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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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das Gefasel. Wo ist sie?«
    Der Mann erhob sich vom Stuhl. Er war schlaksig, hatte große Hände und eine bleiche Narbe über der rechten Augenbraue. »In Sicherheit. Sie bekommen Sie unversehrt zurück, nachdem Sie etwas für uns erledigt haben.« Er schob ein Komlink über die Tischplatte zu Han hinüber. »Kontaktieren Sie Lando Calrissian!«
    Han kräuselte überrascht die Augenbrauen.
    »Sagen Sie ihm, wir wollen bis spätestens morgen Mittag eine Lieferung von zwanzig YVH-Droiden auf Ord Mantell haben.«
    In der Hoffnung, dass Leia sich besser geschlagen hatte als er, entschied Han, ein wenig Zeit zu schinden. »Es gibt da eine Sache, die nennt sich Schwarzmarkt …«
    Der Offizier lächelte unmerklich. »Es gibt keine YVHs auf dem Schwarzmarkt. Dank Ihrer neuen Staatschefin. Darum sind wir gezwungen, uns direkt an den Hersteller zu wenden.«
    Han schüttelte den Kopf und schob das Komlink von sich fort. »Lando wird nicht darauf eingehen. Er lässt sich nicht erpressen.«
    »Für Sie wird er eine Ausnahme machen«, meinte der Offizier, während er den Kommunikator wieder vor Han platzierte. »Sie sind sein Freund.«
    Han schob das Komlink fort. »Glauben Sie nicht alles, was Sie lesen. Er ist schon seit Jahren ziemlich sauer auf mich.«
    Das Lächeln verschwand vom Gesicht des Offiziers. »Was ist los mit Ihnen, Solo? Reicht es Ihnen nicht, dass Sie schon zwei Kinder verloren haben?«
    Han sprang mit solcher Wucht über den Tisch, dass er den Offizier durch den halben Raum zurückdrängte, seine Hände so fest um die Kehle des Mannes geschlossen, dass drei Wachen nötig waren, um seinen Griff zu lösen.
    Der Offizier rieb sich den Hals und krächzte. »Das ändert gar nichts …«
    Ein vertrautes Zischen erklang im Raum neben der Arrestzelle, gefolgt von mehreren schmerzensschrillen Schreien. Han war ebenso überrascht wie die anderen. Offenbar hatte Leia ihr Lichtschwert an den Sicherheitsleuten am Eingang vorbeigeschmuggelt. Er bewunderte ihre Voraussicht.
    »Das ist dann wohl meine Frau«, sagte er.
    Ganz auf Allanas Präsenz in der Macht konzentriert schlich Leia lautlos auf die Arrestzellen der unteren Ebene zu, da erfasste sie ein plötzlicher Schauder, und sie hielt abrupt inne. Als Kind zweier mächtiger Jedi war Allana von Natur aus stark in der Macht, aber ihre Fähigkeiten wurden durch ihr junges Alter und fehlende Ausbildung eingeschränkt. Darum ergab das, was Leia nun fühlte, keinerlei Sinn …
    Ein unverkennbares, surrendes Geräusch schnitt durch ihre Gedanken. Ein grelles Licht leuchtete in dem anliegenden Raum auf, und zwei Wesen schrien vor Pein. Ehe Leia reagieren konnte, stürmte bereits Allana durch die Tür, direkt auf sie zu.
    Das Mädchen schlang ihre Arme fest um Leias Beine. »Jacen!«
    »Was?«
    »Jacen!«
    Allana riss sich aus Leias besänftigender Umarmung und starrte finster zurück in den Raum, aus dem sie gekommen war.
    Leia spürte, wie ein kleiner Sturm negativer Energie die Macht verwirbelte. Hastig griff sie nach dem Mädchen und drehte es zu sich herum.
    »Nein, Allana! Das darfst du nicht tun!«
    Die Zornesröte gab Allanas Gesicht dieselbe Farbe wie ihr Haar. Ihre Augen waren zu hasserfüllten Schlitzen verengt.
    »Ich lasse nicht zu, dass er mir wehtut!«
    »Niemand wird dir wehtun«, sagte Leia fest. »Ich werde dich beschützen. Nichts Schlimmes wird passieren.«
    Trotz ihrer Worte braute sich der Sturm in der Macht ein weiteres Mal zusammen. Leia legte ihre Hände um Allanas Schultern und schüttelte sie sanft. »Komm wieder zu dir!«
    Das Mädchen versteifte sich, und dann rannen Tränen aus ihren Augen. »Mama hat mir eine Nadel gegeben, damit ich mich verteidigen kann! Wo ist sie? Ich will meine Nadel!« Unkontrolliert schluchzend und zitternd vergrub sie ihr Gesicht in Leias Schulter.
    Leia umarmte sie und streichelte ihr Haar. Nachdem sie Allana mithilfe der Macht ein wenig beruhigt hatte, nahm sie sie auf den Arm und trat angespannt von der offen stehenden Tür fort. Das Summen war wieder zu hören, begleitet von Blasterschüssen und noch mehr Schreien. Leia sah eine Bewegung im Innern des Raumes, und dann erhaschte sie einen Blick auf den Jedi-Ritter Seff Hellin, der mit entschlossenen Schritten und erhobenem Lichtschwert auf eine zweite Tür zuging.
    Der Anblick der beiden armlosen Barabels, die aus dem Raum hinter dem Schreibtisch taumelten, ließ Hans Kiefer herunterklappen. Nicht einmal der Zorn einer Großmutter würde Leia dazu bringen, solche

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