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Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition)

Titel: Mission auf Leben und Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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halben Liter Super im Kaffeebecher mitnahm.
    Fünf Kilometer weiter bog er auf einen Rastplatz ein, zog die schwarze Perücke, den Vollbart und das schwarze T-Shirt aus
der Tasche, zerriss Gunthers Pass und Führerschein und wickelte alles in die Le Monde . Dann schob er die Zeitung in einen eisernen Abfalleimer, leerte darüber den Kaffeebecher, entfachte eines der Streichhölzer, warf es hinein und duckte sich. Mit einem dumpfen Wampff schlugen die Flammen hoch, Mack spürte die Hitze, unter der die Überreste von Gunther an einer einsamen französischen Landstraße kremiert wurden.
    Er entfernte sich vom rot glühenden Abfallbehälter, stieg in seinen Peugeot und machte sich auf den Weg nach Süden.
     
    Um 9.15 Uhr fanden zwei Schuljungen, die Ferien hatten, die Leichen von Marcel und Raymond. Im Grunde fanden sie nicht die Leichen, sondern Raymonds geladene und entsicherte Pistole, die im Sand lag. Die Leichen wurden erst später entdeckt. Die beiden Jungen dachten nämlich, die Männer würden nur schlafen.
    Der Fund der schweren Pistole war so ziemlich das Aufregendste ihrer Ferien, und einer der beiden, Vincent Dupres, elf Jahre alt, griff sich die Waffe, zielte damit auf die Strandmauer, zog zweimal den Abzug durch und zerschoss einem der Anwohner das Fenster im ersten Stock. Der darauffolgende Krawall, den Pistolenschüsse und auf die Straße niederregnende Glassplitter gern nach sich zogen, führte dazu, dass Anwohner auf der Strandpromenade von Val André ausschwärmten und schließlich feststellten, dass die eigentlichen Besitzer der Waffe tot waren.
    Umgehend wurde die Polizei alarmiert, und 20 Minuten darauf erschienen zwei weiße Streifenwagen der Gendarmerie Nationale aus Saint-Malo. Capitaine Paul Ravel hatte das Kommando, was für die Polizei ein Glücksfall war.
    Ravel war ein ruhiger, besonnener, oft übergangener Beamter, der auf 34 Jahre Polizeizugehörigkeit zurückblicken konnte. Viele seiner Kollegen meinten, er müsste eigentlich auf der Karriereleiter
sehr viel höher stehen. Aber Paul Ravel, verheiratet, Vater von zwei Kindern, betrachtete die Welt mit jenem sarkastischen Grinsen, hinter dem häufig ein außergewöhnlicher Verstand steht, was hier definitiv der Fall war.
    Er war von sportlicher Statur, mittlerer Größe und stammte ursprünglich aus Toulouse. Dort hatte er die Schule besucht und galt als ein Rugby-Fullback, dem es möglicherweise beschieden war, einmal für eine der großen französischen Mannschaften zu spielen. Toulouse nahm ihn als 17-Jährigen unter Vertrag; man schätzte ihn als den besten und verlässlichsten Jugendspieler, den die Stadt seit Jahren gesehen hatte.
    Das alles gab Paul Ravel der Liebe wegen auf. Er verliebte sich in eine dunkelhaarige bretonische Schönheit, die Tochter eines Küstenwachoffiziers, und verließ die geschäftige Stadt im Südwesten Frankreichs zugunsten des weiten Ackerlands und der grandiosen Küste des Nordens. Mit 22 heiratete er Louise. Sie wohnten in einem kleinen Haus am Rand von Saint-Malo und hegten nicht den Wunsch, irgendwann woandershin zu ziehen. Pauls Karriere bei der Gendarmerie Nationale hatte gut begonnen und war dann ins Stocken geraten. Mittlerweile war er nah daran, sich in seine bescheidenen Verhältnisse zu fügen.
    Noch war nicht zu ahnen, dass dies die wichtigsten Mordermittlungen in seiner Karriere sein würden. Bis zum Eintreffen eines höherrangigen Beamten würde er die Ermittlungen leiten. Sofort stellte er fest, dass nicht nur einer, sondern beide Toten mit Pistolen der gleichen Marke bewaffnet gewesen waren. Marcel hatte seine Waffe noch im Schulterholster stecken. Der Polizist durchsuchte die Leichen und fand Marcels und Raymonds Führerscheine, in Raymonds Jacke dazu noch Autoschlüssel und ein angeschaltetes Handy.
    Die beiden waren den Einheimischen nicht bekannt, folglich musste es sich um Auswärtige handeln. Die Polizisten befragten
jeden, ob ihnen am Morgen ein fremder Wagen aufgefallen war, der in der Nähe des Strandes geparkt hatte.
    Niemand hatte ihn ankommen sehen, jemandem aber war ein schwarzer Mercedes S-Klasse aufgefallen, der etwa 200 Meter weiter in einer Seitenstraße stand. Der Capitaine und ein weiterer Beamter sahen ihn sich an und stellten fest, dass er sich mit Raymonds Fernbedienung öffnen ließ.
    Er stöberte im Wagen, fand aber kaum persönliche Gegenstände, nur eine Straßenkarte und zwei Kaffeebecher. Er notierte sich das Kennzeichen und kehrte zu den beiden Streifenwagen

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