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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Ghuda ging.
    Harry und Brisa setzten sich an den Tisch, und Harry fragte: »In Ordnung, und wie geht es jetzt weiter.«
    Nicholas sagte: »Zuerst einmal müssen wir entscheiden, was wir mit der Randschana machen.«
    Brisa meinte. »Verkauf sie an irgendwen.« Ihrem Lächeln nach ging Nicholas davon aus, daß sie scherzte.
    Harry sagte: »Warum behalten wir sie nicht noch ein wenig bei uns, bis wir wissen, ob wir in den Palast müssen?«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Nicholas.
    »Sieh mal«, erklärte Harry. »Ich kann mir kaum vorstellen, daß ein Schiff mit zweihundert Gefangenen an Bord einfach in den Hafen einläuft, ohne daß irgendwelche Beamten davon etwas mitbekommen. Vielleicht ist der Oberherr selbst in diese Sache verwickelt.« Er zuckte mit den Schultern. »Und falls er das ist, wie käme man besser an ihn heran, als wenn man ihm seine zukünftige Frau bringt.«
    »Aber er hat versucht, sie umzubringen«, wandte Nicholas ein.
    Brisa sagte: »Das war da draußen.« Sie deutete nach Norden. »Er kann sie schlecht im Palast umbringen und dann den Clans die Sache in die Schuhe schieben, nicht?«
    Harry nickte. »Der Palast ist hier in der Stadt der sicherste Ort für sie.« Er beugte sich vor. »Laß sie noch zwei Tage bei uns bleiben, und wenn wir dann nicht in den Palast müssen, setzt du sie auf ein Boot, das sie zurück in den Norden zu ihrem Vater bringt. Und falls du in den Palast mußt, ist sie das beste Empfehlungsschreiben.«
    »Dem Mädchen scheint das ziemlich gleichgültig zu sein«, meinte Nicholas.
    Brisa schnaubte. »Mädchen? Diese Hure ist so hartnäckig wie der Panzer einer Schildkröte. Du solltest dich nicht von ihren hübschen Augen und ihrem Schmollmund verzaubern lassen, denn die schneidet dir das Herz heraus und lächelt noch dabei, Nicky«
    Nicholas kniff die Augen zusammen. »Augenblick mal.«
    Brisa wischte seinen Einwand mit einer Handbewegung beiseite.
    »Sie ist eine Schönheit, ich weiß, aber dahinter steckt nicht das, was man denkt.«
    Harry nickte. »Ich habe mich mit ihr unterhalten, und sie ist … irgendwie kalt.«
    Nicholas entschied sich, Brisas Vorwürfe nicht zu beachten.
    »Nun, heute entscheide ich sowieso nichts mehr. Warum schaust du dich nicht ein bißchen in der Stadt um, Brisa, du weißt doch, wie es an Orten wie diesem hier zugeht, und Harry, du kannst dich auch ein bißchen umsehen.« Er nahm ein paar Goldstücke aus seiner Geldbörse und schob sie ihm über den Tisch zu. »Kauf alles, was wir vielleicht gebrauchen könnten – und nimm Anthony mit. Der kann sich neue Kräuter und so besorgen.« Er sah sich um. »Wo wir gerade von ihm sprechen, wo ist er, und wo ist Nakor?«
    Harry sagte: »Ich hab Anthony gesehen, wie er sich in einem der Zimmer um Vajas Wunde gekümmert hat. Nakor hab ich nicht gesehen, seit wir hier angekommen sind.«
    Nicholas schickte sie mit einer Geste los und blieb eine Weile mit seinen Gedanken allein. Schließlich erschien Calis und setzte sich unaufgefordert zu ihm an den Tisch. »Ihr seht aus, als wärt Ihr besorgt.«
    Nicholas blickte sich um und sagte: »Laßt uns ein wenig bummeln gehen.«
    Sie erhoben sich und gingen hinaus in die kurze Gasse, die zum Basar führte.
    Der Basar war ein riesiger Platz, der durch zwei breite Straßen, die sich in der Mitte kreuzten, in vier Bereiche unterteilt wurde. In der Mitte der Kreuzung war ein großer Platz, wo sich Bettler, Weissager und Märchenerzähler herumtrieben. Die Gasse vor Keelers Herberge führte von Süden auf den Basar. Ein halbes Dutzend weiterer Straßen endete von allen Seiten her auf dem Marktplatz, nur nicht von Osten her, wo hinter einer Mauer der Palast des Oberherrn lag.

    Sie stürzten sich ins Gewimmel und drängten sich an Ständen vorbei, an denen Töpfe, Schmuck, Kleidung und andere Dinge mehr angepriesen wurden. Calis sagte nichts, als Nicholas so tat, als würde er ein paar Waffen begutachten, die ein einbeiniger Mann anbot. Sie gingen weiter und schoben sich an einem Obststand vorbei. Nicholas sagte: »Ich fühle mich hier … irgendwie nicht am rechten Platz.«
    Calis nickte. »Ich verstehe.«
    »Wirklich?« fragte Nicholas und sah den Halbelben an.
    »Ich bin etwas älter als Eure beiden Brüder, obwohl ich so aussehe, als wäre ich so alt wie Ihr. Trotzdem, für mein Volk bin ich noch ein Kind.« Er sah sich auf dem Basar um. »Mir ist das alles sehr fremd. Ich bin oft in Crydee gewesen, aber ich habe mich noch nicht so häufig mit Menschen unterhalten. Ich

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