Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)
nickte. »Was die Sicherheitsmaßnahmen anbelangt – was, meinen Sie, ist dafür nötig?«
»Vier bewaffnete Männer, die Sie Tag und Nacht begleiten. Dazu Männer im Haus, die vor Ihrem Schlafzimmer sowie vor und hinter der Eingangstür postiert sind. Und Ihr Wagen, ist der kugelsicher?«
»Ja. Könnten Sie veranlassen, dass ihn jemand aus Val André zurückfährt?«
»Kein Problem. Ich werde selbst nach Val André fliegen. Wenn ich auf etwas Interessantes stoße, melde ich mich bei Ihnen. Vielleicht fahre ich den Wagen sogar selbst zurück.«
»Danke, Pierre. Ich bin Ihnen wirklich sehr zu Dank verpflichtet.«
Henri Foche wurde in sein Wahlkampfbüro zurückchauffiert. Er zog sich in seinen Privatraum zurück und wählte die Marseiller Nummer des Colonel Raul Declerc.
Der Ex-Offizier der Scots Guards erkannte auf dem Display die Nummer von Foches Wahlkampfbüro und hob sofort ab. Natürlich war er erfreut, die Stimme des gaullistischen Kandidaten zu hören. Es konnte nur eines bedeuten: Geld. Und Geld, das liebte er mehr als alles andere auf der Welt.
Foche teilte ihm mit, dass er Raul und dessen Team für die Dauer des Wahlkampfs an Bord nehmen wolle. Er wollte am Telefon nichts über die beiden Morde erzählen, meinte aber, es sei wichtig, sich so schnell wie möglich zu treffen, damit alles besprochen werden könne.
»Haben Sie auch schon ans Honorar gedacht?«, fragte Raul.
»Ja. Mein polizeilicher Berater meinte, ich bräuchte vier besonders ausgebildete Männer, Ex-Spezialkräfte, bis an die Zähne bewaffnet, die rund um die Uhr Dienst schieben.«
»Dagegen lässt sich nichts einwenden«, erwiderte Raul. »Und als Zeitraum setzen wir drei Monate fest. Das wird mich Minimum 500 000 Euro kosten. Wenn Sie rund um die Uhr bewacht werden wollen, brauchen wir insgesamt zehn Leute im Schichtdienst. Ich komme selbst als Gruppenführer mit, dazu müssen Sie mit beträchtlichen Zusatzkosten rechnen. Mein Preis für die gesamte Operation, alles inklusive, beträgt eineinhalb Millionen Euro. Für weniger mache ich es nicht, vor allem, weil wir damit rechnen müssen, dass jemand stirbt – aber hoffentlich nicht Sie, Monsieur.«
»Ich zahle Ihnen eine Million im Voraus. Sollte ich sterben, werden Sie auf die letzte halbe Million verzichten müssen. Dann haben Sie ja versagt.«
»Sie sehen ein Drittel des Betrags also als Provision an? Das sind unangenehme Bedingungen.«
»Für mich ist es noch unangenehmer, wenn ich umgebracht werde. Vergessen Sie nicht, wenn mir etwas zustößt, sind Sie von Ihren Pflichten entbunden und können mit einer hohen Summe nach Hause gehen, ohne dass Sie weitere Ausgaben haben.«
»Ja, da haben Sie recht«, erwiderte Raul. »Ich akzeptiere die Bedingungen. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass Ihnen nichts geschieht. Meine Leute
sind erstklassig, Ex-Fremdenlegionäre, Ex-SAS und zwei ehemalige Spezialkräfte der Israelis.«
»Können Sie heute Abend hier sein und mit mir morgen nach Saint-Nazaire fahren?«
»Ja, per Flieger, Marseille – Rennes. Wahrscheinlich eine Privatmaschine.«
»Kein Problem. Geht auf meine Rechnung. Aber kommen Sie. Ich lasse Sie vom Flughafen abholen. Rufen Sie mich zurück, und teilen Sie mir Ihre Ankunftszeit mit.«
Savarys Polizeihubschrauber setzte um Viertel nach elf am Strand von Val André auf und landete keine 20 Meter von der Stelle entfernt, an der fünf Stunden zuvor Mack Bedford an Land gegangen war. Bei Macks Ankunft war der Strand an diesem wunderbaren bretonischen Küstenabschnitt leer und verlassen gewesen, Savary allerdings landete inmitten eines lärmenden Tumults. Die gesamte Stadtbevölkerung schien sich versammelt zu haben, und die Polizei aus Saint-Malo hatte alle Hände voll zu tun, um den Tatort abzusperren. Die Menge drängte immer näher, als wollte jeder den besten Blick auf das Geschehen erhaschen, obwohl die Stelle, an der Marcel und Raymond lagen, mit großflächigen Stellwänden abgeschirmt war.
Capitaine Paul Ravel eilte dem bretonischen Polizeichef entgegen, als dieser aus dem Hubschrauber stieg. »Guten Morgen, Monsieur. Ich bin froh, dass Sie hier sind – die ganze Sache sieht doch schlimmer aus, als wir anfangs dachten.«
Pierre Savary wusste genau, wie schlimm es wirklich stand. Außerdem war er sich verdammt noch mal sicher, dass der Täter nur aus einem Grund in Frankreich war – um Henri Foche zu töten. Das alles war kein Zufall mehr.
Er streckte Paul Ravel
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