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Miss Seeton riskiert alles

Miss Seeton riskiert alles

Titel: Miss Seeton riskiert alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heron Carvic
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dem Taxi. Mr. Haley sagte, es sei weniger…«
    »Schon gut. Nun los!«
    Die Menschenmenge begann sich zu zerstreuen. Da die Hauptpersonen den Schauplatz verlassen hatten, die Ambulanz gekommen und wieder weggefahren und nur die Polizei geblieben war, schien sich nichts Interessantes mehr zu ereignen.
    Delphick sorgte dafür, daß die Nummer des Wagens, den die Teilnehmer an dem Überfall benutzt hatten, nachgeprüft, der Wagen mitgenommen und untersucht wurde. Man konnte jedoch fast sicher sein, daß er gestohlen war, weil der Fahrer sich während des Tumults davongemacht hatte. Auf diese Weise würden sie also wahrscheinlich keine Spur finden. Man konnte nur hoffen, daß die Männer, die sie erwischt hatten, singen würden. Er ließ Inspektor Borden im Büro bestellen, daß er Miss Seeton nach Hause bringen würde und Haley bei ihnen wäre. Er würde die Verantwortung für den geliehenen Schmuck und Miss Seetons Kleidung übernehmen und alles mit nach London zurückbringen.
    Sollte er den Portier vernehmen oder nicht? Es machte vielleicht einen besseren Eindruck, obwohl er ziemlich sicher war, daß es zu nichts führte. Er hatte recht. Joe Flackman beteuerte, daß er weder etwas gesehen noch gehört habe. Diese dumme alte Kuh habe ihm ihren verdammten Pelz ins Gesicht geschlagen, so daß ihm die Tränen kamen und die Nase lief. Er habe alle Engel singen gehört und sei daher wieder hineingegangen. Die sollten sich ihr Taxi selbst holen! Die Pest über sie! Trinkgeld habe er auch nicht bekommen, was doch wohl das mindeste sei. Delphick überhörte geflissentlich diese Anspielung und ging zu seinem Wagen. Joe Flackman war nicht so wichtig. Er würde jedoch den Namen an Borden weitergeben. Außerdem sprach dies für die Behauptung des Inspektors, daß das Syndikat seine eigenen Leute in diese Lokale einschleuste. Der Goldfisch hatte einen guten Ruf gehabt, erstklassig, aber . Auf jeden Fall ging ihn der ganze Fall nichts an. Trotzdem hatte er den starken Verdacht, daß sich dies noch ändern konnte, da Miss Seeton in die Schranken getreten war. Seine Ahnung, die ihn heute abend hergetrieben hatte, hatte ihn nicht getrogen. Irgendwie war er nicht sicher, daß es dabei bleiben würde. In der Zwischenzeit mußte er dafür sorgen, daß sie nach Hause befördert wurde. Er grinste bei dem Gedanken an die Reaktion der Dorfbewohner, falls man sie in ihrem jetzigen Aufzug zu Gesicht bekam. Das würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Er sah auf die Uhr; fast zehn. Glücklicherweise lag Plummergen nur ungefähr siebzig Meilen entfernt. Ja, alles in allem würden sie zwei Stunden brauchen. Gut. Im Dorf würden sie alle friedlich in ihren Betten liegen und Miss Seeton unbemerkt in ihrem Haus verschwinden können.

3
     
    Der Erntetanz in der Festhalle von Plummergen erwies sich als der größte Erfolg des Jahres. Er war sogar besser als sonst besucht. Das Fest hatte man noch dadurch ausgezeichnet, daß das Wirtshaus St. Georg und der Drache bis Mitternacht geöffnet bleiben durfte. Jetzt strömten die Festteilnehmer sowohl von der Festhalle wie vom Wirtshaus auf die einzige Dorfstraße, verabschiedeten sich umständlich voneinander und führten noch lange Gespräche, ehe sie sich zerstreuten.
    Da wurde man auf einen langsam die Straße entlangfahrenden Wagen aufmerksam. Das sind keine Hiesigen. Wahrscheinlich Fremde. Aber wo fahren sie um diese Nachtzeit hin? Jemand erkannte Bob Ranger am Steuer. Aha, das ist der, der die Tochter von Dr. Knight geheiratet hat. Aber dann fahren sie in die falsche Richtung. Wahrscheinlich macht er dieser Miss Seeton einen Besuch. Was – so spät? Jedenfalls ist sie nicht da. Sie ist heute morgen ausgeflogen, nach London, und noch nicht wieder zurück, wie jeder mit etwas Grütze im Kopf weiß, denn ihr Fahrrad steht noch am Bahnhof.
    Statt weiter durch das Dorf zu fahren, bis dorthin, wo die Straße sich plötzlich zwischen der Mauer, die Miss Seetons Garten abgrenzte, und dem nächsten Haus verengte, ehe. sie wieder breiter und zur Hauptstraße wurde, die zur Küste führte, drehte der Wagen nach rechts und bog in die Marsh Street ein, den einzigen Ausgang am Südende von Plummergen, beschrieb einen großen Bogen und hielt vor Miss Seetons Haus. Auf diese Weise konnte den Dorfbewohnern nichts entgehen. Der Wagen parkte nun vor dem Wirtshaus St. Georg und der Drache, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite etwas weiter zurück stand als die übrigen Häuser, so daß die Menge vor dem

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