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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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wirklich der Oberherr der Mann ist, der Euch töten wollte, werde ich Euch wieder zu Eurem Vater zurückschicken –«

    »Nein«, unterbrach ihn die Randschana. In ihrer Stimme schwang unverhülltes Entsetzen mit.
    »Nein?«
    »Nein. Mein Vater würde mich töten.«
    Nicholas fragte: »Warum würde er das tun?«
    »Mein Vater, der Radsch, hat neununddreißig Frauen. Ich bin die jüngste Tochter seiner siebzehnten Frau.« Sie senkte den Blick.
    »Mein einziger Wert besteht darin, mit einem Verbündeten verheiratet zu werden. Sollte ich zurückkehren, würde er sehr wütend werden und mich enthaupten lassen. Ich hätte keinen weiteren Wert mehr. Denn mich jemand anderem anzubieten, nachdem mich der Oberherr abgelehnt hat, wäre eine Beleidigung.«
    »Nun, vielleicht hat der Oberherr ja gar nichts mit dem Überfall zu tun, und falls nicht, werden wir Euch in den Palast bringen.«
    Nicholas war verwirrt. Plötzlich wirkte die Randschana verletzlich, und seine Gefühle waren unerwartet aufgewühlt. »Ich werde tun, was ich kann.« Er wandte sich um und verließ rasch das Zimmer. Als er auf dem Flur stand, wußte er nicht mehr, was er eigentlich hatte tun wollen. Daher kehrte er in den Gemeinschaftsraum zurück und wartete auf Harry und Brisa.

     
    Zwei Stunden nach Sonnenuntergang wimmelte es im Gemeinschaftsraum von Männern aus Nicholas’ Truppe und Fremden. Nicholas hatte für sich und seine Gefährten einen Tisch gewählt, der nahe am Flur stand, der zu den Zimmern führte. Harry, Anthony und Brisa waren immer noch nicht wieder da, und Nakor hatte auch niemand gesehen. Nicholas fing an, sich Sorgen zu machen.
    Zweimal waren Söldner zu Nicholas gekommen und hatten ihn gefragt, ob er noch neue Männer brauche. Er war unverbindlich geblieben und hatte geantwortet, es hänge von einem möglichen Vertrag ab und sie sollten in ein paar Tagen noch einmal vorbeikommen.
    Das Essen, das sie bekamen, war zumindest reichlich und heiß, wenn auch nicht besonders wohlschmeckend, und der Wein war überdurchschnittlich, was allen zusagte; es war eine schöne Abwechslung gegenüber den Bohnen und dem Brot, die sie auf dem Boot jeden Abend mit einem Stück kalten Pökelfleisch gegessen hatten. Während sie aßen, traten Harry, Anthony und Brisa ein.
    Sie setzten sich, und Nicholas fragte: »Wo wart ihr so lange?«
    Harry lächelte. »Das ist eine große Stadt.«
    »Mußtet ihr sie euch denn gleich am ersten Tag ganz anschauen?« fragte Amos grinsend.
    Harry antwortete: »Wir haben noch nicht einmal den zehnten Teil gesehen, doch wir haben einige interessante Dinge entdeckt, oder besser, Brisa und Anthony.«
    Anthony sagte: »Ich habe einen Mann gefunden, der Zaubermittel verkauft. Er ist ein Betrüger, und seine Kinkerlitzchen sind nutzlos, aber er hat uns einigen Klatsch über den Oberherrn und seinen Ersten Berater erzählt.«
    Nicholas beugte sich vor, da Anthony seine Stimme senkte. »Praji hat keine Scherze gemacht, was den Bann für Magie betrifft. Eine der Sachen, die mir der Mann sagte, war, daß die Stadt unter einem Zauber liegt, mit dem dieser Dahakon gewarnt wird, falls jemand innerhalb der Stadtmauern Magie benutzt. Zumindest den Gerüchten nach. Er behauptete, einige seiner Mittelchen könnte man benutzen, ohne daß es der Berater erfährt.« Anthony schüttelte den Kopf.
    »Möchte jemand das hier?« Er zog einen seltsamen Fetisch aus seiner Tasche, der wie ein riesiger Penis aussah. »Es soll einen unwiderstehlich für Frauen machen.« Er errötete, als Brisa lachte.
    »Anthony, ich muß dich einfach haben«, sagte sie scherzhaft.
    Nicholas hatte keinen rechten Spaß daran. »Tut es weg. Was bedeutet das in bezug auf Eure Fähigkeit, den Aufenthaltsort der Mädchen ausfindig zu machen?«
    »Mädchen?« fragte Harry.
    »Der Gefangenen«, sagte Anthony. Er war immer noch rot. »Ich konnte Margaret und Abigail ausfindig machen«, sagte er.
    »Was habt ihr noch herausgefunden?«
    Brisa sagte: »Es gibt so eine Art Gilde der Diebe hier. Du bist doch aus Krondor, da hast du doch sicher schon von den Spöttern gehört?«
    Nicholas nickte.
    Brisa fuhr fort. »Es ist so etwas Ähnliches, doch nach dem, was wir gesehen haben, weniger gut und weniger mächtig.«
    »Wieso?« fragte Nicholas.
    »Ich habe noch nie so viele bewaffnete Männer auf einer so kleinen Fläche gesehen, nicht einmal in Frihaven, und die Hälfte von ihnen gehört entweder zu einem der Clans oder zum Oberherrn.«
    Harry meinte: »Sie hat recht, Nicky.

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