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Messertänzerin

Messertänzerin

Titel: Messertänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Rauchhaus
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Jidaho nachdenklich.
    Divya nickte traurig. »Er hat mir kein Wort geglaubt. Seine Welt sah genau so aus, wie Warkan sie ihm geschildert hat, dieses Bild konnte ich nicht einfach auswischen.«
    Jidaho seufzte. »Dich trifft keine Schuld und auch den jungen Wächter nicht. Sannean hat sich selbst entschieden.Ich kannte ihn. Er war kein schlechter Mensch … damals nicht. Ein hitziger, sehr ehrgeiziger Magier, Macht hat ihn durchaus fasziniert. Schreckliche Erlebnisse können einen Menschen prägen, verändern oder stärker machen. Die Wahl haben wir aber immer selbst …«
    Tajan schüttelte den Kopf. »Nicht immer. Manchmal entscheidet das Schicksal für uns.«
    Jidaho wandte sich zu ihm um und sah ihn interessiert an.
    »Das Schicksal hat dir also vorgezeichnet, dass du dich heute gegen deine eigenen Leute stellst und dass du bei den Rebellen landest, deinen bisherigen Feinden?« In seinen Augen blitzte es. »Ich glaube, du hast dein Schicksal schon längst in die Hand genommen.«
    Tajan umklammerte die Rückenlehne von Divyas Stuhl, bis seine Knöchel weiß hervortragen, aber er entgegnete nichts mehr.
    Als Divya von den Hinweisen auf die verlorene Bibliothek erzählte, war Jidaho, wie erwartet, sofort Feuer und Flamme. Ohne zu zögern, wollte er Divya und Tajan alle verfügbaren Männer zur Verfügung stellen, was Leasar umgehend zum Protest veranlasste.
    »Du bist blind, wenn es um deine alte Schatzsuche geht!«, schimpfte er erzürnt. »Du weißt, dass das Ufer gegenüber der Flussinsel streng bewacht wird. Wir hatten damals Glück, dass wir in dem kleinen Fischerboot nur zu zweit waren, aber wenn du eine Invasion planst, dann kannst du auch gleich eine Einladung an Warkan schicken.«
    Tajan nickte und musste ihm recht geben. »Zwei kräftige Männer wären hilfreich, wenn wir das Gelände nach einem Eingang absuchen wollen. Mehr wären zu auffällig.«
    Jidaho wollte am liebsten selbst mitkommen, aber Leasar sprach sich entschlossen dagegen aus. Stattdessen bot er sich selbst an – gegen seine innere Überzeugung, wie Divya spürte. Außerdem meldete sich Roc freiwillig – was Tajan mit ausgesprochen knappem Nicken hinnahm.

Wasser
    Divya hatte geglaubt, Tajan übertriebe. Aber es war genau so, wie er gesagt hatte: Als das Boot über den Fluss glitt, schien das Leben am anderen Ufer zurückzubleiben. Zuerst verstummte der Wind – von einem Herzschlag zum anderen – und im nächsten die Vögel. Keiner von ihnen folgte ihnen sehr weit, keiner verirrte sich auf die Insel, die mit ihrem dichten Gestrüpp sicher Unmengen von Beeren und Insekten beherbergte. Und als gäbe es eine unsichtbare Grenze, endete plötzlich sogar der Morgennebel, der so früh noch über dem Fluss lag.
    Divya und die drei Männer sahen einander mit blassen Gesichtern an, aber keiner erwähnte die unnatürlichen Vorkommnisse.
    »Hoffentlich lassen sich die Wachen wirklich ablenken«, sagte Roc mit Grabesstimme.
    »Auf unsere Männer ist Verlass!«, nickte Leasar, dessen sonst so mürrische Miene dem Ausdruck einer starken Anspannung gewichen war.
    Als das Boot mit einem Ruck auf dem Strand aufsetzte, blieben alle sitzen und warteten. Worauf, das war ihnen selbst nicht klar.
    »Es gab Menschen, die auf die Insel gegangen und nicht zurückgekehrt sind«, sagte Leasar in die Stille hinein.
    Tajan nickte düster. »Ich war einer von ihnen.«
    »Aber du bist zurückgekehrt«, widersprach Divya.
    Tajan beobachtete die Büsche in Ufernähe, als erwarteteer dort irgendeine Bewegung. Leise erwiderte er: »Ein Teil von mir kam zurück. Aber heute glaube ich, meine Seele ist noch hier.«
    Divya legte ihre Hand auf seine Wange.
    »Dann lass uns gemeinsam gehen, um sie zu suchen.«
    Tajan forschte in ihrem Blick, und sie hoffte, dass er Zuversicht darin lesen konnte. Dass sie ihm die Kraft geben konnte, um die Insel zu betreten. Er griff nach ihrer Hand, küsste sie und sprang auf.
    »Schnell weg vom Ufer«, mahnte Leasar. »Verstecken wir das Boot unter den Überresten der alten Brücke! Wir dürfen nicht gesehen werden.«
    Sie mussten sich durch dichtes Gebüsch kämpfen, um zum Inneren der Insel vorzudringen. Nach kurzer Zeit erreichten sie eine riesige Lichtung, deren Boden schwarz und kahl war. Nichts, nicht einmal Gras oder Moos, hatte hier wachsen wollen. Eingerahmt wurde der Platz von ein paar dunklen alten Steinquadern, an manchen Stellen war noch der Rest einer Mauer erkennbar.
    Leasar bemerkte Divyas enttäuschten Blick und nickte. »Hier

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