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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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sich klar dar­über, daß un­ter die­sen Um­stän­den al­les Feil­schen mit den Dea­lern von vorn­her­ein zum Schei­tern ver­ur­teilt ist.
    Gras, Un­kraut und nied­ri­ge Bü­sche über­wu­chern die Rui­nen und Trüm­mer­grund­stücke am Westu­fer der Wup­per. Das Piep­sen von Na­gern ist hör­bar. In der Fer­ne streu­nen zwei Rat­ten­jä­ger durch die Wild­nis und le­gen Fal­len aus. Es ist wär­mer ge­wor­den und das Tal zum Le­ben er­wacht. Bleibt man ei­ne Wei­le ru­hig ste­hen, so kann man das sanf­te Vi­brie­ren des Bo­dens füh­len. Die un­ter­ir­di­schen Ro­bot­fa­bri­ken pro­du­zie­ren un­er­müd­lich. So­lan­ge der Con­tai­ner­strom über die Au­to­bah­nen nicht ab­bricht. Und das von Elek­tri­schen Kil­lern be­wach­te Atom­kraft­werk fluß­auf­wärts wei­ter Ener­gie er­zeugt.
    „Die­ser Zel­ter“, be­merkt Bie­ne. „Ei­nes Ta­ges wer­den ihn die Pin­kel-Sol­da­ten auf­spie­ßen. Jetzt steht er schon je­den Tag vor der elek­tro­ni­schen Mau­er und plap­pert se­xu­el­le Phan­tasi­en vor sich hin. Kein Pin­kel kann das auf die Dau­er aus­hal­ten. Schau dir doch die Dea­ler an. Hast du schon je­man­den ge­se­hen, der ner­vö­ser als ein Dea­ler ist? Das ist kei­ne Be­rufs­krank­heit. Das ist ein Teil des Pin­kel-Cha­rak­ters.“
    Pi­ke war­tet, bis die Rat­ten­jä­ger hin­ter ei­ni­gen ver­krüp­pel­ten Bäu­men ver­schwun­den sind, bückt sich dann und schiebt ei­ne Me­tall­plat­te mit der Auf­schrift S TADT­BI­BLIO­THEK zur Sei­te. Ein Hohl­raum wird sicht­bar. Ein Hohl­raum, in dem ei­ne Holz­kis­te steht. Pi­ke öff­net die Kis­te. Das Holz glänzt fett wie ei­ne Speck­schwar­te. Die Er­de riecht nach Feuch­tig­keit.
    „Da­mit kom­men wir ein paar Ta­ge aus“, er­klärt Pi­ke. Sie holt aus der Kis­te ei­ni­ge in Plas­tik­fo­li­en ein­ge­schweiß­te Bro­schü­ren her­vor. „Al­le im erst­klas­si­gen Zu­stand. Ein ech­ter Kö­der für die Dea­ler. Gro­schen­heft­chen aus dem vo­ri­gen Jahr­hun­dert. Ne­ben Pin-up-Fo­tos die be­gehr­tes­te Wa­re. Com­man­der Scott und Jer­ry Cot­ton, Edel­weiß­ro­ma­ne und Per­ry Rho­dan .“
    Bie­ne ist ver­dutzt. „Wo hast du das Zeug her?“ fragt sie hei­ser. „Gibt’s da noch mehr da­von? Mansch, so was! Die Dea­ler lau­fen Amok. Wenn die da­mit ih­rer Pin­kel-Kund­schaft kom­men, kön­nen die schon den Grund­stein für die drit­te Vil­la le­gen. Wo hast du die her, Pi­ke? Sag schon.“ Um zu be­wei­sen, daß al­lein un­schul­di­ge Neu­gier­de und nicht schnö­de Gier sie treibt, schiebt Bie­ne Pikes Rock hoch und er­kun­det mit ih­ren Fin­gern die Fur­che von Pikes Schoß. Pi­ke zit­tert ein we­nig, und ihr wird wär­mer. Das In­duk­ti­ons­feld von Bie­nes elek­tro­ma­gne­ti­schen Brust­war­zen schickt Strom durch ih­re Ner­ven­zel­len. Bie­ne ver­stärkt den Druck ih­rer Fin­ger und strei­chelt mit der an­de­ren Hand Pikes Po. Ein feuch­ter Kuß mit halb­ge­öff­ne­ten Lip­pen. Wunsch­traum der ver­lo­re­nen Pio­nie­re oben auf Io. Pi­ke und Bie­ne sin­ken ins Un­kraut, und der Wind ist frisch, die Son­ne heiß.
    Zu dem Vi­brie­ren der un­ter­ir­di­schen Ro­bot­fa­bri­ken ge­sellt sich das Vi­brie­ren ih­rer Lei­ber. Das Zit­tern im Ser­vo­sitz ei­ner star­ten­den Raum­fäh­re. Pikes Schoß ist weich wie ge­schmol­ze­ne Scho­ko­la­de un­ter Bie­nes flin­ker Zun­ge. Auf ei­nem der ho­hen Aus­sichtstür­me, vor dem Mo­ni­tor ei­nes ste­reo­sko­pi­schen Fern­rohrs, er­lei­det ein gal­li­ger klei­ner Pin­kel-Span­ner einen Herz­in­farkt. Be­sorg­te Passan­ten tra­gen ihn zum Aus­wei­den in das Zen­tral­kli­ni­kum. Bie­ne seufzt lau­ter. Ir­gend­wo tril­lert ein mu­tier­ter Ra­be. Es klingt wohl­wol­lend und nimmt an Laut­stär­ke zu, als Bie­ne und Pi­ke fast gleich­zei­tig zum Or­gas­mus kom­men. Fri­scher Tau perlt über die matt­gol­de­nen Blät­ter des zer­drück­ten Un­krau­tes.
    „Schön war’s“, sag­te Bie­ne nach ei­ner Wei­le. Sie greift nach ih­rer Ho­se und schaut Pi­ke an, die schläf­rig zwi­schen ih­ren Schen­keln ruht. In der Nacht hat Pi­ke nur we­nig Schlaf ge­fun­den. Nun ist sie ent­spannt und mü­de und kei­nes­wegs an­ge­tan von Bie­nes

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