Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
des Tales machte, als es entdeckt wurde!
Leider besuchte ich sein Grab (KV62) nicht, aber ich hatte die Chance, seinen Inhalt zuvor im Nationalmuseum in Kairo zu sehen. Stattdessen hatte ich zwei der anderen 63 Gräber und Kammern besichtigt, von denen bekannt ist, dass sie im Tal der Könige existieren. Die Gräber enthielten einmal mumifizierte Körper und alle Besitztümer, die der König während seiner Lebenszeit benutzt hatte und Gegenstände, die er für sein Nachleben brauchen würde. Unglücklicherweise waren fast alle Gräber während der Antike ausgeraubt worden. Die königlichen Gräber waren mit Szenen der ägyptischen Mythologie und Begräbnistexten verziert: Die frühen mit Amduat; die späteren mit dem Pfortenbuch, dem Höhlenbuch, dem Buch von der Erde und dem Buch der Himmel. Diese Begräbnistexte beschrieben die gleiche Reise des Ra, des Sonnengottes, durch die Unterwelt während der zwölf Stunden der Nacht, mit einigen winzigen Variationen in jedem Buch. Es heißt, dass jeder Pharao die gleiche Reise wie Ra machte und schließlich mit Ra eins wurde.
Nach dem Tal der Könige ritten wir alle auf einem Esel, um das Tal der Königinnen zu erreichen. Was für ein lustiges Erlebnis, auf einem Esel zu reiten. Komplett anders als auf einem Kamel zu reiten! Esel sind viel schneller und wackeliger. Statt der monotonen ‘links nach rechts’ Bewegung, die man auf dem Kamel spürte, erlebte ich jetzt rhythmische, aber kurze ‘auf und ab’ Bewegungen!
Im Tal der Königinnen besuchten wir nur ein Grab: Grab QV66, das Grab der Nefertari, der geliebten Frau von Ramses II. Das Grab wurde ‘der Ort der Schönheit’ von den Alten genannt und es heißt, dass es das schönste Grab im Tal der Königinnen ist. Die Grabwände waren mit mythologischen Verzierungen bemalt, die ihr Nachleben in der Unterwelt beschrieben. In den Zeichnungen wurde Nefertari immer in einem langen, weißen Gewand dargestellt, mit zwei langen Federn über einem geierartigen Kopfschmuck aus Gold und reichem Geschmeide, einschließlich Armreifen und einem goldenen Kragen. So endete mein Besuch des Tales der Königinnen und damit auch mein Besuch in Luxor.
Kurz zurück nach Kairo
Wir nahmen einen Nachtzug zurück nach Kairo. In Aswans Bahnhof, kurz bevor wir in den Zug sprangen, verabschiedeten wir uns von Wayne, unserem LKW-Fahrer, der uns von Istanbul nach Kairo gefahren hatte. Obwohl ich ihn nicht besonders gut kannte, war es ein trauriger Abschied. Es fühlte sich an, als sei es beinahe das Ende eines Kapitels und der baldige Beginn eines neuen. Da ich müde war, schlief ich im Zug im kühlen, klimatisierten Abteil ein, während ich darüber nachdachte, was in den letzten paar Monaten in meinem Leben passiert war.
Ich hatte magische Orte gesehen, die die Schönheit der Natur zeigten, wie Cappadocia in der Türkei; und beeindruckende Beispiele menschlicher Schöpfung wie Petra in Jordanien und Abu Simbel in Ägypten. Ich hatte wundervolle Menschen getroffen, die meine physische Reise begleitet hatten, wie Mary und Peter; und Leute, die mir unterwegs begegnet waren, wie Abel und Khalil. Ich hatte mir die Zeit genommen, interessante Bücher zu lesen und über allerlei Dinge nachzudenken, die mir zu der Zeit durch meinen Kopf gingen, angefangen damit, wie ich mich als Person entwickeln wollte, bis zu Gedanken darüber, was um mich herum vorging. Es war ein Luxus, den ich mir leisten konnte, weil ‘Zeit’ etwas war, das ich im Überfluss hatte. Außerdem hatte ich keine Verantwortungen, denen ich nachkommen musste und niemanden, dem ich Rechenschaft für meine Handlungen ablegen musste. Ich fühlte mich frei und es fühlte sich großartig an!
11. Juni 2002
Am folgenden Tag, während wir die Innenstadt Kairos besuchten, fand ich heraus, dass Frankreich, ohne ein einziges Tor zu schießen, aus der Weltmeisterschaft ausgeschieden war. Wie blamabel! Vor vier Jahren waren sie Weltmeister gewesen und dieses Mal war es ihnen nicht einmal gelungen, ein Tor zu schießen! Na ja!
An dem Tag traf ich auch Abir wieder, die Kellnerin aus dem Hotel, die mir geholfen hatte, als ich mich an dem Tag vor über einer Woche krank gefühlt hatte. So bot sich mir die Gelegenheit, einmal mehr mit ihr zu reden und ihr Fragen über ihr Leben als Frau in Kairo zu stellen. Sie wollte auch mehr über mich und mein Leben in Europa wissen. Ich beantwortete gerne ihre Fragen. Die Zeit, die wir miteinander verbrachten, unsere jeweiligen Erfahrungen
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