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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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verharrte Ferris und starrte in eine Unterholzansammlung, die Ohren richteten sich gespannt auf.
    Tesla unterdrückte den Wunsch zu knurren, fühlte aber, wie sich ihr Fell sträubte. »Was ist?«, flüsterte sie und sog prüfend die Luft ein. Auf ihren Geruchssinn konnte sie sich bestens verlassen, auch wenn es scheinbar nichts zu sehen gab.
    »Ich dachte für einen Augenblick, es hätte sich etwas im Gebüsch gerührt«, erwiderte er ebenso leise und schwenkte den Lauf der großkalibrigen Waffe hin und her.

    »Keine Witterung«, stellte die Beta enttäuscht fest. Unvermittelt glaubte sie, eine huschende Gestalt aus den Augenwinkeln erkannt zu haben. Nur nicht nervös werden! Sie brachte ihr Gewehr in Anschlag. »Kontakt auf neun Uhr, verschwunden elf Uhr.« Dieses Mal knurrte Ferris zur Bestätigung. Tesla langte auf den Rücken und zog zwei Magazine hervor. Eins davon reichte sie dem Beta. »Hier.«
    »Denkst du, ich hätte vergessen …« Er sah die massiven Geschossspitzen. »Woher hast du die?«
    »Ein Gefallen vom Typen aus der Waffenkammer«, sagte sie grinsend. »Ich wollte gegen diese Echsen nicht ohne echte Munition ausrücken. Diese Biester sind mir zu gefährlich.«
    Ferris zögerte. »Ist das nicht Betrug?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Wären wir etwa ohne echte Patronen auf einem Fremdplaneten?«
    Er nahm das Magazin und tauschte es gegen die Simulationspatronen aus, sie wechselte ebenso. Rücken an Rücken tasteten sie sich vorwärts. Weitere fünfzig Meter wurden von den beiden bewältigt. Es blieb ruhig, abgesehen vom leise raschelnden Farn, der vom auffrischenden Wind bewegt wurde.
    Teslas schlechtes Gefühl hatte sich ein wenig gebessert, und ihr dunkelbraunes Fell lag glatt an. Die echte Munition gab ihr mehr Ruhe. Ganz anders hingegen verhielt er sich; Ferris Blicke schweiften ständig umher.
    Regen setzte ein, und die dunklen Wolken spien eine lang anhaltende Serie von lautlosen Blitzen auf die Erde.

    Im gleißenden Licht der Energieentladungen sah Tesla einen Huntclaw, der wie aus dem Nichts vor ihr aus dem wogenden Farnmeer aufgetaucht war und in leicht nach vorn geneigter Haltung auf sie zuraste; die Reptilaugen glitzerten kalt, während die gespaltene schwarze Zunge vor und zurück schnellte. Dann donnerte es laut, das Krachen verschluckte ihre gefunkte Warnung an den Rest der Gruppe.
    Die Beta-Wölfin blieb ruhig, kniete sich hin und zielte in aller Ruhe auf den heranstürmenden Angreifer. Als sie den Kopf des Huntclaws sicher im Visier hatte, zog sie den Finger zweimal nach hinten und spürte zufrieden den Rückschlag in ihrer Schulter.
    Die Echse wurde von den Projektilen getroffen, geriet ins Stolpern, fiel und rutschte durch den Schwung etliche Meter durch den Farn. Der leblose Körper stoppte vor Teslas Knie, hinter ihm war eine Schneise aus geknickten Halmen und aufgerissener Erde.
    Ferris blickte unbeirrt nach vorn. »Alles in Ordnung bei dir?«
    »Kein Huntclaw wird mich so schnell überrumpeln«, antwortete sie und erhob sich. »Gehen wir weiter. Es regnet mir zu viel. Das schadet meinem gepflegten Fell.«
    Der Beta grinste.
     
    Quicksilver, ein Berglöwen-Beta, hatte die Reaktion der Wölfe während des Jagdechsenangriffes von seinem Versteck aus im Baum über ihnen genau studiert und kam zu dem Schluss, dass er eine anspruchsvolle
Aufgabe bewältigen musste. Woher sich das Duo die echte Munition besorgt hatte, wusste er nicht, aber es schreckte ihn auch nicht. Er war nicht umsonst ein Secutor.
    Ganz in der Nähe sah er einen Schimpansen-Beta in Tarnuniform, der sich geschickt durch die Äste des Waldes hangelte, was Quicksilver zu einem wohligen Schnurren veranlasste. Dieses Kerlchen mit dem lächerlichen Namen Togo würde er zuerst erledigen.
    Ein paar schnelle Sprünge und Sätze von Ast zu Ast brachten den Secutor elegant zurück auf den Boden. Die Verfolgung der Beute begann.
    Der Schimpanse bemerkte nichts von der drohenden Gefahr, strengte sich auch nicht sonderlich an, ungesehen durch die Luft zu schwingen.
    Quicksilver ließ ihn vom Boden aus nicht aus den Augen und wartete, bis Togo bei seinem Pendeln weiter nach unten gelangte, in die niedrigeren Baumbereiche. Der Berglöwen-Beta drückte sich ab, landete auf einem Ast und schloss von hinten zu seinem Opfer auf.
    »Hallo, kleines Äffchen«, grollte er. »Du bist raus!« Dann schlug er zu.
    Gerade mit dem Umgreifen beschäftigt, erwischte Quicksilver den Neuling vollkommen unvorbereitet. Trotz der enormen

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