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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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Aha … Hier arbeiten tatsächlich ein paar Leute in der Bullenhitze .
    Nicht zu nahe rangehen, Millie! Papa soll Trudel lieber auf den Arm nehmen, damit sie keine Dummheiten macht.
    Millie ist alt genug, ein wenig in der Glashütte herumzulaufen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Wegen der glühend heißen Luft, die ihr aus den Schmelzöfen entgegenschlägt, könnte sie auf ihrem Gesicht auch Spiegeleier braten!
    Starke Männer holen die langen Stangen, an deren Ende kochend heiße Glasbällchen sitzen, aus den Öfen, und einer schnippelt und schneidet und formt und klebt … und fertig ist eine kleine Vase. Super!
    Millie zückt ihren Fotoapparat. Manno! Immer, wenn sie gerade auf den Auslöser drücken und ein tolles Bild von der glühenden Glaskugel schießen will, kommt ihr ein starker Männerarm vor die Linse. Jetzt hat sie nur die Tätowierungen auf den nackten Oberarmen geknipst! Die Wikinger-Runen-Krisselkrassel-Verzierungen.
    Nebenan, wo es Glasobjekte nicht nur für den großen, sondern auch für den kleinen Geldbeutel gibt, will Mama Kunst kaufen.
    »Wozu braucht man das?«, fragt Papa.
    Mama dreht und wendet ein blaues Dingsbums in ihren Händen. »Ich könnte es bei mir auf den Schreibtisch stellen«, murmelt sie.
    »Und was soll das sein?« Muss Papa immer eine vernünftige Erklärung für alles haben?
    »Es ist …«, beginnt Mama nachdenklich.
    »… ein Engel«, hilft Millie ihr weiter. »Ein blauer Engel.«
    »Oder ein Telefonhörer«, meint die Tante.
    Mama hält sich den Telefonengel ans Ohr. »Oder einfach nur Kunst«, sagt sie abschließend, geht an die Kasse und bezahlt den blauen Engel.
    Könnte auch ein Schutzengel sein, nicht wahr?
    Aber dann! Auf der Rückfahrt entdeckt Tante Gertrud ein Hinweisschild für einen
Älgpark
. Ob es das ist, was Millie sich darunter vorstellt?
    Jawohl: ein Elchpark!
    »Wenn wir schon keinen Elch in freier Wildbahn sehen …« Genau, Tante Gertrud! Bitte nach rechts abbiegen, anhalten, aussteigen und die Fahrkarten lösen … öhhh … Eintrittskarten natürlich.
    Nein, die ausgestopften Tiere will Millie sich nicht angucken. Und Trudel scheint an Elchen gar nicht interessiert zu sein. Sie hat einen Stall mit Meerschweinchen entdeckt und steckt Grashalme und ihren Zeigefinger durch den Gitterzaun. Die lecken dran!
    »Und hinterher wäschst du dir die Hände«, sagt Millie zur kleinen Schwester.
    »Du auch«, gibt Trudel zurück. Mann, ist die frech!
    Eigentlich kann man in der ganzen Anlage nicht viel sehen. Außer den Meerschweinchen. Und einigen Ziegen und Hühnern. Dann gibt es noch einen Laden mit Handschuhen und Fußwärmern aus Elchleder – pfff! Elch-Wurst? Nee, danke! Wurst in Schweden ist erledigt … Millie braucht nur an die Bamse zu denken.
    Was verkaufen die hier noch?
    T-Shirts mit aufgedrucktem Elch und Elch-Plüschtiere … Kriegen Millie und Trudel sowieso nicht, weil sie bereits die Huskys bekommen haben.
    Die kleine Schwester hat aber nur ihren Kuschelhasen dabei. Der passt bei ihrem Spaziergang durch den Elchpark aufs Auto auf.
    Den halben Park haben sie bereits durchlaufen und kein Elch ist in Sicht!
    Tante Gertrud gibt auf. »Ich setze mich da hin, und ihr erzählt mir hinterher, ob ihr einen Elch gesehen habt.« Sie steuert eine Holzbank an.
    Millie hat auch keine Lust, ohne Aussicht auf Erfolg herumzustromern. Sie gesellt sich zur Tante.
    Papa und Mama nehmen Trudel in die Mitte und mit
eins-zwei-drei-hoch
kommen sie voran. Die kleine Schwester juchzt dabei. An der nächsten Ecke sind sie verschwunden und Millie und Tante Gertrud müssen sich mit sich selber beschäftigen.
    Vor ihrer Nase ist ein Gehege von einem Zaun umgeben. Die Tante studiert den Plan vom Park und überlegt, wo sie sich gerade befinden. Das abgeteilte Gelände direkt vor ihnen ist von hohem Gras bewachsen.
    Da bewegt sich doch was!
    »Hm«, sagt Tante Gertrud. »Wenn ich diese Zeichnung richtig verstehe, dann wohnen hier auf der Wiese Carl Gustaf und Silvia. Schau her, Millie!« Mit dem Zeigefinger zeigt sie auf die Stelle im Plan.
    Was? König und Königin von Schweden?
    »Na ja. Ich glaube, sie hätten die Tiere auch sonst wie nennen können«, meint Tante Gertrud. »Sigrid und Sven oder Erik und Kristina.«
    Ach ja.
    Millie steht auf und schleicht näher an den Zaun heran. Da! Inmitten der hohen Graswiese liegen Carl Gustaf und Silvia.
    »Komm mal her, Tante Gertrud!«
    Die Tante runzelt ein wenig griesgrämig die Augenbrauen, erhebt sich dann aber

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