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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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durf­ten kei­ne öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel be­nut­zen. Fre­aks ge­hör­ten in die Slums. Auf die bes­tia­lisch stin­ken­den Hal­den.
    Vharn er­reich­te sein Ziel den­noch.
    Die Men­schen­mas­sen sah er schon von wei­tem: ver­mumm­te, frie­ren­de, fie­bern­de Men­schen, jun­ge und al­te, Nor­ma­le und Fre­aks, Ar­me und Rei­che, Ge­sun­de und Kran­ke, Hüb­sche und Häß­li­che. Er rann­te die letz­ten paar Me­ter, er­reich­te die Men­ge, wühl­te sich hin­ein, hör­te er­mun­tern­de Zu­ru­fe, La­chen, spür­te Hän­de, die ihm sanft auf die Schul­ter klopf­ten – die Leu­te er­kann­ten ihn. Er spür­te die Wär­me der dicht ge­drängt ste­hen­den Kör­per, hör­te die Stim­men, die vie­len, vie­len Stim­men, und hör­te, daß es bald so­weit sein wür­de.
    Der Sturm auf den Stadt­wald be­gann kurz vor dem Mor­gen­grau­en. Vharn starb als ei­ner der ers­ten.
     
    Aus­klang
     
    Der Wei­ße Mann be­han­delt sei­ne Mut­ter, die Er­de, und sei­nen Bru­der, den Him­mel, wie Din­ge zum Kau­fen und Plün­dern, zum Ver­kau­fen wie Scha­fe oder glän­zen­de Per­len. Sein Hun­ger wird die Er­de ver­schlin­gen und nichts zu­rück­las­sen als ei­ne Wüs­te.
     
    Die Luft ist kost­bar für den Ro­ten Mann, denn al­le Din­ge tei­len den­sel­ben Atem – das Tier, der Baum, der Mensch, sie al­le tei­len den­sel­ben Atem. Der Wei­ße Mann scheint die Luft, die er at­met, nicht zu be­mer­ken; wie ein Mann, der seit vie­len Ta­gen stirbt, ist er ab­ge­stumpft ge­gen den Ge­stank.
     
    Al­le Din­ge sind mit­ein­an­der ver­bun­den.
     
    Die Er­de ist un­se­re Mut­ter. Was die Er­de be­fällt, be­fällt auch die Söh­ne der Er­de. Wenn Men­schen auf die Er­de spu­cken, be­spei­en sie sich selbst. Denn das wis­sen wir, die Er­de ge­hört nicht den Men­schen, der Mensch ge­hört zur Er­de – das wis­sen wir. Al­les ist mit­ein­an­der ver­bun­den.
     
    Chief Se­att­le, Häupt­ling der Du­wa­mish-In­dia­ner, im Jah­re 1855 in ei­ner Re­de an den Prä­si­den­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, Fran­klin Pier­ce, der den Du­wa­mish an­ge­tra­gen hat­te, ihr Land an wei­ße Sied­ler zu ver­kau­fen und dann in ein Re­ser­vat zu zie­hen.

 
Brian W. Aldiss
Die Un­ter­pri­vi­le­gier­ten THE UNDERPRIVILEGED
     
    Die Be­kannt­ma­chung, die aus Tau­sen­den von Sprech­or­ga­nen troff, klang so sanft, als wür­de sie durch Flüs­sig­keit per­len.
    „Als ers­te Par­tei wird die Ein­wan­de­rer­grup­pe von Is­ti­no­gur­zi­bes­hil­aha von Bord ge­hen. Wür­de die Ein­wan­de­rer­grup­pe von Is­ti­no­gur­zi­bes­hil­aha sich bit­te an der Schleu­se ver­sam­meln, um sich bald­mög­lichst zum Dans­son Im­mu­ni­sie­rungs­zen­trum zu be­ge­ben. Das Ge­päck wird spä­ter ent­la­den wer­den. Das Ge­päck wird spä­ter ent­la­den wer­den.“
     
    Der Mann mit dem lang­sa­men Pul­sie­ren in der Keh­le lag auf ei­ner Ko­je und hör­te der Wie­der­ga­be die­ser Re­de zu, oh­ne mit der Wim­per zu zu­cken. Die an­ge­neh­me Stim­me hol­te ihn aus ei­ner Re­gi­on weit jen­seits des Gra­bes zu­rück, wo form­lo­se We­sen in­mit­ten von blau­en Schat­ten ein­her­gin­gen. Erst als er sich wie­der ori­en­tiert hat­te, öff­ne­te er die Au­gen.
    Sei­ne Ge­fähr­tin Cor­bis kau­er­te zit­ternd auf dem Bo­den.
    Er rich­te­te sich lang­sam auf, denn die Tem­pe­ra­tur in der Ka­bi­ne war im­mer noch zu nied­rig für grö­ße­re Ak­ti­vi­tä­ten. Doch sie war we­ni­ger emp­find­lich als er, da­her kam sie her­über und leg­te ihm einen Arm um die Schul­tern, be­vor er sich or­dent­lich auf­rich­ten konn­te. Sie preß­te ih­ren Mund auf sei­nen. „Ich fürch­te mich, Sa­ton“, sag­te sie.
    Die Wor­te lös­ten kei­ne ge­fühls­be­ton­te Re­ak­ti­on in ihm aus, wenn er sich auch an die Furcht er­in­ner­te, die er ver­spürt hat­te, wenn er durch die dich­ten Wäl­der der Hei­mat ge­wan­dert war.
    „Wir sind an­ge­kom­men, Sa­ton. Dies ist Dans­son, und wir wur­den auf­ge­for­dert, von Bord zu ge­hen. Aber ich ha­be so ent­setz­li­che Angst. Ich ha­be Angst, seit ich aus dem leich­ten Käl­te­schlaf er­wacht bin. Sie ver­spra­chen uns ei­ne an­ge­mes­se­ne Tem­pe­ra­tur

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