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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Hinsicht einfacher - wenn auch brutaler - als bei Menschen. »Halt sie fest, Paul. Je mehr sie sich wehrt, desto mehr wird es wehtun.« Dann flehte er mit viel sanfterer Stimme: »Halt noch ein bisschen durch, Baby. Schon in einer Sekunde wirst du wieder besser atmen können.«
    »Ich habe sie nicht in die Rippen geschlagen«, sagte Paul.
    »Henry hat sie durch die Küche geprügelt«, erklärte Auriele. »Hier. Schmier die Vaseline nicht überallhin. Nur ein bisschen um die Wunde, um das Teflon Pad abzudichten. Aber drei Seiten des Pads musst du dann festkleben, und das funktioniert besser, wenn du nicht versuchst, es auf mit Vaseline beschmierte Haut zu kleben.« Es folgte erleichtertes Schweigen, als das, was sie taten, anscheinend Erfolg zeigte und Mary Jo wieder atmen konnte. Die Leute zogen sich zurück und ließen ihr mehr Raum, weil sie nicht mehr direkt in Lebensgefahr war.
    Das Dojo war mit einer Trage ausgestattet - einer sehr einfachen Bahre, die nur aus einem Metallrahmen mit Griffen bestand, über den Stoff gezogen war. Alec und Auriele legten Mary Jo darauf und trugen sie ins Haus. Ein Mensch hätte unter einer punktierten Lunge wochenlang gelitten. Mit ein paar Pfund rohem Fleisch würde es Mary Jos Lunge wahrscheinlich in ein paar Stunden wieder gutgehen, wenn nicht sogar früher. Die Rippen würden länger brauchen, aber auch sie würden in ein paar Tagen, höchstens einer Woche, wieder so gut wie neu sein. Werwölfe mussten sich keine Sorgen um Infektionen machen, wenn Rippen oder Lungenteile nachwuchsen.
    Henry hatte sich nicht bewegt. Mir fiel auf, dass einige aus dem Rudel ihn kritisch beäugten. Und als sie sich als Vorbereitung auf den Schlusskampf von der Matte zurückzogen, blieb um Henry freier Platz - und das hatte es vorher nicht gegeben.
    Ein paar Wölfe säuberten die Matte, Paul zog sich in seine Ecke zurück, und Adam stellte sich ans andere Ende.
    Ich beobachtete Paul genau. Dieser Nervenschlag von Mary Jo... Zuerst hatte ich gedacht, er hätte ihn einfach abgeschüttelt; er hatte den Weg zum Ende der Matte ziemlich sicher zurückgelegt. Aber noch bevor Mary Jos Blut ganz von der Matte verschwunden war, schüttelte Paul langsam den Kopf und rieb sich mit einer Hand das Ohr, wobei er darauf achtete, nicht die Stelle zu berühren, an der Mary Jo ihn getroffen hatte. Er blinzelte mehrmals schnell hintereinander und schien Probleme damit zu haben, seine Augen scharf zu stellen.
    Dann atmete Paul einmal tief durch und fand seine Mitte. Sein Körper wurde ruhig und seine Atmung tief und gleichmäßig. Er stand da wie eine Statue, die nackte Brust mit einem dünnen Schweißfilm überzogen. An dem Mann war kein Gramm Fett, und er sah aus wie eine Mischung aus einer Calvin-Klein-Werbung und einer Rekrutierungsanzeige der Armee.
    Nachdem die nassen Stellen auf der Matte eilig abgetrocknet worden waren, trat Darryl wieder in die Mitte des Kampfplatzes.
    »Paul, willst du deine Herausforderung immer noch aufrechterhalten?«
    Er schaute zu Henry. »Du hast Mary Jo geschlagen?« War er immer noch ein wenig aus dem Gleichgewicht? Ich war mir nicht sicher.
    »Es war ein Unfall«, sagte Henry. »Mercy hat gesagt...« Er schaute zu mir. »Weißt du, jemand, der so verletzlich ist wie du, sollte lernen, den Mund zu halten, dann müssten andere nicht die Prügel für dich einstecken.«
    »Leute, die so viel zu verlieren haben wie du«, antwortete ich, »sollten ihr Temperament besser unter Kontrolle haben.« Der Beleidigung fehlte... der gewisse Biss. Aber es war wichtiger, schnell zu antworten als wirklich schlagfertig zu sein. Ich schaute Paul an. »Mary Jo ist zwischen mich und Henry getreten.«
    »Und du hast sie trotzdem kämpfen lassen?«, fragte Paul ungläubig. »Du warst nicht der Meinung, dass es gefährlich sein könnte?«
    »Ein Kampf bis zum Tod ist immer gefährlich«, erklärte ich ihm. »Sie wusste über ihre Rippen Bescheid. Und ich wusste, dass du sie nicht umbringen wolltest.«
    Er starrte mich an. Warf einen kurzen Blick zu Henry. Dann sagte er zu Darryl: »Ja. Lass es uns hinter uns bringen.«
    Darryl verneigte sich halb, trat von der Matte und sagte: »Gentlemen, ihr könnt anfangen.« Es lief langsam an.
    Während noch ein Großteil der Matte zwischen ihnen lag, salutierte Paul Adam auf eine aufwendige, Art, die ich nicht erkannte; eine elegante Bewegung der Hände und Unterarme, kombiniert mit einem halben Schritt nach vorne und zurück. Er gab ein zischendes Geräusch von sich,

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