Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
Vom Netzwerk:
solche wie die Maasai, Luo, Samburu und Turkana kamen aus dem Niltal im Südsudan. Während Migration im Inneren passierte, begannen ab dem 8. Jahrhundert n. Chr. Muslime von der Arabischen Halbinsel und Shirazis, dem damaligen Persien, die ostafrikanische Küste zu besuchen. Unglaubliche Vielfalt, nicht?
    Am folgenden Tag schlossen wir uns einem Fahrzeugkonvoi an, der regelmäßig die isolierte Gegend des nordöstlichen kenianischen, kargen Buschlandes durchquerte (diese Konvois sind immer noch wichtig, um die Handelsverbindung mit Äthiopien aufrechtzuhalten). Es würde ein weiterer langer Tag werden, eine 12-stündige Fahrt! Als wir weiter entlang des ‘Trans-african Highway’ nach Süden fuhren, wurde die Landschaft allmählich flacher und trockener. In diesem Teil Kenias ist Regen kärglich und das Land ist nur für gelegentliches Weiden der Rinder, die von nomadischen Hirten gehütet werden, geeignet. In diesem Busch sah ich auch nach den Dikdiks meine zweiten afrikanischen Tiere: Elefanten, die auf Blättern am Straßenrand kauten; Geparden, die furchtlos in der Mitte der Straße lagen; plündernde Aasgeier, die in Kreisen flogen, und Kamele, die sorglos durch die Wildnis streiften. Mir war nicht klar, dass Kamele auch in der Wildnis existierten. Ich dachte, dass sie nur gezähmte Tiere waren! Stell dir also meine Überraschung vor, als ich sie frei in der Wildnis umherwandern sah!
    Am Abend erreichten wir schließlich Marsabit, ein wichtiges Handelszentrum für Kamele und Rinder und machten Halt für die Nacht. Marsabit war eine Art Treffpunkt für die farbenfrohen Stämme der Region, einschließlich der Rendille, Gabbra und Boran Händler, die von Äthiopien und Somalia kamen.
    Als ich aus dem LKW stieg, war alles, was ich wollte, eine warme Dusche. Nach zwölf Stunden auf dem LKW schien eine schöne, warme Dusche eine brillante Idee! Noch dazu hatte ich mich seit ein paar Tagen nicht gewaschen und meine Arme und Beine waren bedeckt mit einer dünnen Schicht aus braunem, sandigem Staub. Stell dir vor, wie gut mir die Dusche an dem Abend tat! Das warme Wasser, das auf meine Schultern tropfte, fühlte sich toll an! Endlich fühlte ich mich wieder sauber. Was für ein schönes Gefühl!
    Am folgenden Tag setzten wir unseren Weg nach Süden fort, durchquerten die flache Kaisut-Wüste und bogen Richtung Maralal nach Südwesten ab, eine Stadt, die die Lerochi-Ebene des Rift Valley überblickt. Diese Gegend ist ein Zentrum für die farbenfroh gekleideten Samburu Stammesmänner. Diese Stammesmänner waren anhand ihrer ockerfarbenen Haut, Perlenschnur und kunstvollen Haarstile leicht erkennbar. Wir blieben nicht in Maralal, sondern fuhren stattdessen weiter südlich nach Nyahururu, mit 2.360 m Kenias höchstgelegene Stadt. Wir hielten kurz, um die Szenerie zu genießen und ein Foto von den Thomsons Falls, einem 75 m hohen Wasserfall, zu machen. Dieser wurde 1880 vom schottischen Geologen Joseph Thomson entdeckt. Anschließend fuhren wir weiter nach Südwesten Richtung Lake-Nakuru-Nationalpark.
    Das Reisen an Bord des LKWs war nicht immer harmonisch, nur weil wir alle glücklich als eine Gruppe im ‘Urlaub’ herumreisten! Manchmal gab es Streit! Eines Abends, während wir mit der ganzen Gruppe ums Feuer herum saßen, plauderten und lachten, entschied sich jemand, seine Stimme mir gegenüber zu erheben, um seinen Standpunkt klarzumachen. Warum? Ist das eine gute Art, seine Sichtweise mitzuteilen? Ich dachte: “Wenn du mich anschreist, wie kann ich mit dem übereinstimmen, was du sagst? Oder mich auch nur auf das konzentrieren, was du sagst? Ich werde gerade mit Worten bombardiert!” Ich hatte das Gefühl, dass diese Person die Diskussion ‘gewinnen’ musste. Ich bin sicher, er fühlte sich besser dabei, mich anzuschreien! Aber warum? Hatte er vor etwas Angst? Davor, weniger respektiert zu werden? Angst vielleicht, dass seine Idee nicht akzeptiert werden könnte? War es Angst vor Zurückweisung? War es übermäßiges Selbstvertrauen oder vielleicht ein versteckter Mangel an Selbstvertrauen? Ich sehe eine Diskussion als einen Austausch von Ideen, nicht als einen Krieg. Das Wichtige ist, Ideen auszutauschen. Es kommt nicht darauf an, ob Menschen übereinstimmen oder nicht miteinander übereinstimmen, solange sie geduldig genug sind, zu hören, was der andere zu sagen hat. Es gibt keinen Gewinner oder Verlierer. Es ist einfach ein Austausch von Meinungen, wo beide Ideen gut und akzeptabel sein können. Jeder ist

Weitere Kostenlose Bücher