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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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    20.05.3021 A.D., 02:47
    System: Eritrea II
    Planet: Gambela
    Ort: Bunkeranlage 120 km nordwestlich von Abobo
    Sirrend schlug die nächste Kugel direkt neben Pollock Shermars Kopf einen faustgroßen Brocken aus dem Stahlbeton.
    »Wir sitzen in der Falle!«, schrie Jost wie irre. Und sofort nochmal: »Wir sitzen in der Falle.«
    Ach was! Echt jetzt? »Halt die Fresse!« Pollock duckte sich tiefer hinter die beiden Fässer und versetzte seinem Kameramann einen derben Hieb vor die Brust. »Halt endlich die Fresse!«
    Jost plumpste auf seinen fetten Hintern. »Madonna«, heulte er auf.
    »Sie kann dich nicht mehr hören, du Idiot«, knurrte Pollock. Da hat man einen Technikfreak dabei, und dann hat der nicht mal einen Schimmer, was ein Störsender ist. Na bravo …
    »Grundsäuberung der Anlage in sechzig Sekunden«, verkündete eine gleichmütig-freundliche Ansage aus den Lautsprechern. »Bitte nutzen Sie dringend einen der ausgewiesenen Notausgänge.«
    Pollock lugte um die Fässer herum zu der Stelle, wo er den schießwütigen Wachroboter vermutete, der ihn und Jost aufs Korn genommen hatte.
    Die Maschine machte mit einem ihrer acht Spinnenbeine gerade einen Schritt nach vorn und zermalmte mit ihrem Gewicht den Brustkorb eines toten Gardeurs. Die Sensorenköpfe auf ihrem Rumpf surrten und klickten.
    Hermes Christus sei Dank ist das Ding dümmer als ein Hund. Pollock brach trotzdem der Schweiß aus.
    »Grundreinigung der Anlage in fünfzig Sekunden. Bitte nutzen Sie dringend einen der ausgewiesenen Notausgänge.«
    Das war’s. Wir sind erledigt. Es blockiert den einzigen Ausweg aus dieser beschissenen Halle. Wir kommen da nicht vorbei, ohne dass es uns durchlöchert wie ein Sieb. Er ließ sich gegen die rechte Tonne sacken und wischte sich das bittere, klebrige Öl ab, das ihm vorhin ins Gesicht gespritzt war. Und ich sag noch zu Pablo: ›Schieß nicht auf irgendwelche Tanks. Egal, was du machst, schieß nicht auf Tanks.‹ Natürlich hatte Pablo seinen Finger am Abzug nicht im Griff gehabt, und es war erstaunlich, wie viel Flüssigkeit in den Tank gepasst hatte. Genug, damit alle in der Halle etwas davon abbekamen. Einzig der Gedanke daran, dass Pablo nach seinem panischen Rumgeballere zügig den Löffel abgegeben hatte, bereitete Pollock eine gewisse Genugtuung. Seltsamerweise löste die flüchtige Erinnerung daran, wie Pablos Schädel zerplatzt war, nicht die geringste Spur von Ekel in ihm aus. Im Gegenteil. Ich könnte was zu essen vertragen. Es ist doch scheiße, mit leerem Magen zu verrecken, oder?
    »Grundreinigung der Anlage in vierzig Sekunden. Bitte nutzen Sie dringend einen der ausgewiesenen Notausgänge.«
    Er hörte den nächsten klackenden Schritt des Wachbots und schauderte. Nicht weil die Maschine die Distanz zu ihnen verkürzte und ihre ohnehin minimalen Überlebenschancen weiter reduzierte. Es war eine ganz andere Erkenntnis. Es ist in mir drin! Verdammt! Dieses Dreckszeug!
    Pollock kam nicht mehr dazu, reflexartig auszuspucken. Jost hatte sich aufgerappelt und ragte über ihm auf. Alles Weinerliche, alles Weiche war aus seiner Miene gewichen. »Das ist alles nur deine Schuld, du arroganter Wichser«, sagte er mit gebleckten Zähnen. Dann stieg ein dumpfes Grollen aus seiner Kehle empor, und er hämmerte Pollock die Kamera gegen die Schläfe.
    Pollock kippte zur Seite und riss die Arme vor den Kopf. Das stotternde Krachen einer kurzen Salve aus einer automatischen Waffe ertönte. Josts rechte Schulter zerstäubte in einem feinen roten Nebel. Die Kamera rutschte ihm aus der Hand und zerschellte zu seinen Füßen. Er geriet ins Schwanken, ging aber nicht zu Boden.
    »Grundreinigung der Anlage in dreißig Sekunden. Bitte nutzen Sie dringend einen der ausgewiesenen Notausgänge.«
    Der Wachbot näherte sich stampfend.
    Eine winzige Ewigkeit starrte Pollock gierig auf das Blut, das aus Josts Wunde sprudelte. Selbst der Schmerz an seiner Schläfe war vergessen. Worauf wartest du? , drängte eine gehässige Stimme in seinem Kopf, ein finsteres Flüstern voller Gier und Vorfreude. Mach ihn kalt. Er gehört dir! Lass dir nicht von diesem Drecksding die Beute streitig machen!
    Pollock hätte es getan. Er hätte Jost umgebracht. Er hätte ihn in tausend kleine Fetzen gerissen. Weil es so sein musste. Weil es so richtig war. Weil die Reize, die auf sein Hirn einprasselten, nur diesen einen Schluss zuließen. Josts zitternde Knie, seine unkontrolliert zuckenden Finger, das nasse Röcheln aus seinem Mund. Er

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