Metabolic Balance - fuer Diabetiker
vergrößernden Fettzellen produziert und signalisiert, dass die Depots gut gefüllt sind und zur Zeit keine neue Nahrung aufgenommen werden muss.
Resistin ist ein Hormon von dem man bisher nur weiß, dass es die Insulinresistenz verstärkt (daher der Name). Es wird ebenfalls vermehrt produziert, wenn die Fettzellgröße zunimmt. Im lockeren Bauchfett ist der Resistinspiegel etwa 4-mal höher als im übrigen Fettgewebe! Dies erklärt auch den engen Zusammenhang zwischen Taillenumfang und Insulinresistenz.
Adiponektin aktiviert in den Zellen den Transporter GLUT-4 (siehe Seite 26), der die Glukose aus dem Blut durch die Zellmembran ins Innere der Zelle
transportiert. Wächst die Zelle, wird hiervon weniger produziert, GLUT-4 bleibt inaktiv, reagiert auch nicht mehr auf Insulin, das den Transporter zur Zellmembran lockt; die Zelle wird insulinresistent.
TNF-a hemmt die Produktion von GLUT-4 und wird mit dem Größenwachstum der Fettzelle vermehrt produziert; es stehen dann weniger Transportproteine zur Verfügung, was die Insulinresistenz zusätzlich verstärkt.
Interleukin-6 (IL-6) ist ein Entzündungsmediator, der genau wie TNF-a zu Entzündungen führt und diese unterhält. Diese beiden Werte sind bei allen chronischen Entzündungen und bei Krebskrankheiten erhöht. Dies erklärt auch, warum Übergewichtige häufiger von bösartigen Krankheiten betroffen sind.
Östrogene werden ebenfalls in den vergrößerten Fettzellen vermehrt gebildet, was bei Männern zur Ausbildung einer weiblichen Brust führt, bei Frauen zu vermehrten Krebserkrankungen, für die Östrogene als Risikofaktor gelten, wie Brustkrebs und Unterleibskrebs.
Angiotensinogen ist ein Gewebshormon, das durch Renin zu Angiotensin- 1 und weiter durch das Angiotensin-Converting-Enzym zu Angiotensin-2 umgewandelt wird, was zu starker Gefäßverengung führt und somit zu hohem Blutdruck. Ein wichtiges Mittel gegen hohen Blutdruck sind ACE-Hemmer, die diese Umwandlung blockieren.
PAI-1, der Plasminogenaktivator-Inhibitor, hemmt die Fähigkeit des Körpers, Blutgerinnsel selbstständig wieder auflösen zu können (Fibrinolyse). Ein Grund, warum Übergewichtige häufiger Probleme mit Thrombosen, Embolien und verstärkter Blutgerinnung zu tun haben.
Wird zu wenig Hormon Leptin produziert, etwa bei einer fettarmen Diät, steigt das Hungergefühl, und wir essen im Endeffekt mehr, als wir benötigen.
Wichtig: Übergewicht abbauen!
Besonders wichtig für Diabetiker ist es, bestehendes Übergewicht abzubauen, denn wie die Statistik besagt, sind 90 Prozent der Typ-2-Diabetiker übergewichtig.
Das Enzym Lipoproteinlipase
Die Fettzellen produzieren Adipokine, spezielle Eiweißstoffe, die den Energiestoffwechsel und die Empfindlichkeit gegenüber Insulin beeinflussen.
In der Membran der Fettzelle gibt es ein Enzym, die sogenannte Lipoproteinlipase (LPL), das zu Fettaufbau in den Fettzellen führt. LPL spaltet die im Blut gelösten Triglyzeride (= Blutfette) in drei Fettsäuren und ein Glyzerin, damit diese, in ihre kleinsten Einheiten zerlegt, durch die Zellmembran in das Zellinnere gelangen, wo sie dann wieder zu Fetten zusammengesetzt werden. Aktiviert wird dieses Enzym LPL durch Insulin. Auch in der Muskelzellmembran gibt es dieses Enzym, dessen Aktivität jedoch durch Insulin blockiert wird, was zur Folge hat, dass bei hohem Insulinspiegel in den Muskelzellen kein Fett verbrannt wird. Der Fettaufbau wird also gefördert und der Fettabbau zugleich verhindert.
Was war zuerst da?
Führt Diabetes zu Übergewicht oder führt Übergewicht zu Diabetes? Hier müssen wir uns die berühmte Frage stellen: Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Selbst Experten sind sich bei der Beantwortung dieser Frage uneinig. Tatsache ist, dass im Fettgewebe verschiedene Hormone produziert werden, die sich ungünstig auf unseren Gesundheitszustand auswirken. Denn seit rund zwei Jahrzehnten weiß man, dass das Fettgewebe, das früher lediglich als Energiedepot angesehen wurde, ein sehr hormonaktives Gewebe ist. Die dort produzierten Hormone nennt man Adipokine - sie haben einen großen Einfluss auf Hunger und Sättigung, aber auch auf die Insulinresistenz (siehe Kasten auf den Seiten 88/89).
Hören Sie (nicht) auf Ihre Freunde!
Zumindest nicht unbedingt, wenn es um das Gewicht geht, denn meistens handelt es sich dann um »pfundige Freundschaften«! Im Rahmen der Framingham-Studie über den Einfluss des sozialen Netzwerkes auf die Entstehung und Verbreitung von
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