Millennium Falke
den süßen Getränken, die sie aus einem Automaten hatten, ehe der Falleen sie schließlich wieder an seinen Tisch rief.
»Taunt wird Sie jetzt empfangen.« Er schob zwei elektronische Ausweise über die Tischfläche. »Haken Sie die an Ihren Gürteln ein. Folgen Sie der entsprechend gekennzeichneten Linie auf dem Boden ins Westgebäude. Gehen Sie bis zum Ende der Linie. Dort wird Ihnen jemand weitere Instruktionen geben.«
»Taunt wird uns jetzt empfangen?«, wiederholte Poste, als sie sich auf den Weg machten.
Jadak zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat er gerade gearbeitet. Du weißt schon, Illuminatorschirme ausstanzen oder so. Was man Sträflinge heutzutage eben tun lässt.«
Eine knappe Viertelstunde folgten sie der Linie auf dem Boden und traten dabei durch zahlreiche Türen, die in alle Richtungen aufschwangen – nach oben, unten, links, rechts. Einige davon hatten Riegel, andere waren einen Meter dick, und die Wachen und die wenigen Sträflinge, die ebenfalls durch die Korridore streiften, sahen genauso erbärmlich aus wie Carcel selbst. Sogar die Droiden machten einen traurigen Eindruck.
Schließlich führte sie eine menschliche Wache zu Taunts Zelle, die merkwürdigerweise hinter einer Tür aus zweihundert Jahre altem Greelholz lag. Als sie aufschwang, wurde eine palastartige Suite mit mehreren Räumen sichtbar, ausgelegt mit feinsten Teppichen und gefüllt mit Möbeln und Antiquitäten, von denen einige noch aus der spätrepublikanischen Ära stammten. Zahlreiche Wesen gingen hier eifrig ihren Aufgaben nach, während mehrere menschliche und humanoide Frauen sich gelangweilt auf Diwanen und Sofas räkelten. In der Mitte eines der weniger geschäftigen Räume saß Taunt wie ein Hutt auf einem riesigen Kissen. Er war weit über hundert Jahre alt.
»Ich bin Sorrel, und das ist Mag Frant«, sagte Jadak, wobei er ihre neuen Identitäten benutzte.
Der Askajianer musterte sie flüchtig. »Kennen wir uns von irgendwoher?«
»Wir kommen von Nar Shaddaa.«
Taunt warf Poste einen Blick zu. »Du bist von Nar Shaddaa.« Seine Augen richteten sich auf Jadak. »Aber du, du stammst von …«
»Von überall.«
»Das war auch meine erste Vermutung.« Taunts Tonfall blieb umgänglich. »Also, warum habt ihr den langen Weg von Nar Shaddaa auf euch genommen? Ist es geschäftlich?«
»Wir brauchen Informationen«, erklärte Jadak.
Taunt lächelte schmal. »Dann ist es ja doch geschäftlich.«
»Nun, es geht um Geschäfte, die Sie vor langer Zeit gemacht haben. Wir würden gerne etwas über einen YT-dreizehnhundert erfahren. Das Schiff heißt Sternengesandte .«
Taunts Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig, und er zögerte einen langen Moment, ehe er darauf etwas entgegnete. »Die Zweite Chance «, sagte er schließlich.
»Die meine ich, ja.«
Taunt musterte Jadak genauer. »Wer, sagtest du doch gleich, hat euch geschickt?«
»Niemand hat uns geschickt. Aber es war Bammy Decree, der uns gesagt hat, wo wir Sie finden können.«
»Der Mechaniker. Wie geht es ihm?«
»Er humpelt noch immer munter durch die Gegend.«
»Er war ein junger Mann, als ich ihn zum ersten Mal traf.«
»Und uns hat er erzählt, dass er die Gesandte für Sie wieder zusammengeflickt hat.«
»Ja, das stimmt.« Ein warmes Leuchten lag nun in Taunts Augen. »Hat er euch auch erzählt, was passiert ist?«
»Teilweise.«
Taunt bedeutete ihnen, es sich auf den anderen Kissen bequem zu machen.
»Zuerst wollten die Imperialen mich für den Verlust der Kreuzerbesatzung und der Klone hinrichten lassen. Ein Militärgericht hat mich stattdessen zu lebenslanger Haft verurteilt. Während der nächsten paar Jahre wurde ich von einem Gefängnis ins nächste verlegt – Agon Neun, Fodurant, Delrian – alle habe ich sie von innen gesehen. In der Zwischenzeit hatte Bammy Decree erfahren, dass ich einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt hatte, und er floh von Nar Shaddaa zu den Sternen. Ein Kopfgeldjäger spürte ihn schließlich in Nomad City auf Nkllon auf, und ich ließ ihn an den Vigo der Schwarzen Sonne ausliefern, der die verlorene Ladung Buzz-Droiden bestellt und bezahlt hatte. Um es kurz zu machen, dieser Vigo war so beeindruckt davon, dass ich meine Schuld begleichen wollte, dass er mich zu seinem Geschäftspartner machte. Er lässt mir Informationen zukommen, die ich dann an die Gefängnisleitung weitergebe. Im Gegenzug darf ich in der Haft einigen illegalen Aktivitäten nachgehen – und bin in Räumlichkeiten untergebracht,
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