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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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gekommen war, und haben den Doktor angerufen."
    Das erklärt den gestrigen Anruf , schoss es Richard durch den Kopf.
    "Woher sollten die Herrn Politiker den Stand der Ermittlungen gewusst haben?", fragte er nach. Gleichzeitig ratterten in seinem Kopf die Kombinationsrädchen, um eine plausible Erklärung zu finden.
    "Keine Ahnung, das weiß ich nicht."
    Es musste eine undichte Stelle geben. Richard zählte kurz zusammen. Wem hätte daran gelegen sein können, den Ermittlungsstand weiter zu geben?
    Koepp!
    Die Weitergabe der Infos würde seinen politischen Ambitionen in Parteikreisen nur zuträglich sein und zeigen, mit welcher Hingabe ihm das Wohl der Partei am Herzen lag.
    Koepp!
    Es konnte nur Koepp sein, allenfalls noch Frau Heuss, aber diesen Gedanken verwarf er gleich wieder. Sein Interesse galt dem Oberstaatsanwalt. Sonst kam niemand infrage, überlegte sich der Kommissar. Das Mertes, Schön oder gar Wagner die Information weitergegeben hatten, schloss er nach einer kurzen Bestandsaufnahme kategorisch aus.
    Koepp!
    Richard begann, vor Aufregung leicht zu zittern. Wenn sich das bewahrheitete, hatte er ihn. Er konnte den Oberstaatsanwalt mit einem Schlag vernichten.
    "Und wie haben Sie von all dem erfahren, wenn Sie die ganze Zeit nichts davon wussten, Frau Tschetschowa?", fragte Richard.
    "Uwe hat es mir gesagt, als er mir gestern Morgen von dem Geld erzählt hat."
    "Was für Geld?"
    "Er schwärmte mir vor, dass er viel Geld von Baumel bekommen hätte und mit mir zurück nach Rumänien gehen wollte. Dieses Schwein!"
    "Um wie viel Geld handelte es sich?"
    "25000 Mark."
    "Ist es das Geld, was man bei Ihnen gefunden hat Frau Tschetschowa?", fragte Wagner.
    "Ja, Uwe bat mich um den Gefallen, das Geld für ihn aufzubewahren. Er hatte Angst, dass seine Mutter es finden konnte"
    "Und das haben sie natürlich gerne getan", es war mehr als Feststellung, als Frage gedacht.
    "Na ja, er sagte, es sei für uns. Es war eine einmalige Chance für mich und außerdem wusste ich bis dahin nichts Genaues."
    "Und warum hat er das Geld von Baumel bekommen?"
    "Er hat ihn erpresst, und als er nicht zahlen wollte, hat Uwe ihn erschlagen und sich das Geld genommen." Nicoletta hatte dieses Mal ausnahmsweise nicht gelogen, auch wenn sie einige wichtige Fakten geflissentlich unterschlug.
    "Sie erzählen uns hier Geschichten, die glaubt Ihnen doch kein Mensch", versuchte Wagner die Frau zu provozieren.
    "Aber so hat er es mir erzählt."
    "Und was ist mit Heb? Warum hing der Doktor am Seil? Können Sie mir das auch erklären?", fragte der Westerwälder Kommissar spürbar genervt.
    Nicoletta versuchte sich aufzurichten, und auf die Ellenbogen zu stützen. Dabei drehte sie den Kopf ein Stück weiter zu Wagner hin.
    "Heb konnte nicht damit leben, dass er Komplize eines Mannes war, der seinen Freund und ein kleines Kind umgebracht hat. Er hat Stromberg erschossen und sich dann erhängt."
    Die Beamten wechselten staunende und fragende Blicke. "Ihre Geschichte wird ja immer verrückter. Das glauben Sie doch selbst nicht." Wagner war nahe daran, die Fassung zu verlieren ob dieser hanebüchenen Story, die die Frau ihnen auftischte.
    "So war es aber", bestand sie auf ihrer Version.
    Richard packte seinen Kollegen am Arm, um ihm klar zu machen, dass er sich etwas zurückhalten sollte.
    "Seit wann ging das mit dem Jungen und Baumel?" Denken Sie genau nach, es ist nur zu Ihrem Vorteil, eine Hand wäscht die andere Frau Tschetschowa." Richard bemühte sich, ganz ruhig zu wirken.
    "Ich weiß es nicht, aber auf jeden Fall schon länger."
    "Wo hat sich Baumel mit dem Jungen getroffen, wissen Sie das?"
    "Uwe hat gesagt, dass er Mathae immer zu ihm nach Hause gebracht hat."
    "Und Doktor Heb wusste davon?", fragte Richard ungläubig.
    "Ja, natürlich. Uwe war doch nur der blöde Handlanger. Der Doktor und der Baumel waren die Bosse."
    "War es nur Mathae oder gab es noch andere Kinder, die Baumel missbrauchte?"
    "Baumel stand nur auf Jungen. Uwe erzählte, dass er die Kinder liebte. Mein Gott, was ein Schwachsinn. Das Arschloch war pervers."
    "Frau Tschetschowa, wissen Sie noch von anderen Kindern?", fragte Richard erneut und nochmals nachdrücklicher nach.
    "Nichts Genaues, aber vor Mathae muss es wohl noch einen anderen Jungen gegeben haben. Uwe sagte, dass er damit nichts zu tun hatte, es war vor seiner Zeit und es war nur ein Deal zwischen Baumel und dem Doktor. Baumel hatte anscheinend immer nur einen Liebling."
    "Wissen Sie den Namen?"
    "Nein, ich möchte

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