    »Richtig«, sagte Adam.
    Paul knurrte lautlos, trat an den Rand der Matte zurück und hob seine Arme zu einem hohen Block, die Beine parallel zueinander, so dass er sie quasi einlud, ihn am Oberkörper zu treffen. Das Problem mit dieser Falle war, dass Mary Jo durchaus fähig wäre, es in einen großen Fehler zu verwandeln, wenn sie richtig mit der Situation umging. Ich packte Adams Arm und bemühte mich, ihm nicht die Fingernägel in die Haut zu bohren.
    Er war angespannt und murmelte: »Pass auf, pass auf. Er ist schneller, als er aussieht.«
    Mary Jo trat langsam nach links, dann nach rechts, und Paul folgte ihren Bewegungen mühelos. Sie verlagerte ihr Gewicht nach links - aber mit einer schnellen Bewegung brach sie nach rechts aus und warf sich in den Angriff. Sie machte einen langen, weiten Sprung, der fast wirkte wie aus einem Fechtkampf. Ihre Faust verschwamm, als sie Hüfte und Schulter in eine Linie brachte und ihr Arm nach vorne schoss wie eine Lanze. Es war ein perfekter Schlag, ausgeführt mit übernatürlicher Geschwindigkeit.
    Paul drehte sich geschmeidig, so dass ihre Faust knapp an seinem Bauch vorbeiglitt. Er rammte beide Fäuste wie einen Hammer auf ihren ungeschützten Rücken, woraufhin sie mit einem Geräusch, das an entfernten Donner erinnerte, auf die Matte fiel. Neben mir grunzte Adam, als hätte er selbst Pauls Fäuste auf den Rücken bekommen.
    Mary Jo war sichtlich benommen. Sie lag auf dem Bauch und blinzelte angestrengt. Ihr Mund und ihre Kehle bewegten sich wie bei einem Fisch auf dem Trockenen. Dann sog sie langsam und schaudernd Luft in ihre Lungen, und ihre Augen wurden wieder klar. Wenn ihre Rippen vorher wehgetan hatten, musste sie nach diesem Schlag echte Qualen leiden.
    Jeder vernünftige Kämpfer hätte gewusst, dass der Kampf vorbei war, und hätte um Erbarmen gefleht, aber sie versuchte, ihre Ellbogen unter den Körper zu ziehen und sich hochzustemmen. Paul verzog die Lippen zu einem humorlosen Lächeln, während er ihre Bemühungen beobachtete.
    »Bleib unten«, sagte Paul zu ihr. »Bleib unten. Gib auf, verdammt nochmal. Ich will dir nicht weiter wehtun.«
    Sie hatte es gerade geschafft, sich auf die Ellbogen zu stemmen und ihre Knie an die Brust zu ziehen, als er einen schnellen Seitenschritt machte und mit seiner Fußkante hart von hinten auf ihren Oberschenkel trat, so dass sie wieder auf die Matte fiel. Ein kurzer Schrei entrang sich ihrer Kehle, aber dann riss sie die Knie unter sich und kam auf die Beine. Ihre Deckung war zu tief, und sie hielt den rechten Ellbogen fest gegen ihre verletzten Rippen gepresst. Unter ihrem Ellbogen breitete sich langsam ein Blutfleck aus. Jeder Wolf im Raum konnte es riechen und ich ebenso. Ich machte mir Sorgen, dass eine dieser gebrochenen Rippen die Lunge verletzt haben könnte. Ihr linkes Bein funktionierte nicht richtig, und sie verlagerte ihr Gewicht, so dass der

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