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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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dass wir ihn nicht in Blutwäldchen begraben durften“, sagte Manuel zu seiner Mutter Ilse. „Es ist einfach nicht fair, dass er so behandelt wird, nur weil er den Pinguin verraten hat.“
    „Ach, Manuel...“, seufzte Ilse. „Hörnchen hat uns verraten, er war sogar bereit deinen und meinen Tod zu riskieren.“
    „Der Pinguin hat ihn bei lebendigen Leib verbrannt!“, keifte Manuel. „Er ist grausam. Der andere Verräter wurde auf dem Friedhof beerdigt, während wir einen dreistündigen Fußmarsch auf uns nehmen müssen, damit wir ihn überhaupt sehen können!“
    „Was Hörnchen getan hatte, war ebenfalls grausam“, mahnte Ilse. „Er hat uns alle getäuscht, sogar mich. Er wollte uns alle der V3 opfern, sogar dich! Bitte, Manuel, komm wieder zur Vernunft. Es macht keinen Sinn einen neuen Konflikt anzuzetteln wegen ihm. Ich bitte dich. Zu Lebzeiten hast du dich auch nie für ihn interessiert.“
    Manuel blickte seine Mutter wütend an. „Denkst du, darauf bin ich stolz? Ich war sein Einhornbastard, ich war der Grund, warum das ganze Dorf sich über ihn lustig machte. Er hasste mich, er hasste dich, dennoch hat er für den Pinguin gearbeitet, damit wir es gut hatten. Wäre dir nicht auch irgendwann der Kragen geplatzt? Wünscht sich nicht jeder Anerkennung für seine Taten? Wer will nicht auch irgendwann eine Belohnung für seine ständige Aufopferung für andere Menschen? Eine Belohnung nicht in Form eines Einhornbastards und einer untreuen Ehefrau.“
    „Manuel...“, seufzte Ilse und sah beschämt unter sich.
    „Entschuldigung!“
    Aus dem Wald hallte plötzlich eine freundliche Stimme, gepaart mit den Fußschritten im knirschenden Schnee.
    „Entschuldigung!“, rief die Stimme. „Ich habe mich verlaufen!“
    Manuel und Ilse sahen in den Wald und beobachteten die finstere Gestalt, die ihnen entgegen kam. Die Schneeflocken klebten auf seinem braunen Mantel und den blutroten Blüten seines Rosenstrauß.
    „Der... de-der... Kartenspieler...“, stotterte Manuel.
    „Bleib hinter mir“, befahl Ilse und stellte sich schützend vor ihren Jungen.
    Der Kartenspieler begab sich inmitten der Lichtung und sah erfreut zu Manuel. „Oh, der Einhornjunge! Wenn ihr euch hier rumtreibt, scheine ich ja auf dem richtigen Weg zu sein!“
    „Was willst du von uns?“, fragte Ilse misstrauisch.
    „Ich wollte nach dem Weg fragen, aber das hat sich ja jetzt erledigt. Scheinbar befinde ich mich auf der richtigen Spur“, erwiderte der Kartenspieler und zog seinen Hut.
    Als er guter Laune die Lichtung verlassen wollte, eilte Manuel nach vorne und stellte sich vor seine Mutter. „DU MÜSSTEST TOT SEIN!“, schrie Manuel.
    Der Kartenspieler spazierte weiter durch den Schnee. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.“
    „Du ekelhaftes Wesen!“, schrie Manuel. „Du herzloser Mörder, verschwinde nur in die Tiefen der Wälder! Lass dich nie wieder blicken, du verdammtes Monster!“
    Der Kartenspieler blieb stehen. „Wie bitte?“
    „Halt den Mund, Manuel!“, zischte Ilse.
    „Du bist das schlimmste Wesen dieser Erde!“, brüllte Manuel erzürnt. „Du hast Willi geholfen, meinen Vater zu töten! Was auch immer du unternimmst, immer sterben Menschen! Tu der Welt einen Gefallen und geh hinaus in den Wald, um zu sterben! Was hast du hier schon zu suchen, wenn du ohnehin nur am Morden bist? Alle hassen dich! Jedes Kind kennt die Gruselgeschichten vom verhassten Kartenspieler. Du machst den Menschen sogar Angst, wenn du nicht präsent bist. Wer auch immer dich in die Welt gesetzt hatte, muss sich in Grund und Boden schämen! Jeder verachtet dich und dafür, für was du stehst! Du kannst nichts, außer den Leuten den Leuten Angst einjagen.“
    „Du kennst meinen Schmerz nicht“, bedauerte der Kartenspieler und sah daraufhin Ilse in die Augen. „Noch nicht.“
    Der Kartenspieler schwang seinen Arm, woraufhin eine weiße Karte durch die Luft zischte, die Ilse reflexartig fing. Sie starrte hilflos die weiße Karte mit Totenkopfmotiv an.
    „Was soll das?“, fragte Manuel nervös. „Was hast du getan?“
    „Lauf, Manuel!“, befahl Ilse ängstlich. „Bring dich in Sicherheit, mein Junge! Lauf davon und schau ja nicht zurück, ich bitte dich!“
    Der Kartenspieler blickte wieder zu Manuel. „Als gestandener Bewohner Blutwäldchens sollte dir die Bedeutung dieser Karte bewusst sein.“
    „Du... du...“ Manuel sah panisch zwischen seiner Mutter und dem Kartenspieler hin und her. „Du willst sie umbringen?“
    Der

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