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Miss Pettigrews grosser Tag

Titel: Miss Pettigrews grosser Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Winifred Watson
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fallen«, sagte Michael feierlich.
    »Es ist sehr angenehm«, sagte Miss LaFosse, »zu den Paaren zu zählen, die zueinanderpassen.«

    »Ich verspüre keinen Wunsch danach, ein ruhiges Leben zu führen«, entschied Michael.
    »Häuslichkeit ist der Tod«, pflichtete Miss LaFosse bei.
    »Zwei Seelen, ein Gedanke«, sagte Michael.
    »Und der ist bestechend, aber wohl kaum schicklich«, sagte Miss LaFosse.
    »Einst habe ich anders darüber gedacht«, sagte Miss Pettigrew versonnen. »Ich gehörte zu denen, die ein ruhiges Familienleben verfechten. Es war mein höchstes Ideal vom Eheglück. Aber heute habe ich eine Menge dazugelernt.«
    »Ah!«, merkte Miss LaFosse scharfsinnig an. »Am Ende werden Sie noch Korsetts verfechten. Demnach hatten Sie einen schönen Abend mit Joe.«
    »Mr. Blomfield ist ein sehr charmanter Mann«, sagte Miss Pettigrew zurückhaltend.
    »Von ruhigem Leben keine Spur.«
    »Den Eindruck hatte ich auch.«
    »Aber er gefällt Ihnen.«
    »Wie es scheint, haben wir die eine oder andere gemeinsame Neigung«, sagte Miss Pettigrew vorsichtig.
    »Hör sich einer die Frau an!«, sagte Michael. »Was sind das für Sirenenklänge? Die eine oder andere gemeinsame Neigung! Sich in den Fleischtöpfen Ägyptens zu suhlen? Was hat sie mit Joe angestellt?«
    »Ich bestehe darauf zu erfahren«, sagte Miss LaFosse mit Nachdruck und brennendem Interesse, »was für finstere Unaussprechlichkeiten Sie mit meinem alten Freund Joe getrieben haben.«
    »Jawohl, junge Frau«, sagte Michael. »Erklären Sie sich. Sie haben die Unverfrorenheit, ohne jede Erklärung eine Dreiviertelstunde nach uns hier einzutreffen, obwohl wir alle zusammen aufgebrochen sind.«

    Miss Pettigrew errötete und wirkte ein wenig schuldbewusst.
    »Ich weiß es«, behauptete Miss LaFosse vergnügt. »Er hat sie geküsst.«
    »Wenn nicht, wäre er ein Narr«, bemerkte Michael.
    Miss Pettigrews Miene las sich wie ein offenes Buch.
    »Ich wusste es«, sagte Miss LaFosse triumphierend. »Sie durchtriebenes kleines Ding. Nach all den Vorträgen, die Sie mir gehalten haben. Gehen Sie mit Joe auf eine Lustreise. Was hatte er gegen Ihren Charme schon für eine Chance?«
    »Diese zügellosen Frauenzimmer.« Michael schüttelte den Kopf.
    Miss Pettigrew bemühte sich hastig, ihre ramponierte Ehrbarkeit wiederherzustellen.
    »Ich versichere Ihnen«, sagte sie ernst, »ich habe in bester Absicht gehandelt. Mr. Blomfield sagte, Sie beide hätten doch gerade erst zusammengefunden und würden sicherlich für ein Weilchen nicht gestört werden wollen. Darum schlug er vor, ein wenig in der Gegend umherzufahren, bis Sie … wieder empfangsbereit wären.«
    Michael grinste.
    »Guter Mann, dieser Joe. Wenn wir uns das nächste Mal treffen, gebe ich ihm einen aus.«
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab«, sagte Miss LaFosse. »Sie haben ihm schöne Augen gemacht, und er konnte nicht widerstehen.«
    Mit einem Mal begann Miss Pettigrew zu kichern, sie blickte durchtrieben und zugleich ein wenig spitzbübisch. Man neckte sie wegen eines Mannes! Wie faszinierend!
    »Ich wusste es«, wiederholte Miss LaFosse. »Rücken Sie schon damit heraus.«
    »Ich gebe zu«, sagte Miss Pettigrew mit schuldbewusstem Vergnügen, »dass Mr. Blomfield im Taxi seinen Arm
um mich gelegt hat. Es war sehr kalt, und er wollte nicht, dass ich mich verkühle.«
    »Oh! Oh!«, rief Miss LaFosse. »Ausflüchte! Nichts als Ausflüchte!«
    Miss Pettigrew spürte, dass sie nicht einmal Miss LaFosse und Michael von Joes Küssen erzählen konnte. Die gingen nur sie beide etwas an, waren zu kostbar, um selbst besten Freunden im Detail geschildert zu werden.
    »Ach, Sie elende Sphinx!«, rief Miss LaFosse. »Er hat Sie geküsst. Nun kommen Sie schon. Gestehen Sie.«
    »Nun ja«, sagte Miss Pettigrew widerwillig. »Er hat mir einen Abschiedskuss gegeben. Wenn ich es recht verstanden habe, ist dies so Sitte bei Menschen wie Ihnen, die zu einem … einem flotten Lebenswandel neigen.«
    Michael und Miss LaFosse brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Die Flotte ist klar zum Auslaufen!«, rief Miss LaFosse fröhlich. »Und das Leben wandelt sich!«
    »Erquickt mich mit Weinkrügen!«, prustete Michael. »Ihre Lippen sind versiegelt.«
    »Nur nicht verzagen«, japste Miss LaFosse. »Man reiche mir einen Dosenöffner.«
    Miss LaFosse neckte sie. Michael neckte sie. Miss Pettigrew wurde röter und röter, ihr Lächeln breiter und breiter. Sie dachte nicht mehr daran, dass sie sich hatte verabschieden wollen. Die

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