Microsoft Word - Atlan 024 - Das Seuchenschiff.rtf
haben, denn sie drehten sich nach jedem zweiten Schritt suchend hin und her.
Er befand sich in einem Hangar für militärische Lastengleiter. Die Fahrzeuge standen links und rechts des mit roten Platten belegten Weges; über den die Offiziere kommen würden.
Romo hatte hier genügend Möglichkeiten, sich zu verstecken. Wenn er in einem der Fahrzeuge verschwand, würden die beiden Männer ihn nie und nimmer finden— doch dann würden sie die anderen Mitglieder des USO-Teams ungehindert angreifen können. Romo wußte, daß Kennon in seinen Unterarmen kleine Waffen verstecken konnte, aber er kannte auch die Kapazität dieser Spezialgeräte. Sie reichte auf keinen Fall aus, die Schutzschirme der Druckanzüge zu durchschlagen.
Der Siganese hoffte, daß Tekener und Kennon, um beweglicher zu sein, ihre Panzeranzüge inzwischen abgelegt hatten. So konnten sie die Überlegenheit ihrer Gegner mit größerer Schnelligkeit ein wenig verringern.
Romo überlegte nur kurz, ob er die beiden Offiziere durchlassen und zu einem Angriff auf Tekener, Kennon und Stuep kommen lassen sollte, dann entschied er sich für eine verzweifelte Aktion mit geringen Erfolgsaussichten.
Er flog zu einem der Gleiter hinüber. Die Scheiben der transparenten Kuppel waren geöffnet, so daß der Siganese auf das Armaturenbrett hinüberschweben konnte. Er landete unmittelbar neben der komplizierten Ziel- und Abschußvorrichtung der Bordwaffen.
Die beiden Energiestrahler des Fahrzeuges konnten mit Drehknöpfen justiert werden. Kleine Bildschirme, die mit Fadenkreuzen versehen waren, dienten als Zielvorrichtung. Romo versuchte, die Energiestrahler höher zu stellen, doch die Knöpfe, die ihm bis an die Hüften hochreichten, bewegten sich nicht.
Die beiden Offiziere hatten sich bereits bis auf etwa acht Meter genähert. Der Siganese sah ein, daß er die Waffen nicht mehr genau ausrichten konnte. Er warf sich gegen einen Hebel, der halb so groß war wie er selbst. Der erste Versuch, die Bordwaffen zu aktivieren, scheiterte, weil es ihm nicht gelang, den Schalter umzukippen. Als er sich jedoch erneut mit seinem ganzen Körpergewicht dagegenstemmte, gab der Schalter nach. Romo rutschte aus und rollte über das Armaturenbrett. Er fing sich sofort wieder ab, schaltete sein Antigravgerät hoch und flog auf den zweiten Kippschalter zu. Er prallte hart dagegen und konnte ihn so betätigen.
Leuchtsignale auf den Bildschirmen zeigten ihm an, daß nunmehr beide Energiestrahler aktiviert waren.
Die beiden Offiziere näherten sich schnell. Nur noch zwei oder drei Schritte trennten sie von der Ziellinie, an der er die Waffen abfeuern mußte, wenn er überhaupt eine Chance haben wollte.
Kamla Romo ließ sich von seinem Antigrav einige Zentimeter hochtragen. Dann verharrte er direkt über den roten Schußknöpfen in der Luft.
Unter dem Bugwulst. des Gleiters leuchteten jetzt die beiden Emissionsfelder der Energiestrahler. Von ihnen ging ein helles Licht aus. Es mußte den beiden Offizieren auffallen. Wenn sie schnell genug reagierten, dann war sein Versuch kläglich gescheitert.
Einer der beiden Männer erreichte die Ziellinie. Er stand genau im Fadenkreuz des linken Bildschirmes. Jetzt sah er das rote Abstrahlfeld. Er drehte sich um und machte den anderen Offizier darauf aufmerksam.
Kamla Romo legte den Steuerhebel seines Antigravs um. Er fiel mit großer Wucht auf den roten Knopf herab, und ein armdicker Glutstrahl schoß aus dem linken Waffenschacht. Er erfaßte einen der beiden Offiziere, durchschlug den Energieschirm, ließ den Druckanzug weißglühend aufflammen und tötete den Angreifer. Romo warf sich zur Seite und ließ sich mit der Brust auf den anderen Knopf fallen. Der Knopf senkte sich, und dann -hörte Romo das Dröhnen des Energiestrahlers.
Langsam rollte er sich zur Seite und blickte auf den Zielschirm. Darauf konnte er nur den Helm des Panzers sehen. Er war zur Hälfte verbrannt und lag abgetrennt von der Ausrüstung am Boden.
Kamla Romo versuchte zu lächeln, doch die Spannung wollte sich nicht lösen. Er hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge.
Das Sicherheitsschott, das ihm soviel Widerstand entgegengesetzt hatte, öffnete sich. Tekener. Kennon und Stuep traten ein. Sie blieben verblüfft stehen, als sie die beiden halbverkohlten Gestalten auf dem Boden liegen sahen.
Der Kosmo-Ingenieur verließ den Gleiter, um Ronald Tekener mitzuteilen, daß sein verwegener Plan gescheitert war. Der USO-Spezialist würde keinen der Fremden mehr bergen können. Kamla
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