Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
anders, also sind wir dazu bestimmt, verschiedene Meinungen zu haben. Oder nicht?
Lake-Nakuru-Nationalpark
Sehr bald erreichten wir den Lake-Nakuru-Nationalpark, unseren ersten Wildpark auf der Reise. Dieser Park ist besonders, weil er die meisten Rhinozerosse in Ostafrika hat, da sie vor Wilderern gut geschützt sind. Es sollte unsere erste Chance sein, Leoparden, Löwen und vielleicht einige Giraffen zu sehen! Wie aufregend!
Bevor wir in den Park gingen, hielten wir vor dem Eingang zum Mittagessen. Sobald wir uns mit unseren Sandwiches hinsetzten, kam eine Gruppe von Affen aus dem Nichts und umringte uns. Sie hatten keine Angst. Sie standen etwa einen Meter von uns entfernt und warteten auf den richtigen Moment, um nah genug heranzukommen, um sich geschickt unser Essen entweder von unserem Teller oder von der DIY Küche im hinteren Teil unseres LKWs zu schnappen. Sie waren unglaublich vorlaut! Es war anfangs lustig, sie zu beobachten, aber sehr bald wurde es nervig! Einen Moment später kam eine andere Affenfamilie vorbei: die Meerkatzen. Sie brachten uns so sehr zum Lachen ... Ich hatte noch nie zuvor Meerkatzen gesehen, vielleicht fand ich sie deshalb so wahnsinnig komisch! Sie sind durch ihre blauen Hoden leicht erkennbar. Es ist unmöglich, sie zu übersehen und sie machen sich großartig auf einem Foto fürs Album!
Nach dem Mittagessen fuhren wir in den Park und langsam durch die riesige Wald- und Weidelandschaft in der Hoffnung, Tiere zu finden. Wir hofften besonders darauf, Leoparden zu sehen, die sehr schwer zu entdecken sind, da nur noch wenige dort im Park lebten und weil sie gewöhnlich im hohen Gras liegen oder getarnt sind, während sie auf einem Baum liegen. Ich scannte vorsichtig die Landschaft, als ich mich an einen meiner Besuche als Kind in einem kleinen Wildpark mit meiner Familie in Südfrankreich erinnerte. Damals ermahnte meine Mutter uns: “Lasst eure Fenster die ganze Zeit zu!” Das war die einzig wichtige Warnung, die man uns, meinem Bruder und mir, gab. Jedes Jahr gab es in diesem Park Vorfälle, wo Besucher ihr Autofenster öffneten, nur um ein Foto zu machen und von einem Löwen getötet wurden. Und hier war ich mitten im Nakuru-Nationalpark im wilden Afrika mit weit offenen Fenstern! Alles konnte passieren! Was, wenn ein Leopard auf einem Ast lag und dann womöglich hungrig wurde? Er hätte leicht auf unseren LKW springen und einen von uns fressen können! Was war mit Schlangen? War es sicher, die Fenster offen zu lassen?
Unsere Nachmittagsfahrt durch den Park dauerte gute vier Stunden. Vier Stunden von: “Oh, schau, schau, ein Zebra! Schau, ein Löwe! Und sind das Büffel?” Wir fuhren an einer Vielzahl anmutiger Antilopen vorbei; sahen Giraffen mit ihren langen Hälsen, die weg rannten, gefolgt von ihren tollpatschigen Babys; Dikdiks immer in Paaren; verschiedene Affenspezies. Weg vom Wald des Parks, halb versteckt durch das lange Gras auf dem gelben Grasfeld, sahen wir einen gähnenden Löwen, der sich faul in der Sonne räkelte. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Bilder von dem gleichen Tier gemacht. Jedes Mal, wenn er sich bewegte, verdiente er ein weiteres Foto. Klick, klick, klick, noch eine Aufnahme! Es war berauschend!
Und dann war es Zeit, zum Campingplatz zu fahren, der noch im Nationalpark lag, und uns für die Nacht vorzubereiten. Unterwegs hielten wir wieder, diesmal um eine riesige Gruppe von Pavianen zu beobachten, die auf der Straße spazierten und auf Bäume kletterten. Die Mütter trugen ihre Babys auf ihrem Rücken und einige jugendliche Paviane kämpften spielerisch miteinander. Sobald wir haltmachten, hielten auch sie inne in dem, was sie taten, um auch uns neugierig zu betrachten! Sie waren so süß!
Bevor wir am Campingplatz ankamen, sahen wir einen einzelnen männlichen Büffel, der uns anblickte. Meike, unsere Reiseleiterin, hatte erwähnte, dass ein einzelner männlicher Büffel oft aus Selbstschutz auf ein Ziel losgehen würde. Wir mussten vorsichtig sein, besonders zu Fuß, wenn wir einen Büffel sahen. Sie gab uns einen Tipp: “Wenn du einen siehst, erstarre einfach! Sie sehen sehr schlecht. Wenn du dich nicht bewegst, dann wissen sie nicht, wo du bist, es sei denn, es ist windig und der Wind bläst auf sie zu; in dem Fall können sie riechen, wo du bist, da sie einen guten Geruchssinn haben.” Okay, also waren wir gewarnt. Hoffentlich würden wir zu Fuß keinem Büffel begegnen …
An dem Abend bauten wir wie gewöhnlich unsere Zelte
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