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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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hier vorhandene Galerie führte.
    Er ging nach oben und folgte der Empore durch mehrere Räume, ohne einem Menschen zu begegnen.
    Endlich erkannte er den Eingang zu Nirenes Kontor. Auch diese Tür war unverschlossen, und er betrat das Büro. Sofort glaubte er, noch einen Hauch ihres Parfüms zu spüren.
    Auf dem Schreibtisch lag, auffällig ausgebreitet, eine Landkarte. Sie zeigte die Umrisse Irlands.
    Neugierig trat er näher und entdeckte auf dem unteren Rand des Plans eine Bleistiftnotiz: Quadrat 7c – Markierung. Erwarte dich.
    Gordell suchte und fand ein Kreuzchen auf dem angegebenen Feld. Er studierte den Ort eine Weile, dann faltete er die Karte zusammen und steckte sie in seine Tasche.
    Danach ging er in den Raum zurück, in dem der Aufgang zur Empore war und in dem er ein Vidifon gesehen hatte.
    Er bestellte einen Fluggleiter und verließ das Haus.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Während er die Villa vom gekachelten Rand des Schwimmbeckens aus auf Lebenszeichen hin absuchte, sah er einen silbrigen Punkt am Horizont auftauchen, der schnell näher kam.
    Das Lufttaxi landete neben ihm mit dem plumpen Hinterteil auf dem gepflegten Rasen, und Gordell entdeckte neben der Tür, die eben aufschwang, die Aufschrift: Kommunikativer Bordcomp. – was bedeutete, daß der Gleiter über eine quasimenschliche Intelligenz verfügte.
    Gordell stieg erfreut ein, setzte sich auf den Platz neben der automatischen Steuerung und sagte: „Es geht in die Wicklow-Berge.“
    „Sehr wohl, Sir oder Madam“, erwiderte das Taxi.
    „Das exakte Ziel werde ich bei der Ankunft verbal definieren, und bis dahin wünsche ich eine Unterhaltung.“
    „Worüber möchten Sie mit mir sprechen, Sir oder Madam?“
    „Am liebsten über die merkwürdigen Ereignisse“, seufzte Gordell, „die mir in den letzten Stunden widerfuhren.“
    „Darf ich mir erlauben, Sie nach Einzelheiten dieser Ereignisse zu fragen?“
    „Du mußt wissen, daß ich mich noch vor weniger als einer Stunde in der Nähe des Pluto befand.“
    „Dann sind Sie Mr. Vastenate; und ich weiß über das betreffende Vorkommnis Bescheid, Sir“, erwiderte der Gleiter.
    Gordell spürte, wie ihn das Gefühl akuter Unwirklichkeit erneut zu überwältigen drohte. Er kämpfte mit aller Kraft dagegen an und sagte: „Du … weißt … wie ist das möglich?“
    „Ich bin der Prototyp einer stark verbesserten Generation von Homöostaten. Mein Neuronennetz ist nicht binär, sondern analog aufgebaut. Das ermöglicht mir – wenn ich so sagen darf – eine bisher unerreichte Analyse komplexer Zusammenhänge.“
    „Wo war deine Werkstatt?“
    „Ich bin Eigentum der Raumkolonie Jeffersen, die mich auch hergestellt hat. Es ist das technisch fortgeschrittenste der Weltraumhabitate. Meine Konstruktion stellt ein Nebenergebnis der Berechnungen dar, die für die Translokationen mittels des Hyperraumes angestellt wurden.“
    Gordell, der geglaubt hatte, die Serie seiner seltsamen Erlebnisse sei endlich ausgelaufen, fühlte erneut den Schauder des Unwirklichen, der sein geistiges Gleichgewicht wieder einmal in Frage stellte, über seinen Rücken kriechen.
    „Sind diese … Berechnungen denn abgeschlossen?“ fragte er.
    „So ist es. Jeffersen und die übrigen Kolonien sind ab sofort in der Lage, sich selbst mit allem Zubehör in die entferntesten Regionen des Universums zu translokalisieren.“
    Gordell fühlte sich erleichtert – ganz ohne Anlaß, wie ihm klar wurde, denn es ging ihn nichts an, was diese Habitate trieben oder erfanden. Er fragte: „Bist du berechtigt, mir derart wichtige Auskünfte zu geben? Außerdem würde es mich stark interessieren, wieso dir mein bisheriger Aufenthalt bekannt ist.“
    „Verzeihen Sie, Sir, ich wollte nicht den Eindruck von Gedankenleserei erwecken. Ich stehe in ständigem Hyperfunkkontakt mit meiner Muttersphäre. Zum ersten Teil Ihrer Frage: Ja, ich bin angewiesen, Ihnen jede Frage zu beantworten.“
    „In diesem Fall möchte ich dich etwas Persönliches fragen.“
    „Nur zu, es würde mich freuen.“
    „Wie siehst du … schätzt du das Verhältnis zwischen der Erde und den Raumstädten ein?“
    „Ein solches Verhältnis besteht nicht. Es hat bestanden und trug – wie in solchen Fällen üblich – den Charakter von Abhängigkeit und Auflehnung, Ausbeutung und Unterstützung. Das sind in meinem Weltbild sämtlich sinnverwandte Begriffe, entschuldigen Sie. Die Beziehung endete mit dem Beschluß der Kolonien, sich von der Erde zu entfernen,

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