Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
auf. Dieses Mal teilte ich das Zelt mit Mary, die sich später zu mir gesellte. Sie war ganz aufgeregt: “Carolina, ich hab einen Büffel gesehen! Er war genau da, im Busch, ganz nah am Zelt.” Ich erwiderte: “Was? Einen Büffel? War es ein einzelner männlicher Büffel? Zeig ihn mir ...” Ich folgte ihr genauso aufgeregt, wie sie es war. Wir stoppten bei dem speziellen Busch, um vorsichtig nach dem Büffel zu suchen. Nichts! “Aber er war genau hier!”, sagte Mary und deutete auf den Busch vor ihr. Wir suchten die Büsche für eine Weile mit unseren Taschenlampen um uns herum ab, bevor wir auf einmal vor uns zwei große helle Augen bemerkten, die uns anstarrten: Der Büffel! Er war genau da, nur zwei oder drei Meter von uns entfernt. Zwanzig Sekunden lang stand ich bewegungslos da und versuchte, so schnell wie möglich zu überlegen, was am besten zu tun wäre. Mein Gehirn war erstarrt. Die Zeit war stehen geblieben. Dann rannte ich aus einem seltsamen Grund los. Meine Beine trugen mich auf den LKW zu, der hinter uns stand. Mary, auch nicht nachdenkend, folgte mir und wir rannten, so schnell wir konnten, um uns hinter dem LKW zu verstecken. Die Gruppe, die immer noch um das Feuer saß, sah uns rennen. Sie wussten nicht, was passierte, also folgten sie uns und fragten: “ Was ist los? Was ist los?” Wenn ein Beobachter dort gesessen und die Szene beobachtet hätte, wäre er in Gelächter ausgebrochen.
Ich stelle mir immer noch die Frage: “Warum bin ich gerannt?” Das war genau das, was ich nicht tun sollte! Ich nehme an, es war eine natürliche, unkontrollierte Reaktion, ein Kampf oder eine Kampfansage, und ich war nicht bereit, mit einem Büffel zu kämpfen. Der Büffel hatte einfach weiter gegessen und sich um sich selbst gekümmert. Er war uns nicht hinterher gelaufen, vielleicht wegen des Feuers, dass wir angezündet hatten. Er war einfach ein bisschen neugierig, nehme ich an - also ein bisschen wie wir!
Was für eine Nacht! Am Morgen packten wir unsere Zelte wieder ein und setzten unsere Fahrt durch den Park fort. Wir hielten an einer flachen, hellgrünen Weide in der Nähe des Sees, um vier oder fünf Rhinozerosse zu beobachten. Zwei von ihnen kämpften. Wir starrten sie einige Zeit an und gaben uns große Mühe, ein gutes Foto von ihnen zu bekommen. Diese pflanzenfressenden Tiere, die bis zu einer Tonne oder mehr wiegen konnten, waren beeindruckend zu beobachten, besonders wenn sie miteinander kämpften. Stell dir zwei massige Biester vor, die sich mit dem Kopf nach unten, ihre Hörner auf das Ziel gerichtet, gegeneinander werfen! Ihr Horn, das aus Keratin gemacht ist, ist in der Tat eine nützliche Waffe, wenn sie kämpfen. Es hilft auch, dass sie eine 1,5 bis 5 cm dicke, schützende Haut haben, die ihren ganzen Körper bedeckt! Im LKW sitzend, fühlte ich mich viel sicherer! Hundert Meter weiter hielten wir am Nakurusee, wo Hunderte von rosa Flamingos ihr Zuhause eingerichtet hatten. Es war nicht nur ein Hafen für Flamingos, sondern auch für Pelikane, Kormorane und viele andere Arten, die ich nicht benennen konnte. Sie waren alle dort versammelt und machten einen Riesenlärm! Als wir unsere Fahrt zurück zu den Grasfeldern fortsetzten, hielten wir, um eine Vielzahl von Zebras, Büffel und einige Rhinos, die zusammen am gleichen Ort standen oder lagen, zu beobachten. Sie waren alle zusammengedrängt und nutzten den Schatten von ein paar Bäumen so viel wie möglich! Eine weitere Fotogelegenheit!
Gegen Ende unserer Fahrt durch den Park wurden wir belohnt: Endlich sahen wir einen Leoparden, der auf dem Ast eines hohen Baumes lag. Er war ein ganzes Stück entfernt, sodass er schwierig zu erkennen war, aber ich machte trotzdem ein Foto. Das Foto sieht einfach aus wie ein Baum!
Traurigerweise hörten wir, bevor wir den Park verließen, dass eine der Parkwächterinnen in der Nacht, in der wir dort zelteten, von einem Löwen getötet worden war. Sie ging alleine nachts ohne Licht zum Eingang des Parks, als sie attackiert wurde. Ich kann mir nicht im Geringsten vorstellen, wie es sich angefühlt haben muss, von einem Löwen attackiert zu werden! Ich fragte mich: “War sie sofort tot? Musste sie leiden? Ich werde es nie wissen. Wie schrecklich musste das sein?” Die anderen Parkwächter mussten jetzt den Übeltäter finden und ihn töten, sonst war die Wahrscheinlichkeit groß, dass er es wieder tat. Scheinbar frisst ein Löwe, wenn er einmal menschliches Fleisch probiert hat, nichts anderes und
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