Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Gewehr fest. Es war seltsam. Waren wir in Gefahr? So viele Fragen gingen mir durch den Kopf. Dann dachte ich, dass, sollte uns wirklich jemand töten wollen, nur ein Wachmann nicht ausreichend war, um sie aufzuhalten. Aus der Entfernung hätte uns jeder professionelle Killer durch unseren offenen LKW in den Kopf schießen können. Ich las, warum diese Konvois eingeführt wurden. Seit 1997 nach dem Massaker an sechzig Touristen im Totentempel von Hatschepsut in Luxor durch eine islamische Organisation verpflichtete die ägyptische Regierung alle Ausländer, die über Land zu den beliebten Orten reisten, dazu, bewaffnete Konvois zu benutzen. Diese islamistische, ägyptische Bewegung hatte sich der Überwerfung der ägyptischen Regierung und der Ersetzung mit einem islamischen Staat gewidmet. Die Konvois waren dazu gedacht, die Attacken abzuwehren und die Touristen zu beruhigen. Die ägyptische Regierung beendete diese 2008, da sie zu dem Zeitpunkt als nutzlos betrachtet wurden.
4. Juni 2002
Wir machten in Luxor für die Nacht Halt, bevor wir nach Süden weiterfuhren, um Aswan, die südlichste Stadt Ägyptens, zu erreichen. Aswan war eine attraktive, zahlreiche Inseln überblickende Kleinstadt am Nil. Obwohl es ein florierender Marktplatz an der Kreuzung der antiken Karavanenrouten war, war es auch einer der trockensten, bewohnten Orte der Welt. Das letzte Mal, das es geregnet hatte, war sechs Jahre vor meinem Besuch!
Zur Mittagszeit wanderte ich bereits durch den Souq Aswans. Ich liebte die charakteristische Atmosphäre des Souqs. Da war immer etwas los. Sie waren immer lebhaft, mit Menschen gedrängt, sehr farbenfroh und voller interessanter Gerüche von Gewürzen und Düften. Was mich an Aswans Souq anzog, waren die Stände, auf denen Mengen farbenfroher Gewürze und Tees präsentiert wurden, von getrockneten Hisbiskusblättern bis Indigopulver. Ich war überwältigt von dem, was vor mir stand. Ich fühlte mich wieder wie ein kleines Kind; ich wollte alles anfassen, was vor mir auslag.
Als ich zurück zum Hotel ging, grüßten mich zwei einheimische Männer und begannen eine Unterhaltung. Sie bemerkten die Halsketten um meinen Hals und fragten mich danach. Ich erklärte kurz, dass einige ein Geschenk von meiner Familie waren, während andere Geschenke von Menschen aus den verschiedenen Ländern waren, durch die ich gereist war. Sie fragten mich dann, wo meine ägyptische Kette war. Ich antwortete, dass ich noch keine hatte. So packten sie mich sanft am Arm und baten mich, ihnen zu folgen. Eine Minute später waren wir in einem Juwellierladen. Sie schienen sehr enthusiastisch und erfreut, dass ich in dem Laden war. Einer von ihnen ging, um nach etwas zu suchen und kam einige Sekunden später mit etwas in seiner Hand zurück. Es war ein schönes ägyptisches Silberkreuz oder Ankh, das Symbol für ewiges Leben. Sie gaben es mir einfach so! Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Dann sah einer von ihnen auf mein Silberarmband, das ich in Petra gekauft hatte und bemerkte, dass bereits die meisten Achate verloren gegangen waren. Er bat mich, es abzunehmen und ging ohne etwas zu sagen in eine andere Ecke des Geschäftes. Ich wunderte mich, was er mit meinem Armband vorhatte. Einen Moment später hatte er einige Aquamarine gefunden und brachte sie sorgfältig an meinem Armband an. Als er fertig war, sagte er einfach lächelnd: “Das ist ein Geschenk von mir! Jetzt wirst du dich an Aswan erinnern!” Wow! Was für eine nette Geste! Ich war jedoch ein bisschen beschämt, weil ich nicht recht wusste, was ich dann tun sollte. Sie wollten kein Geld. So dankte ich ihnen, verließ den Laden und setzte meinen Weg zum Hotel fort.
Ein paar Tage später hatte ich ein ähnliches Erlebnis auf der gleichen Straße. Ein Kind kam auf mich zugerannt und gab mir Safran und Weihrauch, einfach so, aus dem Nichts! Ich war sehr überrascht! Diese Menschen waren so nett! Warum boten sie mir alle diese Dinge an? Ich sah diese Geschenke als ein Symbol, eine Art Bestätigung, dass ich in die richtige Richtung ging, also nahm ich sie dankend an. Ich dachte mir: “Heute bekomme ich diese Geschenke; morgen gebe ich etwas weg.” Ich sah Reisen, aber mehr noch als das, ich sah das Leben als einen Austausch.
Am Nachmittag fuhren wir zum Tempel von Philae im Süden Aswans. Auf dem Weg zum Tempel fuhren wir an Aswans antikem Granitsteinbruch vorbei, um den 42 Meter hohen, unvollendeten Obelisk zu sehen, der der höchste ägptische Obelisk
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