Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Dunkelheit und natürlich ihm selbst, dem vergöttlichten Pharaoh Ramses II. gewidmet. Wie der Tempel von Philae waren die beiden Tempel um 60 Meter höher gesetzt worden, um ihn von den steigenden Wassern des hohen Dammes zu retten.
Der große Tempel sollte mit seinen vier kolossalen Statuen Ramses II. Stärke zeigen, die über jedes aus dem Süden in sein Land segelndes Boot blickten. Diese 20 Meter hohen Statuen repräsentierten den Pharao zu verschiedenen Zeiten in seinem Leben, von jung bis alt, von links nach rechts, die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten tragend. Die zweite Statue von links war durch ein Erdbeben beschädigt worden. Der Kopf und der Torso sind immer noch auf dem Boden, wo sie hinfielen, zu sehen.
Das Innere des Tempels war mit beeindruckenden Hieroglyphen und Malereien bedeckt. Ich erinnere mich, dass ich zuerst eine Kartusche bemerkte (eine oval-geformte Schnitzerei mit Hieroglyphen enthalten) auf der Außenwand des Tempels und dachte, dass das, was innen drin steht, bestimmt ‘Ramses II.’ bedeuten muss. Der Text, den eine Kartusche beinhaltet, ist gewöhnlich ein königlicher Name. Dann wanderte ich kindisch im Inneren des Tempels umher, in dem Versuch, mehr Kartuschen von Ramses II. zu finden. Sie waren offensichtlich in jede Wand des Tempels geschnitzt. Ich war stolz auf mich selbst: Ich konnte dieses Stück Hieroglyphen entziffern. In der Tat waren es die einzigen Hieroglyphen, die ich entziffern konnte!
Mein kindisches Umherwandern brachte mich zu den interessantesten Teilen des Tempels, dem heiligen Altarraum, in welchem, in die Hinterwand geschnitzt, die vier Götter des großen Tempels auf ihren Thronen saßen. Der originale Tempel war so aufgebaut, dass jedes Jahr am 21. Februar und 21. Oktober der erste Strahl der aufgehenden Sonne den Tempel traf und in den Altarraum wanderte, um drei der Götter (Ra-Harachte, Ramses II. und Amun) anzuleuchten, und Ptah, den Gott der Dunkelheit, im Dunkeln zu lassen! Als der Tempel in den 1960ern umzog, änderte sich das Auftreten dieses Solarphänomens geringfügig auf den 20. Februar und 22. Oktober. Die modernen Architekten kriegten es nicht ganz hin!
Der andere Tempel in Abu Simbel war der Tempel von Hathor, der Königin Nefertari, Ramses’ geliebter Frau, gewidmet. Unter Ramses’ 200 Ehefrauen war Nefertari seine Lieblingsfrau und um ihr zu zeigen, wie wichtig sie für ihn war, baute er einen Tempel für sie neben seinem. Es muss Liebe gewesen sein! Dieser Tempel war eine kleinere Version des großen Tempels, mit sechs massiven 10 m hohen Statuen in die Front geschnitzt, vier Ramses II. und zwei Nefertari repräsentierend, die ungewöhnlicherweise ihrem Mann gleich groß porträtiert wurde.
7. Juni 2002
Nach einer voll-auf ägyptisch-historischen Erfahrung in Aswan kehrten wir nach Luxor zurück, aber diesmal nicht mit dem LKW. Stattdessen hatten wir eine zweitägige Felukenreise auf dem Nil! Diese traditionellen, hölzernen Segelboote sind nicht sehr groß und das Einzige, was man tun kann, ist, sich auf dem winzigen Deck hinzusetzen oder hinzulegen. Wir konnten wegen Bilharzia (einer Krankheit, die durchs Wasser übertragene Parasiten verursacht wird) nicht aus dem Boot ins Wasser springen. So verbrachten wir unsere zwei Tage mit Entspannen, erfreuten uns der Szenerie um uns herum, spielten Karten, aßen, tranken und wurden bei lebendigem Leib von Moskitos gefressen! Wir hielten auch ein paar Mal, um vereinzelt Tempel und einige andere Touristenstätten zu besichtigen. Kom Ombo war einer der Tempel, an dem wir Halt machten. Der südliche Teil des Tempels war Sobek gewidmet, dem Krokodilgott, dem Gott der Fruchtbarkeit, während der nördliche Teil Haroeris, dem Falkengott gewidmet war. Als Result war er entlang seiner Hauptachse beeindruckend symmetrisch. Die Überreste an den Außenwänden waren nach einer Zeitspanne von über 2.000 Jahren bemerkenswert perfekt intakt. Die Schnitzerei war so ordentlich und vollkommen klar.
Dann besuchten wir einen Kamelmarkt in Darau, wo Dutzende von Kamelen in eine kleine Einzäunung gepackt waren und darauf warteten, verkauft zu werden. Sie wurden regelmäßig geschlagen und konnten nicht richtig gehen, weil eines ihrer Beine zurückgefaltet und weggebunden war, um ihre Mobilität einzuschränken. Es machte mich krank, zu sehen, wie die Kamele behandelt wurden, deshalb ging ich schnell weg.
Wir machten schließlich auf einen Besuch in einem traditionellen, nubischen Haus Halt. Die Nubier
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