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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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erkenne Dich an als Sohn des Lichts, hervorgegangen aus ihm, tatsächlich hervorgegangen aus ihm. Mein Land ist Dein Diener, es liegt Dir zu Füßen. Aber mißbrauche Deine Macht nicht! Deine Macht ist unbestreitbar, das hast Du bewiesen mit diesem großen Sieg. Aber warum solltest Du fortfahren, das Volk Deines Dieners auszulöschen, warum sollte Dich Gehässigkeit beseelen? Da Du siegreich bist, gib zu, daß Friede besser ist als Krieg, und schenk den Hethitern die Luft zum Atmen.
    «Eine schöne Gesandtensprache», sagte Acha anerkennend.
    «Scheint dir die Botschaft hinreichend deutlich für sämtliche Länder der Gegend?»
    «Ein wahres Meisterwerk! Daß ein hethitischer Herrscher im Kampf besiegt wurde, ist etwas völlig Neues, und daß er seine Niederlage anerkennt, ist ein weiteres Wunder, das du für dich verbuchen darfst.»
    «Es ist mir aber nicht gelungen, Kadesch zu erobern.»
    «Nicht so wichtig, diese Festung! Du hast eine entscheidende Schlacht gewonnen.
    Der unbesiegbare Muwatalli sieht sich von nun an als dein Vasall, zumindest mit Worten… Dieser Anflug erzwungener Demut wird deinem Ansehen dienlich und außergewöhnlich wirksam sein.»
    Muwatalli hatte Wort gehalten mit seinem annehmbaren Schreiben und mit der Freilassung Achas. Daher gab Ramses nun seiner Armee den Befehl, das Lager abzubauen und den Rückweg nach Ägypten einzuschlagen.
    Bevor er den Ort verließ, wo so viele seiner Männer ihr Leben gelassen hatten, blickte Ramses noch einmal auf die Festung, aus der, frei und unversehrt, Muwatalli, sein Bruder und sein Sohn heraustreten würden. Es war dem Pharao zwar nicht gelungen, dieses Sinnbild hethitischer Macht zu zerstören, aber was würde davon übrig bleiben nach dieser bitteren Niederlage des gesamten Bündnisses? Muwatalli, der sich zu Ramses’ Diener erklärte… Wer hätte sich einen solchen Erfolg vorzustellen gewagt? Niemals würde der König vergessen, daß allein sein göttlicher Vater, den er zu Hilfe gerufen hatte, ihn befähigt hatte, eine verheerende Niederlage in einen Triumph zu verwandeln.
    «Es befindet sich kein einziger Ägypter mehr in der Ebene um Kadesch», verkündete der Oberspäher.
    «Schick Aufklärer gen Süden, Osten und Westen», befahl Muwatalli seinem Sohn Uriteschup. «Ramses hat vielleicht etwas gelernt und seine Truppen in den Wäldern versteckt, um uns anzugreifen, sobald wir aus der Festung heraustreten.»
    «Wie lange sollen wir noch fliehen?»
    «Wir müssen nach Hattuscha zurück, um unsere Kräfte neu zu ordnen und unser Vorgehen neu zu bedenken.»
    «Ich sprach nicht mit einem besiegten General», brauste Uriteschup auf, «sondern mit dem Herrscher der Hethiter.»

    «Beruhige dich, mein Sohn», sagte Muwatalli. «In meinen Augen hat der Oberbefehlshaber des Bündnisheeres durchaus seine Verdienste. Wir alle haben die Kraft, die Ramses eignet, unterschätzt.»
    «Wenn ihr mich gelassen hättet, hätten wir gesiegt!»
    «Du irrst dich. Die Bewaffnung der Ägypter ist hervorragend, und die Kampfwagen des Pharaos sind den unsrigen ebenbürtig. Der von dir vorgeschlagene Frontalangriff in der Ebene wäre für uns übel ausgegangen, und unsere Truppen hätten schwere Verluste erlitten.»
    «Und ihr nehmt diese demütigende Niederlage einfach so hin…»
    «Diese Festung gehört nach wie vor uns, Hatti wurde nicht erobert, der Krieg gegen Ägypten wird weitergehen.»
    «Wie sollte er weitergehen nach dem schmählichen Schriftstück, das ihr unterzeichnet habt!»
    «Es handelt sich nicht um einen Friedensvertrag», erklärte Hattuschili, «es war ein förmliches Schreiben eines Herrschers an einen anderen Herrscher. Daß Ramses sich damit begnügt hat, beweist seine Unerfahrenheit.»
    «Muwatalli erklärt doch klar und deutlich, daß er sich als Vasall des Pharaos empfindet.»
    Hattuschili lächelte.
    «Wenn ein Vasall über genügend Truppen verfügt, hindert ihn nichts, sich aufzulehnen.»
    Uriteschup blickte Muwatalli fest in die Augen.
    «Hör nicht weiter auf diesen Schwächling, Vater, übergib mir die militärische Vollmacht! Winkelzüge und List werden zu nichts führen. Ich und nur ich allein bin fähig, Ramses zu beseitigen.»
    «Kehren wir nach Hattuscha zurück», beschied der Herrscher. «Die klare Luft unserer Berge wird das Nachdenken erleichtern.»

    SIEBENUNDFÜNFZIG
    MIT EINEM MÄCHTIGEN Satz tauchte Ramses in das Wasserbecken, in dem Nefertari badete. Der König schwamm unter Wasser und umschlang den Leib seiner Gemahlin. Sie

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