Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

lassen. Nach einigen Stunden in der Werkstatt kamen wir zurück zum Automarkt, hielten stolz den pinken Beleg für das Auto in der Hand. Nachdem wir den Beleg gelesen hatten, erkannten wir, dass es einiges gab, was am Auto repariert werden musste, sodass es ein Problem werden könnte, es zu verkaufen ... Ah, wir mussten einfach abwarten und sehen. Am ersten Tag am Automarkt passierte nichts. Einige Menschen kamen, um Fragen zu stellen, aber das war alles. Danach realisierte ich, dass wir es auf keinen Fall vor Weihnachten oder Silvester verkaufen würden! Wir hatten gehört, dass einige Leute ihre Flüge verschieben mussten, weil sie ihre Autos nicht loswerden konnten! Fred und ich waren jedoch sehr optimistisch und wussten, dass wir dieses Auto verkaufen würden. Wir waren jetzt mehr wie zwei beste Freunde. Keine Kämpfe mehr wie ‘Hund und Katze’! Wir mussten zusammenhalten, um das Auto loszuwerden!
    Jana, meine deutsche Freundin, kam schließlich einen Tag vor Heiligabend in Sydney an. Glücklicherweise hatte sie ein Backpackers gebucht, das sich gleich neben meinem befand! Die Israelis wohnten im gleichen Backpackers. Ich nehme an, dass ich die Einzige war, die Jugendherbergen nicht im Voraus buchte! Schnell entwickelt sich eine neue Routine: In den nächsten drei Wochen gingen Jana und ich jeden Morgen in die Stadt, um uns entweder mit Kate und Delphine zu treffen oder nur, um in der Stadt umher zu schlendern oder shoppen zu gehen. Wenn ich nicht mit Jana unterwegs war, war ich bei Kate und Delphine, den Israelis oder versuchte mit Fred und Ivo mein Auto zu verkaufen oder verbrachte mit Zeit allen zusammen. Ich hatte keine Zeit, mich einsam zu fühlen, so viel ist sicher! 
    Am Abend kam ich zurück zum Backpackers und traf neue Leute. Die Herberge hatte einen Balkon auf dem Dach, wo Leute aus dem Backpackers chillten. Eines Abends kam ich zurück und der Balkon war voll mit Menschen aus aller Welt. Ich weiß nicht, wie es passierte, aber ich schaffte es, alle dazu zu bewegen, ein Lied aus ihrem Land zu singen. Selbst der schüchterne dänische Typ, der alleine ein Bier trank, brachte es fertig, zu singen! Ich amüsierte mich köstlich, bis es nach hinten losging: “Naja, du auch, du musst singen!”, sagte jemand zu mir. Ich bin so froh, dass da eine andere französische Person war, interessanterweise auch aus Toulouse, die mit mir sang. Puh, ich musste nicht alleine singen …
    Sydney, Australiens größte Stadt, ist um die Hügel und Buchten eines schönen Hafens gebaut, der immer mit Booten bedeckt ist. Heute bietet diese lebhafte, geschäftige Stadt endlose Möglichkeiten für Spaß in und ums Wasser. Es stimmt, dass Sydney Reisenden viel zu bieten hat, aber auch für jemanden, der erwägt sich in Sydney niederzulassen. Ich stellte mir vor, wie mein Leben wäre, wenn ich in Sydney lebte. Würde es mir hier gefallen? Ich bin sicher, dass es das würde. Aber zuerst müsste ich den australischen Akzent und dann den australischen Humor verstehen!
    Während meines Aufenthaltes in Sydney hatte ich Zeit, die Stadt zu erkunden. Ich besuchte Chinatown, Paddys Market, Darling Harbour, das Aquarium und viele andere Orte. Gewöhnlich bin ich nicht so für Fisch und Aquarien, aber Sydneys Aquarium beeindruckte mich. Ich denke, es war eines der besten Aquarien, die ich je gesehen habe. Neben den gewöhnlichen Fischen gab es auch Pinguine, Schnabeltiere und einen riesigen Glastunnel, durch den wir gehen konnten, um Haie, Stachelrochen, Aale und unglaublich riesige Fische zu sehen. Die Fische waren überall um uns herum. Manche der großen Fische leben unter natürlichen Bedingungen hunderte Meter unter Wasser; so tief, dass man, egal wieviel man taucht, sie nie sehen würde. Sie leben einfach zu tief unter Wasser. Es rief mir in Erinnerung, dass Leben überall ist, selbst dort, wo ich es am wenigsten erwarte! Es gibt so viele Ökosysteme auf unserem Planeten mit Hunderten von Tieren und Pflanzen, die einfach ihr Leben zur gleichen Zeit leben, wie ich meines, in einer Art Parallelleben! Du lebst in deiner täglichen Routine, denkst: “Ich kenne meine Stadt; ich kenne meine Umgebung; ich weiß, ich kann von A nach B gehen, ohne mich zu verlaufen. Ich weiß, wie die Leute auf meiner Arbeit denken und mit mir umgehen; ich kenne meine Familie und meine Freunde.” Und dann, plötzlich, realisierst du, dass es viel mehr gibt, als nur deine Umgebung. Es gibt andere Städte, andere Länder, andere Ökosysteme, andere