Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
Vom Netzwerk:
Löckchen, Kathrin und Björn erkennen konnte.
    „Sieht aus, als ob du die Schlampe der Menschen zerfetzen müsstest“, sagte Willi herausfordernd. „Zeig mir, ob du noch mehr kannst als kleine Kinder fressen.“
    „SO SOLL ES SEIN!“, brüllte Gigantos fröhlich. „ICH MUSS ESSEN!“
    Die unheimliche Augenpaare ordneten sich um die zwei Meeresherrscher wie eine Kampfarena.
    Gigantos startete seinen ersten Angriff und raste wie ein Torpedo in Willis Richtung. Da Willi in Unterwasserkämpfe seit Jahren die Übung fehlte, waren seine Reflexe entsprechend eingerostet. Haarscharf konnte er Gigantos Attacke entgehen, indem er mit einer flotten Drehung auswich.
    „DAS SOLL DER KAISER DER MEERE SEIN?“, brüllte der hungrige Hai vor Lachen. „SCHWIMM UM DEIN LEBEN, SCHLAMPE DER MENSCHEN!“
    Zugegebenermaßen hatte Willi den verfressenen Hai unterschätzt. In der Hoffnung Gigantos würde vor lauter Heißhunger unüberlegte Angriffe starten, hätte er den Kampf lang genug hinauszögern können, bis seine Freunde am sicheren Ufer wären, allerdings musste Willi nun selbst um sein Leben kämpfen.
    Der flinke Haifisch flitzte in Willis Richtung und öffnete seinen riesigen Schlund. Kurz bevor der Hai zubeißen konnte, machte Willis einen schwunghaften Rückwärtssalto und landete mit seinen scharfen Krallen auf den schwarzen Haiaugen. Seine Krallen hakten sich in dem robusten Haifischfleisch ein, während Gigantos gezwungenermaßen mit Willi an Bord durch die Tiefe sauste. Je tiefer Willi seine Krallen in Gigantos Augenpartie drückte, umso kräftiger und verzweifelter wurden seine Essenschreie sowie das Tempo mit dem er durch die Fluten schoss. Als Gigantos seine diabolischen Geschwindigkeit abbremste, verlor der Pinguin durch die Schwungbewegung seinen Halt. Unsanft wurde Willi auf den Meeresgrund geschleudert, doch in seinen Krallen befanden sich Gigantos ausgerissene Augen, die er losließ und den Fluten überließ. Der wütende Gigantos näherte sich Willi. Wo einst seine Augen waren, waren nun zwei Blutströme, die wie roter Rauch an die Wasseroberfläche stiegen.
    „DU KANNST MIR MEIN AUGENLICHT NEHMEN!“, schrie der zornige Hai. „ABER RIECHEN KANN ICH DICH ALLEMAL, DENN MENSCHENFREUNDE STINKEN BIS ZUM HIMMEL!“
    „Und ich dachte, den schlimmen Part hätte ich hinter mir“, schnaufte der Pinguin.
    Angetrieben von seinem Hunger und seinem Zorn kam der Hai um weiten schneller angesaust als zuvor. Er stürmte so rasant auf Willi zu, dass dieser mit seiner Ausweichbewegung keinen Erfolg erzielen konnte. Den riesigen Maul des Hais konnte er haarscharf entgehen, doch im nächsten Moment peitschte ihn die riesige Schwanzflosse durch das Meer.
    Ein gezielter Flossenhieb schleuderte Willi in die Höhe, bis an die Wasseroberfläche. Mehrmals überschlug er sich, bis er auf dem Rücken liegend über dem Wasserspiegel trieb.
    Der Schlag hatte Willi ein kurzzeitiges Schädeltrauma verpasst. Erst verspätet öffnete er seine niedlichen Knopfaugen, die sogleich von den warmen Sonnenstrahlen geblendet wurde. Das Meer war seelenruhig, die Wellen trugen ihn langsam in Richtung Strand. Es war ein erholsamer Moment der Regeneration, ein Moment der Idylle im rauschenden Meer, wäre da nicht der hungrige Hai, der unter ihm lauerte.
    Willi konnte Gigantos nicht sehen, aber seine Präsenz war nicht zu verleugnen. Er spürte wie Gigantos unter ihm seine gierig Kreise zog.
    „WO SIND DEINE MENSCHENFREUNDE, WENN DU SIE BRAUCHST?“
    Gigantos Stimme war von jeder Richtung klar zu vernehmen.
    „KEINER VON IHNEN WIRD DIR JE HELFEN, SCHLAMPE DER MENSCHEN. DU BIST GANZ ALLEINE - GANZ ALLEINE MIT MIR.“
    Aufmerksam beobachtete Willi die Wellen, mit dem unguten Gefühl gleich überrascht zu werden.
    „JETZT HABE ICH DICH GENAU DORT, WO ICH DICH HABEN WOLLTE!“, brüllte der Hai, als er aus den Wellen auftauchte und auf Willi zuraste. „ICH MUSS ESSEN!“
    Willi sah wenige Meter neben sich den riesigen Haischlund erscheinen, der drohte ihn zu verspeisen. Im Angesicht der Gefahr konnte Willi dennoch lachen. „Ich glaube eher, ich habe dich dort, wo ich dich haben wollte.“
    Blitzschnell öffnete Willi den Reißverschluss seiner wasserdichten „SEI STARCK“-Bauchtasche, zückte seinen Revolver und zielte zwischen Gigantos ausgekratzten Augen. Das Schussgeräusch hallte über den gesamten Ozean, hallte sogar bis in die Tiefen des Meeres, um allen Meereslebewesen die amtierende Herrschaft des Kaisers der Meere zu demonstrieren.

Weitere Kostenlose Bücher