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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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beantwortete Jiang die Frage. »Damit kann man auf Welten mit Hochleistungssendeanlagen die SVR-Frequenzen anzapfen und quasi huckepack selbst Nachrichten einspeisen.«
    Überrascht sah Nikolaj seine Begleiter an. »Sehr gut. Sergej wollte offenbar sicherstellen, dass wir ihn und seine Leute kontaktieren können, falls es brenzlig wird.«
    »Darf ich fragen, wer dieser Sergej ist?« Chu Jiang sah sie interessiert an. »An solche Hightech-Geräte gelangt man nämlich nicht so einfach.«
    »Sergej ist so etwas wie der Weihnachtsmann«, erklärte Roger grinsend. »Aber er kommt nur zu den Kindern, die auch brav waren.«
    Da auch Nikolaj nicht gewillt war, Einzelheiten preiszugeben, ergriff Jiang die Hundeleine. »Na gut«, seufzte sie.
    »Dann schlage ich vor, dass wir mit unserem kleinen Auftritt beginnen.«
    »Nicht, dass das zur Gewohnheit wird«, knurrte der Alpha.
    Die Chinesin lächelte erstmals. Obwohl sich die Sveeper in ihrer Handtasche leicht ausbeulte, warf sie die Tasche lässig über die Schulter und atmete tief ein. »Wartet ab, bis ich in Aktion trete.« Sie öffnete das Schott und schritt mit hoch erhobenem Haupt und von Apollo begleitet den kurzen Gang entlang, bis sie die äußere Schleusentür der Raumstation erreicht hatte. Ungeduldig drückte sie auf einen Summer. Durch das dicke Panzerglas der Schotttür starrte ein junger Uniformierter. »Was wollen Sie?«, tönte es aus einem Lautsprecher.
    »Mein Name ist Chu Jiang. Hat Herr Bitangaro Sie nicht informiert?«, hub sie mit affektierter Stimme an. »Er begleitet mich auf meiner Tournee.«
    »Tournee?« Stirnrunzelnd betrachtete der Kerl sie durch die Scheibe.
    »Hören Sie keine Musik,junger Mann?«, meinte Jiang genervt und sah auf eine imaginäre Uhr an ihrem Handgelenk. »Ihr Kommandant erwartet mich zum Dinner.«
    »Mann, Bill, sag bloß du kennst Chu Jiang nicht?«, tönte es leise aus dem Lautsprecher. Das Gesicht eines weiteren JCA-Uniformierten erschien hinter der Sichtluke. »Wahnsinn, Sie sind es wirklich!«
    Rumpelnd öffnete sich das Schott und glitt zur Seite. Warme Luft schlug ihnen entgegen. Vor ihnen standen zwei Kadetten, die mit Schockpistolen bewaffnet waren. »Herzlich Willkommen auf Farspace Horizon«, begrüßte sie der Zweite aufgeregt. »Tut mir leid, niemand hat uns mitgeteilt, dass ausgerechnet Sie der Station einen Besuch abstatten. Was für eine Ehre!«
    Apollo drückte sich gegen Jiangs Beine und überblickte ebenso wie Nikolaj die Einrichtung des kahlen Raums.
    Eine typische Sicherheitskammer mit metallischen Wänden, Sitzbänken aus Kunststoff und einem weiteren Raumschott an der Rückwand, das in die Station hineinführte. Immerhin. An der Wand war eine Tastatur eingelassen, über die man Zugriff auf die KI bekommen konnte.
    »Hat Ihnen Herr Bitangaro zufällig gesagt, wohin er und seine Leute gegangen sind?«, fragte Jiang mit geschauspielerter Langeweile.
    »Äh, nicht direkt. Aber er hat uns gefragt, wie man von hier aus am besten zu den unteren Sektionen der Station gelangt. Da liegen die Unterkünfte der Arbeiter, aber die kompletten unteren Sektionen werden von Stellar Exploration beansprucht. Eine Firmentochter der Knowledge Alliance. Planetenerkundung und so.« Er grinste. »Im Gegensatz zu uns von der KA sind die aber gewerkschaftlich nicht so gut organisiert.«
    »Und Sie sind mit Group Captain Robertson zum Dinner verabredet?«, fragte der andere Kadett. Er wirkte weit weniger beeindruckt als sein Kamerad. »Sie werden sicher verstehen, dass wir das überprüfen müssen.«
    »Sicher verstehe ich das.« Jiang lächelte. »Nur zulassen kann ich das leider nicht.« Sie hob den linken Arm, und die komplette Hand schnellte an Drähten hervor, deren Finger sich noch im Flug zu metallischen Klammern umwandelten. Es brizzelte, als sich das Geschoss in das Hemd krallte. Von einem Stromstoß getroffen zuckte der Kadett zusammen und ging zu Boden. Bevor sein Kamerad handeln konnte, hatte ihn Nikolaj mit Gwinnys Elektroschocker ebenfalls außer Gefecht gesetzt. Mit einem Handkantenschlag versetzte er ihn endgültig in das Land der Träume. »Gwinny!«, rief er durch die geöffnete Schleuse nach hinten. Sie nahmen den beiden die Schockpistolen ab. »Schaff die Wachen an Bord der Nascor und stell sie ruhig.«

»Na, das geht ja gut los.« Gwinny kam der Aufforderung sofort nach, und Apollo half ihr dabei, die Männer rüberzuziehen.
    Jiang fuhr ihre transformierte Hand wieder ein, und Nikolaj musterte den Arm befremdet.

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