Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
jemand unser Auto für 1.500 AUS$ am Ende der ersten Januarwoche. Hurra! ‘Sie’ hatten Recht: Keiner kauft ein Auto vor Weihnachten oder Neujahr! Es hatte so lange gedauert, dieses verdammte Auto zu verkaufen! Sieben Tage lang waren Fred und ich komplett “comme les doigts de la main” - wie die Finger der Hand - verbunden. Wir hatten nur ein Ziel im Sinn: das Auto verkaufen. Wir benutzten alle Verkaufstechniken, die wir kannten und alle Glattzüngigkeit, die unser Repertoire hergab! Was für eine Woche! Und schließlich war alles vorbei. Wir hatten es getan. Wir hatten das Auto verkauft! Das musste gefeiert werden! So zogen wir weiter. Fred ging nach Hause und ich setzte meine Reise fort. Mein nächstes Ziel: Byron Bay! Dieses Mal komplett alleine, ohne Reisekameraden!
Drei Wochen in Sydney zu bleiben, half mir, zu beurteilen, was ich von meinen Reiseerfahrungen bisher gelernt hatte. Auch ließen meine Freunde mich erkennen, dass ich in eine andere Welt gedriftet war, viel weiter als ich es mir vorgestellt hatte! Wenn ich zurückkam, würde ich mich ganz klar wieder eingewöhnen müssen, bevor ich in die Realität zurückkehrte!
Sobald ich das Auto verkauft hatte, ging ich zu einem Reisebüro, um einen Flug nach Neukaledonien zu buchen. Diese französische Insel ist so nah an der australischen Ostküste, dass ich diesen Teil der Welt nicht verlassen konnte, ohne sie zu besuchen! Ich hatte ursprünglich nicht vorgehabt, dort hinzugehen, aber ich wollte die Gelegenheit wirklich nicht verpassen. Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals in diesen Teil der Welt zurückkehren würde! Ich verließ das Reisebüro mit meinem Buchungsbeleg für einen Flug am 12. Januar aus Brisbane. Ich hatte vier Tage, um Brisbane zu erreichen! Am gleichen Tag nahm ich den Übernachtbus nach Byron Bay, 800 Kilometer nördlich von Sydney, auf dem Pacific Highway.
Byron Bay
Ich kam um 6 Uhr in Byron Bay an und wollte nur eine Bleibe finden und ein nettes Frühstück haben. Natürlich hatte ich nichts gebucht! Also ging ich und ging mit meinem schweren Rucksack, ging von einem Backpackers’ zum nächsten, bis ich schließlich eines mit freien Betten fand. Ich glaube, ich brauchte eine Stunde, um eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden!
Ich checkte ein, duschte schön warm und machte mich bereit, um einen Platz zum Frühstücken zu finden. Als ich auf das Stadtzentrum zu ging, realisierte ich, dass ich alleine war. Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich mich auf meinem Trip total alleine wiederfand. Ich kannte keinen in Byron Bay. Was für ein tolles Gefühl, eine komplett Fremde an einem neuen Ort zu sein! Ich konnte in die Stadt gehen, ohne auf jemanden zu treffen, den ich kannte! Ich hatte niemanden, mit dem ich mich treffen konnte. Ich konnte diesen Moment des Alleinseins genießen.
Byron Bay, an der nordöstlichen Ecke von New South Wales, bekam seinen Namen von Captain Cook nach Lord Byron, als dieser 1770 die Welt umsegelte. Byron Bay war die Heimat verschiedener Industrien, einschließlich Milchproduktion, Sandminen und Walfang, bis er in den 1970ern abnahm. Es war etwa zu der Zeit, als die Surfer den schönen Surf in der Gegend entdeckten. Seitdem ist Byron Bay ein Touristenziel für Surfer und die ‘New Age’-Gruppe geworden. Surfer hängen hier wegen der exzellenten Wellen um Cape Byron herum ab, während andere, mich eingeschlossen, in der entspannten, Patchouli-parfümierten Atmosphäre chillten. Ich verbrachte nur einen Tag in Byron Bay, weil ich nicht viel Zeit hatte! Ich musste am 12. Januar in Brisbane meinen Flug bekommen! Ich hatte Zeit, die entspannte Atmosphäre der Stadt und ihrer ‘New Age’ Cafés sowie der Strände zu genießen.
Ich weiß nicht warum, aber dann fiel mir Shelley - eine Kiwi Freundin - ein, die ich in Großbritannien kennen gelernt hatte. Sie war als Mitbewohnerin in mein Leben getreten und wir waren enge Freunde geworden. Ich erinnere mich, dass wir die meisten unserer Sonntagmorgende damit verbrachten, Kaffee und Tee zu trinken, während wir über angenehme Dinge sprachen, hauptsächlich über unsere persönliche Entwicklung. Sie hatte mir regelmäßig während dieses Trips gemailt und alles genau mitverfolgt. Ich hatte das Gefühl, dass sie wirklich verstand, wo ich im Leben stand. Ich war auf einer Art Suche, auf der Suche nach etwas, das ich nicht kannte. Ich stellte mir selbst viele Fragen, versuchte zu verstehen, wer ich war und was ich im Leben wollte; und sie war immer da, um
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