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Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition)

Titel: Mira und die verwunschenen Kugeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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verwandelte sich in ein rothaariges Mädchen und zog einen kleinen Beutel mit Kräutern hervor, die sie über den Raben streute. Der Rabe verwandelte sich in einen schwarzhaarigen Jungen und das Mädchen brach seltsamerweise in Tränen aus.
    Irgendwie kamen Thaddäus die beiden Kinder bekannt vor. Während sie aufgeregt auf ihn einredeten, überlegte er, wo er sie schon einmal gesehen hatte.
    Thaddäus lächelte sie freundlich an, hatte keine Ahnung, wovon sie sprachen, und überlegte in der Zwischenzeit lange, was man denn eigentlich so tat, wenn man Besuch bekam. Erst nach und nach fiel es ihm ein. Richtig! Man sollte Gästen etwas anbieten!
    Irgendetwas sagte ihm, dass er den Vogelbeerenschnaps besser verkorkt lassen sollte, und so blickte er sich suchend in seinem Zimmer um. Endlich zog er hinter dem Ofenrohr einen dünnen Pappkarton hervor. Wie lange er wohl schon dort steckte? Thaddäus hatte es vergessen. Er war sich allerdings sicher, dass die Schachtel ein Geschenk war. Ein Geschenk von ... nun auch das hatte er vergessen.
    Er löste die schon etwas verblichene rot-karierte Schleife, öffnete die Schachtel und ließ sie herumgehen. Zu seiner größten Überraschung wollte keines der beiden Kinder zugreifen. Wie seltsam! Immerhin lagen große tote Fliegen darin, die zum Teil in raschelnde silberne und goldene Papierchen verpackt waren.
    Und gerade als er selbst ein besonders schönes Exemplar aus dem Karton pickte und gegen das Licht der Morgensonne hielt, wo die Fliege wunderbar bläulich schillerte, hörte er ein Klopfen an der Tür, die sich zu seinen Füßen im Boden befand.
    »Hm«, brummte Thaddäus und legte bedauernd die Fliege zurück in die Goldfolie. »Wie viele kommen denn noch von euch?«
    »Ich glaube, das war’s dann«, sagte das rothaarige Mädchen und zog die Falltür nach oben.
    »Noch ein Gast!«, dachte Thaddäus erschrocken, als sich ein schmutziges Mädchen durch die Falltür stemmte. Sie sah ihn erstaunt an, und ihre Augen wurden noch größer, als sie die beiden anderen Kinder entdeckte.
    Während das Mädchen durch die Luke seines Baumhauses kletterte, fiel Thaddäus plötzlich ein, was er seinen Gästen noch anbieten konnte. Eichelkaffee!
    Er setzte den alten Wasserkessel auf den Ofen und lauschte dem Gespräch der Kinder, in der verzweifelten Hoffnung, dabei irgendwie herauszufinden, warum sie sich denn alle ausgerechnet bei ihm getroffen hatten.
    »Miranda! Rabeus!«, rief Mira aufgeregt und umarmte ihre Freunde voller Freude. Nie hätte sie erwartet, die beiden wohlbehalten im Baumhaus dieses Zauberers vorzufinden. Miranda strahlte sie an.
    Zu Rabeus gewandt, sagte sie: »Du hättest Mira sehen sollen! Sie haben wirklich geglaubt, dass sie mich verrät!«
    »Du warst aber auch nicht schlecht«, sagte Mira. »Jeder hat gedacht, dass die Kugeln im Koffer sind.« Sie drehte sich zu Rabeus. »Und wie kommt es, dass du wieder ein Mensch bist?«
    »Das ist das Kraut der Hexe Fa«, erklärte er. »Miranda hat es mitgebracht!«
    Mira sah fragend zu Miranda.
    »Als du mir erzählt hast, was mit Rabeus passiert ist, fiel mir das Kraut meiner Oma wieder ein.«
    »Du meinst das Pulver, mit dem sie mich damals in einen Menschen zurückverwandelt hat?« Mira dachte schaudernd an die Nacht, in der sie als kleine Amsel beinahe im Suppentopf der Hexe Fa gelandet wäre.
    Miranda nickte. »Nachdem ich Xenia und den anderen entkommen war, flog ich zum Haus meiner Oma. Und dort traf ich Milena und Corrado.«
    »Mira hat sie dort hingeschickt«, sagte Rabeus.
    »Ich weiß. Wir haben zusammen die ganze Küche durchstöbert. Milena hat das Kraut schließlich gefunden. Sie kennt sich ein bisschen mit Zauberkräutern aus. Es war gelb. Ginsterkraut mit ein paar anderen Zutaten, die ich leider nicht kenne. Ich nahm das Kraut mit, flog hierher und hoffte, Rabeus auch hier zu treffen.«
    »Und es hat geklappt – wie du siehst«, rief Rabeus.
    Mira lächelte. Wie froh sie war, ihre Freunde wiederzusehen! Sie überlegte. »Aber wenn das Kraut dich und Rabeus zurückverwandelt hat, dann kann es doch auch allen anderen weißen Zauberern helfen.«
    »Das könnte es, wenn wir nur mehr davon hätten. Aber was ich bei meiner Oma gefunden habe, reicht gerade für ein oder zwei weitere Rückverwandlungen.«
    »Können wir nicht einfach neues herstellen?«, fragte Mira.
    Miranda sah traurig vor sich hin. »Nur meine Oma kennt die richtige Zusammensetzung. Und sie ist immer noch verschwunden.«
    »Das hat bestimmt etwas

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