Metabolic Balance - für Diabetiker
empfehlen.
Medikamente gegen Diabetes mellitus Typ 2
Medikamente
Wirkmechanismen
Nebenwirkungen
Acarbose
hemmt Enzyme der Zuckeraufspaltung im Darm (Glucosidasehemmer)
Blähungen, Bauchschmerzen
Metformin
hemmt Gluconeogenese, stimuliert Glykogensynthese in der Leber
Wenig, ideal für
Typ-2-Diabetiker!
Sulfonylharnstoff (Glibenclamid)
Stimuliert die Bauchspeicheldrüse, mehr Insulin zu produzieren
Hypoglykämie
Glitazone
verbessert den Glukosetransport in die Zelle
Gewichtszunahme, häufiger
Frakturen bei Frauen,
häufiger Herzinfarkte
Inkretin: GLP-1 Analoga (Glucagon-like-Peptid)
aktiviert den GLP-1-Rezeptor
Bisher nicht zugelassen,
keine Nebenwirkung
bekannt, Gewichtsabnahme
Inkretin: DPP-Hemmer (Dipeptidylpeptidase inaktiviert GLP-1)
hemmt DPP (Dipeptidylpeptidase)
Dosisanpassung bei
Niereninsuffizienz
Acarbose
Diese Medikamente, sogenannte Alpha-Glucosidasehemmer, wirken im Darm und verlangsamen die Aufspaltung der Kohlenhydrate in Zucker und damit auch die Aufnahme ins Blut. Die über die Nahrung aufgenommenen langkettigen Kohlenhydrate werden durch das Enzym Alpha-Glucosidase im Darm in die Einfachzucker zerlegt. Acarbose hemmt dieses Enzym, die Kohlenhydratketten bleiben zusammen und können nicht aufgenommen werden, weil sie zu groß sind, um die Darmwand zu passieren. So wird ein rascher Zuckeranstieg nach den Mahlzeiten verhindert. Bei Behandlungsbeginn kann die verzögerte Kohlenhydratverdauung zu Völlegefühlen, Blähungen und Durchfall führen. Eine Gefahr der Unterzuckerung besteht nicht. Präparat: Glucobay
Nebenwirkung: Die nicht ins Blut aufgenommenen Kohlenhydrate gelangen in den Dickdarm und führen dort zu Blähungen und Bauchkrämpfen. Wenn gleichzeitig Sulfonylharnstoffe genommen werden und es zur Hypoglykämie kommt, kann nur reiner Traubenzucker helfen, der bereits ein Einfachzucker ist und nicht mehr durch die Alpha-Glucosidase aufgespalten werden muss.
Metformin
Unter einer Azidose versteht man das Ansammeln von zu vielen Säuren im Blut mit nachfolgender Übersäuerung des Körpers. Dieser versucht dann durch verstärkte Atmung (Hyperventilation), saures Kohlendioxid über die Atemluft abzugeben.
Metformin ist die weltweit am häufigsten eingesetzte Substanz bei Typ-2-Diabetes. Sie gehört zu der Substanzgruppe der Biguanide. Das sind Stoffe, die über einen dreifachen Wirkansatz verfügen:
‣ Metformin verbessert die Wirkung des körpereigenen Insulins und dadurch auch die Aufnahme von Glukose in die Blutzellen.
‣ Metformin hemmt die Freisetzung von Zucker aus der Leber.
‣ Metformin wirkt auch im Darm und verzögert die Aufnahme von Zucker ins Blut.
Metformin eignet sich für Typ-2-Patienten mit Übergewicht, da es zugleich den Fettstoffwechsel verbessern, die Triglyzeride im Blut senken und somit den Abbau von Übergewicht begünstigen soll. Das Medikament wird ein- bis zweimal täglich, bevorzugt zu den Mahlzeiten, eingenommen. Möglicherweise verbessert es auch die Insulinresistenz, weswegen es häufig auch von Gynäkologen zur Behandlung der Zystenbildung an den Eierstöcken (S. 104) eingesetzt wird.
Präparate: Glucophage, Mescorit, Diabetase
Nebenwirkung: Von allen Medikamenten gegen Diabetes hat es die wenigsten Nebenwirkungen. Nicht eingesetzt werden sollte es bei schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz und bei Störungen, die zur Azidose führen können.
Sulfonylharnstoffe
Unabhängig von der Blutzuckerkonzentration stimulieren Sulfonylharnstoffe die erhöhte Freisetzung von Insulin durch eine Blockade von Kaliumkanälen in den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Es strömt vermehrt Kalzium in die Zellen. Dies bewirkt, dass die Transportproteine für Insulin leichter mit der Membran verschmelzen und vermehrt Insulin ausschütten.
Präparate:
Glibenclamid (Euglucon, Normoglucon, Glucobene)
Glibornurid (Glutril)
Gliclacid (Diamicron)
Glimepirid (Amaryl, hat längere Wirkdauer als Glibenclamid)
Glipizid (Glibenese, Minidiab)
Gliquidon (Glurenorm)
Glisoxepid (Pro Diaban)
Glycodiazin (Redul)
Nebenwirkung: Früher oder später erschöpfen sich jedoch die Beta-Zellen durch die hohe Insulinproduktion, und der Patient wird insulinpflichtig. Durch die hohen Insulinspiegel kommt es leicht zum Unterzucker.
Glibenclamid
Sulfonylharnstoffe regen die Produktion von körpereigenem Insulin an. Allerdings funktioniert das nur so lange, wie die Bauchspeicheldrüse überhaupt in der Lage ist, das Hormon zu produzieren. Ein deutlich über dem Normwert erhöhter
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