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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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tatsächlich ein Gentleman unter ihnen, der dir gut gefällt. Du weißt, dass ich nur dein Bestes will.“
    Daran hatte Caroline nie gezweifelt. Ihre warmherzige Stiefmutter wollte das Beste für sie. Doch leider stellte sie sich darunter etwas völlig anderes vor als sie selbst.
    Ihr Widerstand gegen Lady Denbys wohlmeinende Pläne schwand. Sie schloss ihre Stiefmutter in die Arme und erklärte: „Du möchtest, dass ich glücklich werde. Das ist mir klar. Aber kannst du dir wirklich vorstellen, dass ich die Gattin eines Mannes werde, der in der Stadt wohnt? Wie könnte ich, da ich doch am liebsten in Männerhosen herumlaufe, die Rolle der vornehmen Gastgeberin übernehmen? Mir liegt nichts an eleganten Kleidern, und ich habe auch keinen so sanften Charakter wie du. Deshalb könnte ich niemals so tun, als würde mich jeder Unsinn interessieren, den ein Gentleman zu erzählen hat. Eher würde ich ihm ins Gesicht sagen, dass ich ihn für einen Dummkopf halte.“
    „Papperlapapp!“, entfuhr es Lady Denby. „Es stimmt, dass du manchmal ein bisschen ungeduldig bist mit denen, die nicht über deinen scharfen Verstand verfügen. Aber du hast ein gutes Herz und würdest dich niemals absichtlich schlecht benehmen. Außerdem hat dein Papa mich auf dem Sterbebett gebeten, dich bei der Wahl eines Gatten zu unterstützen.“
    Caroline hob zweifelnd die Augenbrauen, was Lady Denby veranlasste, ihre Aussage noch einmal zu bekräftigen. „Ich verstehe dein Misstrauen, denn er hat dich ja nie zur Ehe gedrängt. Dennoch ist wahr, was ich sagte. Er bat mich, alles dafür zu tun, damit du dich gut verheiratest.“
    „Du hast Papa in den zwei Jahren eurer Ehe sehr glücklich gemacht. Deshalb sollte es mich eigentlich nicht wundern, dass er sich zum Schluss auch für mich ein solches Glück wünschte.“
    „Ja, wir waren wirklich sehr glücklich miteinander. Und ich werde nie vergessen, wie freundlich du dich mir gegenüber vom ersten Tag an verhalten hast. Vielen Töchtern ist es gar nicht recht, wenn ihr Vater wieder heiratet.“
    „Tatsächlich hätte ich dich zunächst am liebsten aus dem Haus geworfen“, gab Caroline lachend zu. „Ich war entschlossen, dich abweisend und unfreundlich zu behandeln. Aber du warst so sanftmütig und so besorgt um unser Wohl, dass ich einfach nicht böse sein konnte.“
    „Ich hoffe sehr“, wechselte Lady Denby das Thema, „dass du dir nicht immer noch Sorgen wegen dieses angeblichen Fluchs machst. Es stimmt natürlich, dass die Geburt eines Kindes für Mutter und Baby immer eine Gefahr darstellt. Aber die meisten von uns überstehen diese Gefahr unbeschadet. Und wenn eine Frau ihr erstes Kind im Arm hält, dann weiß sie, dass dieses Erlebnis jedes Risiko wert ist. Ich wünsche mir sehr, dass du dieses Wunder selbst erlebst, Caroline.“
    „Das ist sehr lieb von dir.“ Sie verzichtete darauf, zum x-ten Mal zu erwähnen, wie viele Frauen ihrer Familie – darunter auch ihre eigene Mutter – im Kindbett gestorben waren. Der Fluch war mehr als eine dumme Einbildung. Jetzt jedenfalls war es eindeutig an der Zeit, das Thema zu wechseln. Sonst würde sie womöglich doch noch die Geduld verlieren.
    „Also gut“, erklärte sie, „ich werde Mrs Ransleighs Gästen freundlich und aufgeschlossen begegnen. Da ich allerdings vor dem Dinner noch ausreiten will, muss ich mich nun rasch umkleiden.“ Sie warf ihrer Stiefmutter ein schelmisches Lächeln zu. „Ich verspreche, mein Reitkostüm zu tragen und nicht meine Hose.“
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Eugenia stürmte ins Zimmer. „Mama, ich habe ganz erschreckende Neuigkeiten gehört. Tatsächlich fürchte ich, dass wir wieder einpacken und abreisen müssen.“
    „Abreisen?“, echote Lady Denby und warf ihrer Tochter einen warnenden Blick zu. Dann wandte sie sich zu der Zofe um. „Danke, Dulcie, du kannst jetzt gehen.“
    Erst als das Mädchen die Tür hinter sich geschlossen hatte, fragte Lady Denby: „Welches Unglück ist geschehen, das uns zur Abreise bewegen könnte, kaum dass wir hier angekommen sind? Mrs Ransleigh ist doch hoffentlich nicht krank geworden?“
    „Oh nein. Es ist ihr Sohn, Alastair Ransleigh. Ich meine, er ist nicht krank, sondern unerwartet hier eingetroffen. Und er hat einen schrecklich schlechten Ruf. Lady Claringdon sagt, er habe Mätressen und Affären mit schamlosen verheirateten Damen unterhalten.“
    „Und was weißt du über Mätressen und schamlose Damen, Eugenia?“, erkundigte Caroline

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