Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
die am Straßenrand entlanggingen. Maasais sind leicht erkennbar, weil sie sehr dünn und groß sind und eine shúkà, ein großes, rotes Leinentuch, um ihren Körper gewickelt tragen. In der Gruppe bemerkte ich junge Männer, die schwarze Kleidung trugen und deren Gesichter weiß angemalt waren. Das war ein Zeichen, dass diese jungen Männer beschnitten worden waren, ein Ritual, das den Übergang von der Kindheit zum Status eines jungen Kriegers markierte.
Wir setzten unsere Fahrt fort und erreichten schließlich den Serengeti-Nationalpark!
Wir fuhren in den Park hinein und fanden uns sofort in einer ozeanartigen Graslandschaft wieder. Überall, wo ich hinschaute, sah ich nur mit trockenem, gelbem Gras bedecktes Flachland ganz bis zum Horizont. Dieser Park war riesig und seine 15.000 Quadratkilometer beherbergten eine der größten Konzentrationen wilder Tiere in Afrika. Wir fuhren durch das Flachland und hofften, wenigsten die ‘Großen Fünf’ zu finden: Elefanten, Rhinozeros, Büffel, den Löwen und Leoparden. Vom LKW aus suchten wir die Gegend schweigend ab, Kameras in der Hand, bereit, jede Bewegung auf der Serengeti-Ebene einzufangen. Wir fuhren eine halbe Stunde, bevor wir eine Herde Elefanten sahen, die die Straße überquerte. Die Herde wurde von einem weiblichen Elefanten geführt und alle folgten ihr, einer nach dem anderen. Die Kälber gingen tollpatschig hinter ihren Müttern her. Sie sahen so bezaubernd aus. Ich wollte einfach nur aus dem LKW aussteigen und sie streicheln. Aber das kann man in Serengeti nicht tun! Wir waren ihnen so nahe, dass man nicht einmal zoomen musste, um Nahaufnahmen zu machen! Was für ein schönes Gefühl, so nah zu sein! Ich hatte zuvor viele Elefanten in Zoos gesehen, aber es war solch eine faszinierende Erfahrung, sie in der Wildnis zu sehen. Die Tiere sahen nicht deprimiert aus. Sie waren einfach frei, hinzuwandern, wohin sie wollten. Sie waren in keiner Weise von Menschen abhängig.
Nachdem die ganze Herde die Straße überquert hatte, setzten wir unsere Fahrt durch den Park fort. Wir sahen kurz darauf eine Vielzahl von Thomson-Gazellen, die auf der Wiese umhersprangen und einander folgten. Später sahen wir eine Herde von Grant-Gazellen. Der Unterschied zwischen einer Thomson-Gazelle und einer Grant-Gazelle ist hauptsächlich die Farbe ihres Fells und die Form ihres Horns. Thomson-Gazellen haben ein hellbraunes Fell mit einem weißen Bauch und einem markanten Streifen. Das Fell der Grant-Gazelle ist auf dem Rücken beige mit einem weißen Bauch.
Die gelbe Wiese ging dann in einen Wald über, wo wir einen Leoparden auf einem Ast oben auf einem Baum sahen, der seinen täglichen Mittagsschlaf hielt. Die Überreste einer Gazelle, die er kürzlich getötet und gefressen hatten, lagen neben ihm auf einem anderen Ast. Jetzt ruhte er mit einem vollen Magen. Ich fand es unglaublich, dass ein Leopard eine 20 kg Gazelle tragend, die er gerade getötet hatte, einen Baum hochklettern und sie dort auf dem Ast eines Baumes fressen konnte. Es zeigt, wie stark und agil diese Kreaturen sind!
Dann hielten wir, um Bilder von einer Gruppe von Giraffen zu machen, die sich von Akazienblättern ernährte. Giraffen sind überhaupt die einzigen Tiere, die wegen ihrer agilen Zunge in der Lage sind, die Blätter von dornigen Akazienbäumen zu fressen. Jede Giraffe hatte mindestens ein paar Madenhacker, die auf ihrem langen Hals saßen und unaufhörlich Flöhe oder andere Insekten aus ihrem Fell pickten. Im Gegenzug für ihre Insektenmahlzeit helfen die Vögel der Giraffe, indem sie sie mit ihrem lauten Gezwitscher warnen, falls sich irgendein Feind nähert. Ein schöne, symbiotische Beziehung, meinst du nicht?
Nachdem wir den ganzen Nachmittag durch die Serengeti gefahren und das Tierleben beobachtet hatten, hielten wir für die Nacht an einem Campingplatz, der im Herzen des Reservats lag. Nach dem Abendessen betrachteten wir den Sonnenuntergang auf der Serengeti-Steppe. Es vermittelte ein romantisches Gefühl! Wir gingen anschließend für die Nacht direkt in unsere Zelte. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, erwacht der Park zum Leben: Hungrige Feinde wachen für ihre nächtliche Jagd auf, während ihre Beute sich zu verstecken versucht. Da wir in dieser Situation eine der ‘Beuten’ waren, war es besser für uns, in der relativen Sicherheit unserer Zelte zu verschwinden. Während ich, warm in meinen Schlafsack eingewickelt, zu schlafen versuchte, konnte ich die
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