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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Pa­läo­zoi­kum hin­ter sich las­sen. Wel­che Wun­der mö­gen ihn noch er­war­ten? Ein Da­sein als Arm­fü­ßer? Oder als Schne­cke, In­sekt, Pan­zer­lurch? Die Ge­ne­ti­ker ha­ben nach der Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Si­cher­heits­per­so­nal enor­me Fort­schrit­te ge­macht. Bak­te­ri­en­ko­lo­ni­en, die aus Schwe­fel Al­ko­hol her­stel­len. Steht erst ein­mal ge­nug Selbst­ge­brann­ter Whis­ky zur Ver­fü­gung, wird sich das Dro­gen­pro­blem von selbst lö­sen. Er­war­tungs­ge­mäß fal­len an der Sta­ti­ons­bör­se die Kur­se der Che­mi­schen Ab­tei­lung mit je­dem Tag. Zwei­fel­los kön­nen wir neue Hoff­nung schöp­fen.“
    Der Astro­geo­lo­ge dreht das Mi­kro­fon zur Sei­te und setzt die Wod­kafla­sche an die Lip­pen. Das lei­se Glu­ckern der Flüs­sig­keit wird trotz die­ser Vor­sichts­maß­nah­me von dem star­ken Sen­der der Sta­ti­on über­tra­gen. Auf der Er­de hält man es für Stör­ge­räusche.
    „Mei­ne Fres­se“, sagt der Astro­geo­lo­ge und wischt mit dem Handrücken über den Mund. „Trotz der ge­ring­fü­gi­gen Bes­se­rung un­se­rer Si­tua­ti­on sind die Pro­ble­me nicht ge­rin­ger ge­wor­den. Ei­ne Schuld, die ein­zig und al­lein die Bü­ro­kra­tenär­sche von der Raum­fahrt­be­hör­de trifft. Noch im­mer wer­den un­se­re An­for­de­rungs­lis­ten pro­fit­gie­ri­gen Alt­pa­pier­händ­lern kos­ten­los über­las­sen. Seit ei­nem Jahr kein Nach­schub! Je­sus, was für ei­ne Saue­rei. Weiß der Kanz­ler über­haupt da­von?“
    Vom Kor­ri­dor drin­gen Grunz­lau­te.
    Der Astro­geo­lo­ge dreht den Kopf und sieht den Chef­che­mi­ker nackt über den Gang schlur­fen. Durch die Na­se hat er sich einen Plas­ti­klöf­fel ge­bohrt, und in der rech­ten Hand hält er wie einen Speer ei­ne ab­ge­bro­che­ne An­ten­ne.
    „Die chro­no­pa­thi­schen Hal­lu­zi­no­ge­ne“, mur­melt der Astro­geo­lo­ge ner­vös in das Mi­kro­fon, „schei­nen doch nicht so harm­los zu sein wie zu Be­ginn be­haup­tet. Die in­tel­li­gen­tes­ten Män­ner Eu­ro­pas wer­den wie­der zu Kan­ni­ba­len. Wie sol­len wir un­ter die­sen Um­stän­den den Krieg ge­gen Ga­ny­med sieg­reich zu En­de füh­ren?“
    Der Chef­che­mi­ker steckt den Kopf durch die Tür­öff­nung und grunzt er­neut. Sein Ge­sicht wirkt feind­se­lig. Die chro­no­pa­thi­schen Trips wir­beln die schau­rigs­ten Ar­che­ty­pen an die Ober­flä­che des Be­wußt­seins. Der Astro­geo­lo­ge reicht dem Chef­che­mi­ker die Wod­kafla­sche und ist mit ei­nem­mal froh, vor Jah­ren irr­tüm­lich Vor­le­sun­gen über Ver­hal­tens­for­schung be­sucht zu ha­ben. Die Wod­kafla­sche kreist, und nach ei­ni­ger Zeit stim­men der Astro­geo­lo­ge und der Chef­che­mi­ker kul­ti­sche Ge­sän­ge an.
    In der ro­ten Ba­sis auf Ga­ny­med bü­ßen die po­li­ti­schen Fort­bil­dungs­kur­se im­mer mehr an Be­liebt­heit ein. Die Ver­viel­fäl­ti­gung von Ro­sels­kys Por­no­samm­lung hat sich im ideo­lo­gi­schen Kal­kül der Ba­sis­füh­rung als gra­vie­ren­der Feh­ler er­wie­sen.
     
    Schon nach ei­ner hal­b­en Stun­de sieht Pi­ke ein, daß wei­te­res Her­um­stö­bern zweck­los ist. Die Hal­de ist leer­ge­plün­dert. Nichts deu­tet dar­auf hin, daß bald ein Müll­con­tai­ner ein­tref­fen wird. Die Leu­te sind ver­är­gert. Sie ge­ben dies auch deut­lich ge­nug zu ver­ste­hen.
    „Die­se Mist­pin­kel“, schimpft Bie­ne. „Nich mal ’ne an­ge­bro­che­ne Spray­do­se von Dr. Knö­ters Mo­schus­deo ist seit zwei Wo­chen auf­zu­trei­ben. So­viel Geiz ist un­er­träg­lich. Wie soll ich Fres­sa­li­en vom Dea­ler be­kom­men, wenn ich nich mal was hab, das ich da­ge­gen ein­tau­schen kann? Wir wer­den al­le drauf­ge­hen. Die Pin­kel wol­len uns aus­hun­gern. Das ist es.“
    „Ja­woll“, brüllt je­mand von der klei­nen An­hö­he, die un­mit­tel­bar an den elek­tro­ni­schen Zaun grenzt. „Und was ist mit mei­ner Pin­kel-Schnal­le, ihr Ba­star­de? Von dem Vi­deo mit Riech­sen­sos will ich nich mal re­den. Gebt mir ’ne dral­le Schnal­le, und wir sind quitt.“
    Be­sorgt er­kennt Pi­ke, daß Zel­ters Geist nun end­gül­tig um­nach­tet ist. Für man­che Prols be­deu­tet das Le­ben

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