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Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Titel: Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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400 Kilometer lang, rechnet man allerdings nach dem gewundenen Küstenverlauf, kommt man auf 4800 Kilometer. Nur ganz im Süden, von den Isles of Shoals über Kennebunkport bis hinauf nach Richmond Island, gibt es gerade Abschnitte. Hier liegen einige wunderbare unberührte, zum Teil kilometerlange Strände wie Old Orchard Beach, Wells und Scarborough.
    Zu diesem, etwa 65 Kilometer von Dartford entfernten Sommerparadies war Mack unterwegs. Er wollte dort sein, bevor die Touristen und Urlauber auftauchten. Es war noch dunkel, als er die Brücke bei Bath überquerte und auf der Interstate 95, die er erst vor ein paar Stunden verlassen hatte, nach Süden fuhr.
    Die Sonne ging gerade auf, als er am langen Strand auf den Parkplatz einbog. Er leerte seine Taschen, schloss den Wagen ab und ging über den Sand hinunter zum Wasser. Es war ein stiller Tag, flache Wellen schwappten an den Strand. Er sah nach links und rechts. In jede Richtung Sand, so weit das Auge reichte. Er machte sich auf den Weg, hinein in die aufgehende Sonne. Es war ein kühler Morgen, sehr viel kühler als in Kalifornien, die Wassertemperatur des Meers allerdings war vergleichbar. Kalt, verdammt kalt. Maine besaß viele Reize. Die Meerestemperatur gehörte nicht dazu. Es sei denn, man war ein Walross.
    Mack hatte nun mehrere Tage hintereinander auf der Straße trainiert, aber schon nach wenigen Hundert Metern wurde der Unterschied deutlich, der größere Kraftaufwand, der am Rand des feuchten Strandabschnitts nötig war – wie in den alten Zeiten mit den Jungs, als wir am alten Hotel del Coronado vorbeihetzten.
    Er beschloss, sich nach vier Kilometern einem ersten Härtetest zu unterziehen. So lief er weiter, achtete auf die Signale seines
Körpers und war zufrieden damit. Das Atmen fiel leicht, die Beine schmerzten nicht, und an der Vier-Kilometer-Marke schloss er die Augen und versuchte sich Ausbilder Mills vorzustellen, der neben ihm herlief, scheinbar mühelos – »Bedford, du stellst dich einfach beschissen an … du läufst wie eine gottverdammte Memme!« Das war ihm häufig zugebrüllt worden, wenn er um sein Leben lief und zu den Führenden aufschloss. Er hörte das unterdrückte Lachen der anderen über die himmelschreiende Ungerechtigkeit, da ihnen schließlich an die 90 Männer hinterherhechelten.
    Und dann, sehr viel leiser, der Befehl : »Bedford, ins Wasser und in den Sand.« Mack hatte es damals zu hören bekommen, er hörte es jetzt wieder, nach den vielen Jahren hallten sie in seinen Gedanken wider, diese gefürchteten Worte, die so viel dazu beigetragen hatten, ihn zu dem zu machen, der er jetzt war. Er bog scharf nach rechts und stürzte sich im gleißenden Licht der aufgehenden Sonne in den eiskalten Atlantik. Mitsamt Stiefeln und Klamotten. Wie damals bei seiner Kampfschwimmerausbildung.
    Der Schock beim Eintauchen ins Wasser weckte unzählige Erinnerungen, und er schwamm los, den Kopf unter Wasser, während in der Eiseskälte sein Gesicht taub wurde. Er pflügte durchs Wasser mit einem der mächtigsten Armzüge, die die Ausbilder in Coronado jemals zu sehen bekommen hatten. An seinem ersten Tag im SEAL-Pool hatte er einen der Ausbilder sagen hören: »Was zum Teufel ist dieser Scheiß-Typ, ein Fisch oder was?«
    Mack schwamm 500 Meter weit hinaus, bevor er mit unvermindertem Tempo zum Strand zurückkehrte. Er stapfte das Ufer hinauf, warf sich zu Boden und wälzte sich im tiefen trockenen Sand. Schließlich stand er auf, nahm steife Habachtstellung an, und irgendwo, tief in seinem Hinterkopf, hörte er den Ruf der Getreuen – Hoo-ja, Mack Bedford! So etwas vergaß man nicht. Sein ganzes Leben nicht.
    Er setzte sich nach Osten hin in Bewegung, stapfte voran, sah auf seine Uhr, zählte die Kilometer. Oben am Ende des Strands hatte ein staatlicher Parkplatzaufseher, der gerade seinen Dienst angetreten hatte, beobachten dürfen, wie Mack aus dem Wasser kam. Er schüttelte nur den Kopf und war überzeugt, es mit einem völlig Durchgeknallten zu tun zu haben.
    Noch zweimal stürzte er sich ins Meer, einmal nach sechs Kilometern und dann am Ende seines Pensums, diesmal nur noch, um sich den Sand vom Leib zu waschen, der das Laufen so anstrengend gemacht hatte. Mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht schlenderte er zum Parkplatz zurück. Er hatte es noch drauf. Noch immer. Kein Problem. Hoo-ja, Mack.
    Er zog seine nassen Sachen aus, benutzte eines der beiden Handtücher, die er mitgebracht hatte, als Sarong und legte das zweite

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