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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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direkt zum Frühstücken ins Restaurant. Der Raum war leer, also setzte ich mich an einen Tisch und lächelte. Ich war allein. Wie schön! Ich war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr allein gewesen, wie es schien. Jetzt gerade brauchte ich nicht reden und gesellig sein. Ich konnte einfach meine eigene Gesellschaft und die Stille um mich herum genießen. Perfekt! Einige Minuten später standen frisch geschnittene tropische Früchte, ein Glas Fruchtsaft, frisch getoastetes Brot, Butter und Marmelade, ein gekochtes Ei und eine tolle Tasse Kaffee vor mir. Ich war im Himmel! Was für eine Abwechslung zu meiner gewohnten Schale Cornflakes mit Pulvermilch.
    Als alle fertig waren, machten wir eine Tour durch die Steinstadt. Sansibar und die Steinstadt im Besonderen hatte ihren eigenen, besonderen Charme durch die Einflüsse, die über die Jahrhunderte von indischen, chinesischen, persischen und arabischen Kulturen erhalten geblieben waren.
    Wir besuchten das Arabische Fort, das von den osmanischen Arabern zwischen 1698 und 1701 an der Stelle erbaut worden war, wo vor der arabischen Invasion eine portugiesische Kirche gestanden hatte, die ursprünglich im 16. Jahrhundert gebaut worden war. Wir besuchten auch das 1883 erbaute Beit al-Ajaib, was das ‘Haus der Wunder’ auf arabisch bedeutet, direkt neben dem Fort. Dieses Haus war zuvor der Palast des Sultans gewesen und eines der ersten Gebäude in Ostafrika, das Elektrizität besaß.
    Wir sahen auch aus der Ferne Livingstone House, wo der schottische Forscher und Missionar David Livingstone gelebt hatte, bevor er zum Festland segelte, um 1866 seine letzte Expedition zu starten. Viele andere Forscher wie Burton, Cameron und Stanley hatten das Haus auch als Basisstation genutzt, bevor sie ihre Reise auf dem Festland begannen.
    Wir machten weiter mit einem Besuch des ehemaligen Sklavenmarktes und seinen Sklavenhäusern. Die Sklavenhäuser bestanden aus kompakten Räumen mit extrem niedrigen Decken: So niedrig, dass wir nicht einmal aufrecht stehen konnten! Stell dir vor, du würdest einen Tag oder zwei in solch einem Haus verbringen, ohne in der Lage zu sein, aufrecht zu stehen! Sansibar war zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Haupthandelszentrum an der afrikanischen Ostküste. David Livingstone arbeitete hart daran, Sklaverei hier abzuschaffen, aber leider starb er bevor der Sultan von Oman 1873 gezwungen war, die Erklärung zur Abschaffung der Sklaverei zu unterschreiben. Zusätzlich zum Sklavenmarkt besichtigten wir auch die anglikanische Kirche, die von Bischof Spencer erbaut worden war, als die Abschaffung der Sklaverei durchgesetzt worden war, sowie das Monument vor der Kirche, das ein schwedischer Künstler gebaut hatte, um des Endes der Sklaverei zu gedenken.

 
     
     
     
    Nach dem Stadtbesuch fuhren wir zu einer Gewürzplantage am Stadtrand der Steinstadt. Die Plantage enthielt eine Vielfalt an Pflanzen, von Kurkuma-, Ingwer- und Ananaspflanzen bis zu Zimt-, Bananen-, Kokosnuss- und Orangenbäumen. Der Geruch, der von diesem Ort ausströmte, war fantastisch.
    Dort zeigte uns ein kleiner Junge, wie man auf eine Kokosnusspalme klettert, indem er ein Seil benutzte, das lose um seine Knöchel oder Füße geknotet war. Mit großer Flinkheit und ohne jede Anstrengung kletterte er in weniger als einer Minute auf die Palme! Als er wieder runter kam, wob er in weniger als zwei Minuten einen Korb für uns. Unglaublich!
    Am Nachmittag fuhren wir nach Nungwi, einem wunderschönen Strandferienort im Norden der Insel. Kaum dort, ließen wir unsere Taschen fallen, zogen schnell unsere Badekleidung an und gingen direkt an den Strand. Wir lagen den ganzen Nachmittag den Sonnenschein genießend am weißen Sandstrand. Es fühlte sich so schön an, am Strand zu sonnen! Eine kleine Abwechslung zu den Wildparks! Eine Dame, die vorbei ging, bot mir an, meine Hände mit Henna zu bemalen. Natürlich nahm ich das Angebot an! Es war genau das, was ich vor zwei Tagen hatte tun wollen! Die meisten der Mädchen ließen sich eine Hand bemalen. Tom, der nicht ausgeschlossen sein wollte, bekam einen Schmetterling auf seine Brust gemalt. Faszinierende Symbolwahl, es sei denn, man kennt die Geschichte von Henri Charrière! Er war ein Gefangener, der fälschlicherweise in Frankreich für Mord verurteilt und nach Südamerika auf die Teufelsinsel, Strafkolonie von Französisch-Guayana, gesandt worden war. Er bekam den Spitznamen Papillon (was ‘Schmetterling’ auf französisch bedeutet) wegen eines

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