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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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einen Taurill, Fledermausfalken, Energiespinnen und Kyntix. Der damalige Besitzer des Molpol war ein Ortolaner namens Dax Doogun, und er träumte davon, unserer Menagerie einen Sarlacc hinzuzufügen, nur leider gab es keine umsetzbare Möglichkeit, eine solche Kreatur von einem Planeten zum nächsten zu schaffen.
    Für den Transport unserer anderen Tiere griffen wir auf ein altes Landungsschiff zurück, ein C-9979 von Haor Chall, das so umgebaut war, dass es von einer Besatzung aus Fleisch und Blut geflogen werden konnte – es gab nie viele Droiden beim Molpol. Außerdem war es mit einem riesigen Hyperantrieb der Klasse sechs ausgestattet worden, und die riesigen Drehscheiben in den Frachträumen, die die Neimoidianer installiert hatten, um ihre Panzer und Kampfdroiden abzusetzen, hatten wir so umgebaut, dass wir dort unsere Banthas, Acklays und Gundarks – und natürlich Schneeberg – unterbringen und bewegen konnten.
    Der Millennium Falke gehörte bereits zur Flotte des Molpol, als ich dort anfing. Es kam mir merkwürdig vor, dass ein so leistungsstarkes Schiff sich im Besitz eines Zirkus befand, außerdem hatten die früheren Eigentümer des Raumfrachters ihn mit einem Hyperantrieb ausgerüstet, wie ihn sonst nur das Militär verwendet, und ein Lasergeschütz hatten sie ebenfalls eingebaut. Aber je mehr Zeit ich hinter dem Steuer des Falken verbrachte, desto klarer wurde mir, dass dieses Schiff perfekt zum Molpol passte. Es war so beweglich wie unsere Akrobaten, so ungewöhnlich wie die Kreaturen in unserer Freakshow. Seine Glanzzeiten hatte es schon lange hinter sich – es war übersät mit Kampfspuren, wurde nur durch Spucke und Drähte noch zusammengehalten und hätte dringend einer Generalüberholung bedurft. Oh, und es war das launischste Schiff, das ich je geflogen bin.
    Im Laufe der Zeit wuchs mir der Falke ans Herz, aber nicht halb so sehr wie die Hauptattraktion des Molpol, eine junge Luftakrobatin, die unter ihrem Bühnennamen Sari Danzer bekannt war. Sie war wunderschön und anmutig, und sie konnte Repulsorliftsprünge vollführen, die selbst den sensationsverwöhntesten Zuschauer verblüfften und faszinierten. Im Gegensatz zu mir hatte sie den Zirkus im Blut. Ihre Darbietungen waren im Verlaufe vieler Generationen von den Mitgliedern ihrer Familie perfektioniert worden, und sie hütete ihre Geheimnisse ebenso streng wie die Jedi einst die ihren hüteten. Durch den cleveren Einsatz von Lasern und anderen Hilfsmitteln konnte Sari die Menge Glauben machen, dass sie sich in Luft auflöste, schrumpfte oder größer als ein Bantha wurde – oder dass sie wie ein Meteor durch die Luft sauste. Selbst wenn sie nicht in der Manege stand, bewegte sie sich auf eine Weise, die völlig schwerelos schien.
    Sie war der Star des Molpol, und unglücklicherweise war sie sich dessen nur allzu bewusst.
    Ihre Forderungen kannten keine Grenzen, und sie bestand darauf, dass man allem, was mit ihr zu tun hatte, die größte Aufmerksamkeit schenkte. Nie durfte auch nur eine Wimper sich von den anderen abheben, stets musste ihre Kleidung perfekt sitzen, und wehe, es geschah ein Fehler. Gelang ihr eine ihrer Darbietungen nicht absolut perfekt, war sie tagelang wütend. Noch schlimmer war es nur, wenn jemand anderes einen Fehler machte, wie zum Beispiel, dass einem der Bühnentechniker bei der Lichtshow oder der Musik ein kleines Versehen unterlief. Sie schrie einen zwar nicht an, aber ihre eisige Stille konnte ohrenbetäubend sein. Doch nichts davon konnte verhindern, dass ich mich in sie verliebte.
    Ich war nur der Pilot, und sie schenkte mir kaum Beachtung, doch es gelang mir, diese Kluft zu überbrücken. Jeder beim Molpol erledigte zwei Aufgaben, und so beschloss ich, mich der Clownstruppe anzuschließen, wenn auch nur aus dem einzigen Grund, um zwischen den Nummern ein paar Worte mit Sari wechseln zu können. Gemeinsam mit fünfzehn anderen Clowns kletterte ich aus einem Landgleiter, in den eigentlich nur vier Personen passten, oder ich rannte durch die Manegen und fiel dabei so oft hin, bis ich nicht mehr konnte, und wenn ich dann hinter die Bühne zurückkehrte, stand sie da und bereitete sich auf ihren Auftritt vor, und ich wünschte ihr Glück oder bewunderte ihr Kostüm. Ich glaube nicht, dass sie sich in irgendeiner Weise körperlich von mir angezogen fühlte, aber es gefiel ihr, dass ich die Leute zum Lachen bringen konnte, sodass sie in der bestmöglichen Stimmung waren, wenn sie ihre Kunststücke

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