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Miss Seeton riskiert alles

Miss Seeton riskiert alles

Titel: Miss Seeton riskiert alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heron Carvic
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wo er als vereinbartes Signal für die draußen wartenden Männer seine Nase putzen sollte. Er machte einen Schritt zur Seite, um den Drehungen, die Tom Haley vollzog, auszuweichen. Da war einer, der nicht in der richtigen Verfassung war zu chauffieren. Er grinste. Na ja, der Boss würde dafür sorgen, daß eine Zeitlang keiner von denen in der richtigen Verfassung war. Da landete das Bleigewicht von Miss Seetons fliegender Stola mitten auf seinem Auge. Er stieß ein Wort aus, das ihm in den meisten ähnlichen Unternehmen die sofortige Entlassung eingebracht hätte. Zeitweilig geblendet, die Hand auf das schmerzende Auge gepreßt, verlor er das Wettrennen zur Tür. Haley stieß eine der Glastüren auf und torkelte hinter Miss Seeton her zu der obersten Stufe der Treppe, die zum Bürgersteig hinunterführte. Der Portier, der nur dritter wurde, versuchte, die verlorene Zeit aufzuholen. Er erschien hinter den beiden und winkte mit dem Taschentuch, in das er dann hineintrompetete, als sei das Jüngste Gericht angebrochen.
    Obwohl man Delphick vorher gewarnt hatte, war er über Miss Seetons Aussehen schockiert. Sein Wagen war auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt, in Richtung Kasino. Sergeant Ranger, der das erregte Interesse seines Chefs fühlte, lehnte sich der besseren Sicht wegen über das Steuerrad. »Was ist, Sir?«
    »Gebrauchen Sie Ihre Augen! Sie kommen gerade heraus.«
    Gehorsam öffnete der Sergeant weit seine Augen. Dieser, dieser Weihnachtsbaum war Tante Em? Das konnte nicht sein! Er faßte nach dem Türgriff. »Werden wir…?«
    »Nein, das ist nicht unsere Aufgabe. Wir haben nur…« Er brach ab, als Miss Seetons Begleiter in Sicht kam. »Ist das nicht Haley?«
    »Ja, Sir.«
    »Er ist betrunken!«
    Bob Ranger studierte die schwankende Gestalt. »Ja, Sir.«
    Der Portier erschien und ließ das Taschentuch flattern. Ein Wagen fuhr mit einem Ruck an und hielt vor dem Eingang. Zwei Männer sprangen hinaus.
    »Raus«, sagte Delphick hastig. »Da ist etwas im Gange!«
    Die beiden Männer, die auf das Signal des Portiers gewartet hatten, waren verwirrt. Was, zum Teufel, meinte Joe, wenn er herausgerannt kam, mit seinem Wischtuch wie mit einem blöden Tischtuch winkte und dann hineintrompetete, als ob er zum Zapfenstreich blasen würde. Meinte er die alte Kuh, die gerade aufgetaucht war, und wenn ja, warum hatte er sie nicht, wie vereinbart, vorher auf sie aufmerksam gemacht? Man konnte sicher sein, daß Joe alles verkorkste. Sie begriffen, daß ihre Beute, die sich jetzt auf halber Höhe der Treppe befand, leicht entwischen konnte.
    »Du nimmst sie, Lofty«, sagte der kleinere von beiden, »und steckst sie in den Wagen. Ich werde mich um seine Hoheit kümmern… er ist besoffen.«
    »Kommen Sie mit.« Der Größere ergriff Miss Seeton am Arm. »Schnell in den Wagen, oder ich helfe nach.«
    »Ich glaube«, sagte Miss Seeton und reckte sich, so daß sie ihm fast bis zur Schulter reichte, »Sie müssen sich irren.«
    Für Tom Haley war es schwierig. Die Nachtluft hatte ihn wie einen Schlag getroffen und die Wirkung von Sekt und Gin noch verstärkt. Unter ihm schwankte die Treppe auf und nieder. Wie jemand, der ein Bad nehmen und die Temperatur des Wassers testen will, streckte er vorsichtig einen Fuß vor. Ein sehr kleiner Mann stürzte auf ihn zu. Sein trainierter Körper reagierte, und er wich seitlich aus, eine Bewegung, die für beide verhängnisvoll war. Um sein Gleichgewichtwiederzugewinnen, schwang er sein Bein so hoch, daß ihn jede Tanzgruppe sofort aufgenommen hätte. Er landete rittlings im Genick seines Gegners, nahm, um sicher zu sitzen, dessen Kopf zwischen seine Knie und ritt den Widerspenstigen in den Rücken von Miss Seetons Angreifer.
    Lofty war als erster wieder auf den Beinen. Soviel man erkennen konnte, hatte es Shorty erwischt. Er sah, wie Tom Haley mit Händen und Füßen versuchte aufzustehen, und ließ den Knüppel, der mit einem Riemen am Handgelenk befestigt war, aus dem Ärmel gleiten, bückte sich und schwang ihn hoch über Toms exponiertem Nacken.
    Miss Seeton erriet seine Absicht. »Lassen Sie das«, kommandierte sie. Was konnte sie…? Sie hatte nichts… Unwillkürlich schlug sie ihm ihre Handtasche gegen den Kopf. Der Verschluß, der die Form einer vergoldeten Vogelklaue hatte, riß seine Schläfe auf. Er jaulte, die Tasche platzte, und Konfetti von fast dreitausend Pfund ging auf die Kämpfenden nieder.
    Loftys rechte Hand wurde wie von einem Schraubstock gepackt und

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