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Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Titel: Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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der Schifffahrtslinie unter einer falschen Farbe und einem stark abgeänderten Kennzeichen angegeben worden, sodass er samt seinem Fahrer von der Polizei kaum aufgespürt werden konnte. Falls denn überhaupt jemals nach ihm gesucht würde.
    Mack zog sich auf den Parkplatz zurück, auf dem einiges los war, klemmte sich hinters Steuer, kurbelte das Seitenfenster herunter und las die Irish Sunday Times , die er in der Tankstelle gekauft hatte. Er wollte sich für die 22.15-Uhr-Fähre erst anstellen, wenn es eine Schlange gab und er Autos vor und hinter sich hatte. Im Moment wäre er der einzige Wagen.
    Die zweieinhalbstündige Wartezeit zog sich hin. Mack schlief eine halbe Stunde, ansonsten hatte er viel Zeit zum Nachdenken. Ein beunruhigender Gedanke wollte ihm dabei nicht aus den Kopf. Bei jedem Einsatz, ganz egal wo, ob in den afghanischen Bergen oder in Bagdader Seitenstraßen, musste man mit Überraschungen rechnen, mit unerwarteten Problemen oder damit, dass man schlicht und einfach Pech – oder großes Glück – hatte. Etwas ging immer mal schief. Bei diesem Einsatz nun
hatte er sein Glückskontingent, das auf den Namen Liam O’Brien lautete, bereits ausgeschöpft – das war der Gedanke, der ihm Sorgen bereitete. Von jetzt an, ging ihm durch den Kopf, würde es vielleicht nicht mehr so glatt laufen … Pass mal lieber auf, sonst bist du eher tot, als dir lieb ist.
    Kurz vor acht Uhr reihte er sich in die mittlerweile lange Autoschlange vor der Fähre ein. Er kam pünktlich an Bord, keiner verlangte nach Ausweispapieren, und er stellte seinen Wagen zwischen den wenigen Autos der ersten Klasse ab. Er begutachtete seine Kabine, die klein, aber tadellos sauber war. Der Steward wies ihn daraufhin, dass ihm die Lounge der ersten Klasse freistand, wo er einen Drink und ein Abendessen zu sich nehmen könne, falls er es wünschte.
    Er nahm seine Tasche und stieg die Stufen zum Oberdeck hinauf, fand die Lounge und schenkte sich Kaffee ein. Auf Anraten des Stewards bestellte er Seezunge, frisch aus der Bucht von Dublin, dazu Pommes und Spinat. Er trank Orangensaft und beschloss das Essen mit einem Teller Apfel-Crumble mit Sahne.
    Das riesige Schiff legte pünktlich ab, glitt langsam an den Anlegestellen und der hohen, geschwungenen Hafenmauer vorbei und hielt auf das Leuchtfeuer zu, das, auf einem Felsvorsprung gelegen, die Einfahrt zum Hafen von Rosslare markierte.
    Mack nahm seine Tasche, ging hinaus und lehnte sich an die Reling. Er sah die Hafenlichter in der Ferne verschwinden und spürte das vertraute Heben und Senken des Meeres, das zunehmen würde, sobald sie sich vom Land entfernt hatten und in die raue Irische See hinaussteuerten, in die von Südwesten der Atlantik hereindrückte. Er sah das blinkende Leuchtfeuer auf dem Felsen, als sie daran vorbeifuhren, und schätzte, dass sie 15 Knoten machten. Er musste an zu Hause und an den Leuchtturm auf Sequin Island denken.
    Vor ihm lag nur Dunkelheit. So beschloss er, ins Bett zu gehen. In seiner Kabine zog er Jacke und Schuhe aus, verschloss die
Tür, legte sich hin und zog einige Decken über sich. Fast augenblicklich schlief er ein und wachte dreieinhalb Stunden später, gegen 2.30 Uhr, wieder auf.
    Noch immer war es finster, das Schiff aber rollte weit weniger als beim Auslaufen aus Rosslare. Mack stand auf und sah aus dem Steuerbordfenster. Etwa eine Seemeile querab konnte er das Leuchtfeuer von Strumble Head erkennen, diesen berühmten alten Leuchtturm, der dort auf einer felsigen Landzunge des britischen Festlands stand. Viermal hintereinander blinkte er jeweils auf, worauf eine Pause von sieben Sekunden folgte.
    Mack wusste, das Schiff würde in einer halben Stunde anlegen, trotzdem musste er einen Blick auf die Karte der walisischen Küste werfen, die in allen Kabinen der ersten Klasse auslag. Egal auf welchem Schiff er sich befand, insgeheim hatte Mack Bedford immer das Gefühl, als stünde er selbst am Steuer oder müsste navigieren. Den Lieutenant Commander wurde er nie los.
    Danach legte er sich wieder hin, er wollte wenigstens bis zum Einbruch der Morgendämmerung schlafen. Er hörte noch das Schiff anlegen und schlief dann bis sechs Uhr durch.
    Als er später von der Fähre über die breite Stahlbrücke auf das britische Festland fuhr, sah er nur noch einen einzigen Wagen. Alle anderen mussten bereits in der Morgendämmerung abgefahren sein. Der Zollbeamte sah aufs Nummernschild. »Den Pass, Sir. Ire?«
    »Ja«, sagte Mack und hielt ihm Patrick

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