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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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bei Bewusstsein ist«, neckte Aylah und blies über Basils Stirn. »Und dann nur vier oder fünf Mal am Tag.«
    Der Salamander rutschte unbehaglich auf dem Zedernast hin und her. »Woher weißt du so viel, Aylah?«
    »Oh, ich hhorche nur, was der Wind gerade erzählt.«
    Merlin, der immer noch kniete, kam näher. Zart streichelte er die kleinen grünen Schuppen auf Basils Schwanz. »Kannst du mir nicht mehr erzählen? Irgendwelche Hinweise über deine Art?«
    »Nur dass Dagda sagte, dass ich kein Drache bin.
Du bist nicht nur ein Drache,
genau das waren seine Worte.«
    Da zog Merlin die buschigen Brauen hoch. »Noch etwas?«
    »Nun, ich bin kein Kreelix.« Er schaute kurz hinunter auf die leblose Gestalt, die ausgestreckt unter der alten Zeder lag. Dunkles Blut aus dem Mund sickerte immer noch in den Boden und durchweichte die Nadeln und Zapfen ringsum. »Wenigstens   … hoffe ich das.«
    »Du bist entschieden kein Kreelix, mein Freund! Noch etwas? Wo bist du geboren?«
    Basil verlagerte nachdenklich sein Gewicht auf demAst. »Ich bin aus einem Ei geschlüpft. Einem grünen. Hier in Waldwurzel.«
    »Ich weiß es«, flüsterte die Windschwester. »Ich war dabei.«
    »Ja!« Basil nickte strahlend. »Ich erinnere mich, Aylah. Du warst dabei.«
    Der Wind fegte durch die Lichtung, schwenkte Fichten- und Zedernäste und wirbelte Rindensplitter vom Boden auf. »Und ich war auch dort, bevor du ausgeschlüpft bist, als du auf dem unaufhörlichen Fluss im versunkenen Fincayra hinuntergetrieben bist, als ein Falke dich weggetragen hhat und als du auf die vergessene Insel gefallen bist.«
    »Die Insel!«, rief Merlin. »Du warst
dort

    Basil legte unsicher den Kopf schief.
    »Das war er«, versicherte Aylah, »allerdings noch im Ei. Genau wie er dort war, als ein gewisser junger Zauberer einen magischen Samen gepflanzt hhat – einen Samen, der zu einer wunderbaren neuen Welt hherangewachsen ist.«
    Der Zauberer schob nachdenklich die Lippen vor. »Und woher hast du gewusst, liebe Windschwester, dass du dich um dieses besondere Ei kümmern sollst?«
    »Du hhast es schon erraten«, flüsterte sie und ließ die Äste rundum schaukeln. »Dagda kam in einer Vision zu mir und bat mich, über dieses Geschöpf zu wachen. Er hhat nicht gesagt, warum, auch nicht, was für eine Art Geschöpf es sein könnte, nur dass dieses Leben zu retten sich lohnt.«
    »Ein Leben, das zu retten sich lohnt«, wiederholte Merlin. Er nickte entschieden und stand auf. »Jetzt habe ich mehr als genug gehört, um meinen Verdacht zu bestätigen. Lange Zeit, mein Freund, habe ich über deine Fähigkeiten und über dieses grüne Licht in deinen Augen gerätselt. Endlich weiß ich, was für eine Art Geschöpf du bist!«
    Basils Herz hüpfte. »Wirklich?« Er schwenkte gespannt die kleinen Flügel. »Verrätst du es mir?«
    »Noch besser, ich werde es dir
zeigen

    Merlin steckte seinen Stab fest in den Nadelteppich und erwiderte Basils Blick. »Ich kann dich zwar nicht in einen verwandeln, der du nicht bist, aber ich
kann
dich in den verwandeln, der du wirklich sein sollst.«
    Seine Stimme wurde tiefer. »Mit deiner Zustimmung kann ich dein Wachstum beschleunigen und dir die Gestalt geben, die du schließlich haben sollst. Aber ich warne dich, mein Freund, vielleicht verändert sich nichts. Ich könnte mich irren, du könntest schon die Gestalt deiner Bestimmung haben.«
    Die Augen des Zauberers leuchteten. »Andererseits könntest du eine kleine Überraschung erleben.«
    Basil holte tief Luft, er versuchte angestrengt, ruhig zu bleiben. Konnte er wirklich mehr werden, als er zu sein schien? Er stellte die kleinen Füße fest auf den Ast und erklärte: »Du hast meine Zustimmung.«
    »Gut. In diesem Fall werde ich dir einen Körper geben, der so groß ist wie dein Herz.«

34
Großes Herz
    Wie Sternenlicht kann die Seele eines Geschöpfs durch ein anscheinend endloses Unwetter verborgen sein – aber nie wirklich ausgelöscht. Nur ein guter Wind ist nötig, der die Wolken davonjagt, und das Licht wird enthüllt.
     
    M erlin stand in der Mitte der Waldlichtung und legte beide Hände auf den knorrigen Griff seines Stabs. Er wartete und beobachtete eine einzige Zedernnadel, die langsam auf den Boden schwebte und sich dabei in den Lichtstrahlen zwischen den Bäumen drehte. Dann schaute Merlin zum Himmel und stimmte seinen Sprechgesang an:
    Kommende Kraft
    Kündigt sich an,
    Bürgt, dass sich Schicksal entfalten kann.
    Gieß jetzt die Saat,
    Grüße das

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