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Michelles Verführung

Michelles Verführung

Titel: Michelles Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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wenig Gesellschaft?“
    „Danke, aber ich habe wirklich keinen Bedarf an Gesellschaft! Schon gar nicht von einem wie dir!“
    Sie versuchte an ihm vorbei zu kommen. Aber er ließ sie nicht. Er machte sich einen Spaß daraus, griff sie am Ende sogar bei den Händen und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
    „So wütend?“
    „Lass mich los!“ Es tat weh, je mehr sie sich gegen ihn wehrte.
    „Hat dich Raoul versetzt?“ Grinsend schmiegte er seine Wange an die ihre. Ihm gefiel die Angst, die sich in ihr auszubreiten begann. Deutlich spürte er ihr Zittern.
    „Weißt du – er hat sich doch nie wirklich für dich interessiert. Es war nur eine Wette.“
    „Wie meinst du das?“ Michelle riss sich mit ungeahnter Wucht von ihm los.
    „Hast du das denn nicht gewusst?“ Gérard kostete den Moment aus. „Raoul hat mit uns gewettet, dass er dich rumkriegen würde. Und das hat er doch. Oder etwa nicht?“
    Michelle schnaufte verächtlich.
    „Du lügst!“
    „Nein.“ Plötzlich wurde er ernst.
    „Warum erzählst du es mir dann? Was springt für dich dabei raus?“
    „Vielleicht mag ich dich.“
    Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Wut funkelte darin. Sie glaubte ihm nicht. Aber auf der anderen Seite verstand sie auch nicht Raouls abweisendes Verhalten. Er sah in ihr gewiss nur eine weitere Eroberung. Wette hin oder her. Es spielte keine Rolle. Sie hatte sich erneut einem Vampir hingegeben und war erneut enttäuscht worden. Das allein schmerzte. Nun auch noch Gérards Genugtuung zu erleben, war mehr, als sie ertragen konnte.
    „Lass mich gehen.“ Ihre Stimme klang schwach.
    Gérard trat endlich zur Seite.
    ~~~
    Missmutig nippte Thierry an seinem Glas Rotwein. Wieder einmal schenkte Vanessa ihm kaum Beachtung. Sie unterhielt sich mit zwei anderen Vampirinnen, flirtete mit männlichen Gästen und gab sich dabei ausgelassen und frivol. Sie würde es wohl kaum bemerken, wenn Thierry einfach aufstand und den Club verließ. Vielleicht sollte er es tun. Vanessa sitzen lassen. Ihrem Machtgehabe war er längst überdrüssig. Er fasste gerade den Entschluss, es tatsächlich zu tun, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte.
    Eine Frau bahnte sich ihren Weg durch den Club-Raum. Sie stolzierte ganz dicht an Thierry vorbei, dennoch bemerkte sie ihn nicht. Dabei kannten sie sich schon so lange. Zumindest hatten sie sich eine lange Zeit sehr gut gekannt.
    Thierry verzog bei dem Gedanken an ihre letzten gemeinsamen Stunden das Gesicht. Nach wie vor war er überzeugt, dass er keinen Fehler gemacht hatte. Bis auf einen. Er hatte sie viel zu sehr geliebt. Eines Tages war sie dann aus seinem Leben verschwunden. Ohne ein Wort. Ohne eine Nachricht. Nichts. Überall hatte er sie gesucht. Erfolglos. Sie nun so unverhofft an einem Ort wie diesem wieder zu sehen, glich einem heftigen Schlag in die Magenkuhle. Hier steckte sie also! Kein Wunder, dass er sie nirgends gefunden hatte. Aber warum war sie ihm nicht schon in den vergangenen Nächten aufgefallen?
    „Michelle“, wisperte er ihren Namen.
    Er beobachtete, wie sie sich vor einem Vampir aufbaute. Einem düsteren Typ. Das perfekte Gegenstück zu Vanessa. Dieser düstere Vampir hielt sein Spielzeug fest im Griff – eine Blondine, die allem Anschein nach nicht genug von ihrem Liebhaber bekommen konnte. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte es gleich dort vor allen anderen mit ihm getrieben. Aber selbst das wäre in diesem verruchten Club wohl nicht weiter aufgefallen.
    Michelle schien etwas von dem Vampir zu wollen. Sie machte einen verärgerten Eindruck. Aber der „Düstere“ reagierte gar nicht auf sie. Er ließ sie eiskalt abblitzen, und sie machte schließlich auf dem Absatz kehrt.
    Thierry sprang mit einem Satz auf. Er fing sich einen verständnislosen Blick von Vanessa ein, trotzte diesem jedoch und ging. Diese durchtriebene Vampirin hatte ihren Reiz verloren. Eine andere Frau zählte viel mehr für ihn. Michelle! Die einzig wahre Liebe seines Lebens! Er würde alles tun, um sie zurückzugewinnen.

Alte Muster
    Michelle zuckte erschrocken zusammen, als sich ein weiterer Schatten über ihr Gesicht warf. Bisher erschienen ihr die Ereignisse schon schlimm genug, doch nun glaubte sie, in einem wahren Alptraum gefangen zu sein. Ihre Lippen wollten den Namen des Mannes formen, der da gerade vor ihr stand. Aber ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Thierry musterte sie von oben bis unten. „Dein neuer Stil gefällt mir. Früher hast du nie so etwas

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