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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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»Apollo hat Recht.«
    Roger brummte unwillig. »Na gut… Nikolaj.«
    Chu Jiang stieg über den Körper Goldrings hinweg und beugte sich über einen der Bildschirme. »Gwinny, hat der Bordrechner diesen Gen-Code gespeichert?«
    »Ja, ich glaube schon.« Die Heavie-Frau setzte sich neben sie und rief das entsprechende Programm auf. Auf dem Bildschirm erschienen lange Kolonnen mit aufgeschlüsselten Aminosäuren. »Übertragen Sie uns den Code bitte auf einen Speicherstick«, sagte Chu Jiang. »Mal sehen, ob wir damit nicht ebenfalls etwas anfangen können.«
    Nikolaj kniete hinter einem der Pilotensitze im Cockpit, löste eine Platte aus dem Boden und reichte Chu Jiang die Sveeper samt einigen Magazinen. Wie erhofft, hatten Zulus Leute dieses Versteck nicht gefunden. Er selbst steckte sich ebenfalls einige Patronenschachteln ein, lud seine Prawda durch und steckte sie in den Hosenbund.
    Die Pistole hatte er ganz profan unter der Matratze seiner Koje versteckt gehabt, dort, wo Chu Jiang gelegen hatte.
    Jetzt war er froh darüber, denn in seinem Bett hatten Bitangaros Leute ebenfalls nicht nachgesehen. Inzwischen war es schon zwanzig Minuten her, dass die Afrikaner das Schiff verlassen hatten. »Schon eine Idee, wie wir an der Schleusenwache vorbeikommen?«
    Chu Jiang überprüfte routiniert Verschluss und Schlagbolzen ihrer Maschinenpistole. Zusammen mit dem vornehmen blauen Kleid strahlte sie eine gefährliche Eleganz aus. »Ich genieße immerhin Star-Ruhm. Vielleicht lässt sich das ausnutzen?«
    »In Ordnung. Dann spiele ich deinen Leibwächter.« Er erhob sich und langte nach seiner Smokingjacke. Sie lag noch immer am Boden neben dem Kutschersitz.
    Durch die Panoramascheiben konnte er so einen Blick auf Farspace Horizon werfen. Die Außenhaut der mächtigen Raumstation ragte schwarzsilbern neben der Nascor auf, und er konnte im Raum vor sich eine weitere Andockstelle ausmachen, an der eine blinkende Te-thys-Korvette festgemacht hatte, die ihn ein wenig an einen Tintenfisch mit Triebwerken anstelle der Fangarme erinnerte. Interessant. Das war kein Schiff der Knowledge Alliance, sondern ein Raumer der japanischen Hikma Corporation, wie man deutlich an dem rot-weißen Emblem unter den Triebwerken sehen konnte. Die Korvette war deutlich kleiner als die Fregatte der KA, die da draußen im Raum lag, aber größer als die beiden Kreuzer des KA-Verbandes. Er musste wieder an die Roboköpfe in Müllers Villa zurückdenken, deren Anfertigung er Hikma zuschrieb. Seinem Empfinden nach stolperte er in den letzten Tagen ein paarmal zu häufig über den Kybernetik-Konzern. Er dachte noch über die Entdeckung nach, als ihm bewusst wurde, dass sein weißes Hemd Blutspritzer abbekommen hatte. So konnte er sich auf der Raumstation nicht blickenlassen. Er aktivierte die Bordsprechverbindung. »Jack?«
    »Jack und Roger bringen gerade die Leichen in den Frachtraum«, meldete sich Gwinny. »Was ist?«
    »Jack hat doch auf Luna unsere Kleidung waschen lassen. Haben wir noch ein weißes Hemd? Oder ein Reinigungsspray?« Er informierte sie rasch über ihren Plan. »Ja, komm runter.«
    Nikolaj wandte sich Jiang zu und wurde rot. Die Chinesin hatte seinen Kaffeebecher mit ihrem Konterfei entdeckt.
    »Es geht los!«
    Er nahm ihr den Becher unwirsch aus der Hand, und beide eilten sie nun nach unten zum Andockschott, wo sie von Gwinny und Apollo begrüßt wurden. Die Meavie-Frau führte Apollo an einer einfachen Hundeleine und hielt neben dem gewünschten Spray eine lederne Frauenhandtasche in Händen, die sie Jiang reichte. »Hier, für Ihre Sveeper.«
    Jiang nickte und verstaute die Waffe darin.
    Nikolaj reinigte schnell Anzug und Hemd und betrachtete sich in der spiegelnden Außenfläche eines Belüftungsapparats. Hoffentlich würde man ihm seine Rolle abnehmen.
    Gwinny reichte ihm ihren Elektroschocker. »Hier, den wirst du sicher brauchen. Zulus Leute haben es versäumt, mich zu untersuchen.«
    Aus dem Lift trat Roger. »Gut, dass ihr noch da seid. Da ist noch was.« In den Händen hielt er ein unterarmlanges Gerät, das Nikolaj von der Form her an einen Kryptografieanalysator erinnerte. »Das hier hat mir Sergej mitgegeben.«
    »Sergej?«, fragte Gwinny erstaunt. »Wann denn das?«
    »Während der Arbeit an der Steuerdüsen. Mittels dieser Reparaturdrohne.« Er zwinkerte. »Bitangaro und seine Leute haben davon nichts mitbekommen.«
    Nikolaj nahm das schwere Gerät in die Hand und betrachtete es. »Und was ist das?«
    »Ein SVR-Ripper«,

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