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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Kurve verschwanden. Dorthin kamen die Frauen jedoch nicht mit...
    Offenbar hatte ihn der Tee angeregt, denn nun setzte er sein altes, schwarzes Barett ab, wischte sich mit dem Ärmel über den feuchten Schnurrbart und begann Artjom nach den letzten Neuigkeiten auszufragen, den Gerüchten, die Artjoms Stiefvater Suchoj - Onkel Sascha genannt - von seiner Expedition mitgebracht hatte. Onkel Sascha war jener Mann, der neunzehn Jahre zuvor an der Timirjasewskaja den kleinen Buben vor den Ratten gerettet und später selbst dessen Erziehung übernommen hatte, da er es nicht übers Herz brachte, ihn fortzugeben.
    »Kann sein, dass ich ein bisschen was weiß«, sagte Andrej, »aber ich hör's mir gern noch ein zweites Mal an. Oder bist du dir zu schade dazu?«
    Lange musste Andrej Artjom nicht überreden. Er gab die Geschichten seines Stiefvaters nur allzu gerne zum Besten - schließlich würden ihm dann alle gebannt zuhören.
    »Also, wohin sie gegangen sind, wisst ihr wahrscheinlich ...«, begann Artjom.
    »Ich weiß nur: nach Süden. Die machen ja ein Riesengeheimnis aus allem, eure Gesandten.« Andrej grinste und zwinkerte einem seiner Leute zu. »Sonderaufgaben der Administration, schon klar!«
    Artjom winkte ab. »Ach was, das war diesmal überhaupt nichts Geheimes. Sie sollten einfach die Lage sondieren und Informationen einholen - und zwar verlässliche Informationen. Dem Geschwätz irgendwelcher Handelsreisender, die an unserer Station haltmachen, darf man nicht glauben. Manchmal sind das ja Provokateure, die gezielt falsche Informationen verbreiten.«
    »Händlern sollte man überhaupt nie glauben«, brummte Andrej. »Es sind habgierige Menschen. Wie will man sich da sicher sein? Heute verkauft er deinen Tee an die Hanse und morgen dich selbst an irgendwen, und zwar mit allem, was du hast. Vielleicht wollen sie auch nur an unsere Informationen ran. Ehrlich gesagt, nicht mal unseren eigenen Händlern vertraue ich so richtig.«
    »Also, da liegen Sie aber falsch, Andrej Arkaditsch. Die sind in Ordnung. Ich kenne fast alle persönlich. Ganz normale Menschen. Sie lieben nun mal das Geld, wollen es besser haben als andere, was erreichen.«
    »Sag ich doch. Sie lieben das Geld. Wollen es besser haben als die anderen. Weißt du denn, was die tun, sobald sie im Tunnel verschwinden? Kannst du mir garantieren, dass sie an der nächstbesten Station nicht von irgendwelchen Agenten angeworben werden? Kannst du das oder nicht?«
    »Was für Agenten? Wem sind unsere Händler in die Hände geraten?«
    »Siehst du, Artjom! Du bist noch jung und weißt vieles nicht. Hör mal lieber den Alten zu - wirst sehen, du lebst länger.«
    »Aber irgendjemand muss diese Arbeit doch machen! Gäbe es keine Händler, säßen wir hier ohne Munition. Mit alten Berdanflinten würden wir Salz auf die Schwarzen feuern und unser Teechen trinken.«
    »Schon gut, du Möchtegern-Ökonom ... Erzähl mir lieber, was Suchoj dort gesehen hat. Was ist bei den Nachbarn los? An der Alexejewskaja? Der Rischskaja?«
    »An der Alexejewskaja? Nichts Neues. Die züchten weiter ihre Pilze. Ist doch nur ein Kaff, weiter nichts. Es heißt« - Artjom senkte die Stimme - »dass sie sich uns anschließen wollen. Und die Rischskaja hätte auch nichts dagegen. Die kriegen zunehmend Druck aus dem Süden. Die Stimmung ist mies. Ständig munkelt man von irgendwelchen Gefahren, alle haben Angst vor irgendwas, aber wovor, weiß keiner. Mal soll irgendwo ein neues Reich entstanden sein, mal fürchten sie sich vor der Hanse, mal ist es wieder was anderes. Und all diese unbedeutenden Nester kratzen jetzt an unserer Tür.«
    »Was wollen sie denn?«
    »Dass wir mit ihnen eine Föderation bilden. Ein gemeinsames Verteidigungssystem aufbauen, die Grenze auf beiden Seiten verstärken, in den Verbindungstunneln eine ständige Beleuchtung einrichten, eine Miliz organisieren, die Seitentunnel und -korridore zuschütten, Transportdraisinen in Betrieb nehmen, Telefonkabel verlegen, auf freien Flächen Pilze züchten ... Na ja, eben so eine Art gemeinsames Wirtschaftssystem, mit Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe im Fall des Falles.«
    »Und wo waren sie vorher?«, knurrte Andrej. »Wo waren sie, als vom Botanischen Garten, von der Medwedkowa all diese Kreaturen daherkamen? Als die Schwarzen uns angriffen, wo waren sie da?«
    »He, Andrej, mal nicht den Teufel an die Wand«, mischte sich Pjotr Andrejewitsch ein. »Noch sind keine Schwarzen da - zum Glück! Aber besiegt haben wir

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