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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Haushaltswarenladen würde sicherlich geschlossen haben. Mack beschloss, in die Stadt zu fahren, den Laden ausfindig zu machen und anschließend zu versuchen, die Telefonnummer von Charlies Cousin herauszufinden. Dabei wollte er keinesfalls sein Wunderhandy benutzen; bereits jetzt dachte und handelte er, als wäre er auf der Flucht. Es fiel ihm sogar schwer zu glauben, dass bislang kein Verbrechen begangen worden war, sah man von der falschen Autozulassung ab – was aber ja nicht wirklich zählte.
    Er fuhr durch die Wicklows, westlich von ihm erhob sich der Great Sugarloaf Mountain, kurz darauf surrte der Ford Fiesta an den Hügeln vorbei, die sich zum Devil’s Glen hinaufzogen. Die Straße war neu und führte in einem Bogen an der historischen Hafenstadt Arklow vorbei, der geschäftigsten Stadt im County Wicklow, deren Ursprünge bis ins 2. Jahrhundert zurückreichen.
    Mack überquerte den Fluss Bann und traf gegen zwei Uhr im ruhigen, kleinen Gorey ein. »Ruhig und klein« trifft es allerdings nicht unbedingt, denn in dieser Stadt schlägt des Herz des irischen Republikanismus. Jahrelang war sie eine Hochburg der IRA gewesen; als vor vielen Jahren ein Doppeldeckerbus in London in die Luft gesprengt wurde, stammte der Täter aus Gorey.
    Natürlich wusste Mack Bedford das nicht, sonst hätte er etwas mehr Vorsicht walten lassen. Einige wenige Geschäfte und mehrere Bars hatten geöffnet – selbst hier war der Einfluss der katholischen Kirche in den letzten Jahren etwas zurückgedrängt worden –, doch der Haushaltswarenladen, den er schließlich in einer kleinen Nebenstraße fand, etwa 40 Meter von der Hauptstraße entfernt, war leider geschlossen.
    Die einzige vom Laden ablesbare Information war der Name, L. O’Brien und Söhne, Haushaltswaren und Farben. Mack fuhr in Richtung Kirche und entdeckte dort eine Telefonzelle, in der ein Telefonbuch auslag. Er ging die Einträge durch und fand den Laden und darunter einen weiteren L. O’Brien mit der gleichen Anschrift. Es musste die Privatnummer sein; anscheinend wohnte die Familie über dem Laden. Ein Glückstreffer, nachdem im Telefonbuch mehrere Tausend O’Briens verzeichnet zu sein schienen.
    Kurz entschlossen wählte er die Nummer eines der ehemals gefährlichsten IRA-Mitglieder des Landes. Eine mürrische Stimme meldete sich. »Ja?«
    Mack beschloss, seinen gewöhnlichen amerikanischen Akzent beizubehalten.
    Spreche ich mit Mr. O’Brien?
    Wer sind Sie?
    Ich war ein enger Freund Ihres amerikanischen Cousins Charlie O’Brien.
    Ach, tatsächlich?
    Ja. Ich war mit ihm im Irak, kurz vor seinem Tod, und ich hab ihm erzählt, dass ich nach Irland und nach England kommen würde.
    Und was kann ich für Sie tun?
    Na ja, Sir, ich will im Herbst auf die Jagd gehen und bräuchte einen Büchsenmacher in London. Charlie meinte, Sie könnten mir dabei vielleicht helfen.
    Was wollen Sie denn jagen? Liam O’Brien lachte.
    Nur ein paar Fasane und Moorhühner.
    Klar. Warum versuchen Sie es dann nicht bei den üblichen Londoner Adressen, bei Holland and Martin? Vielleicht sogar bei Purdey’s?
    Das könnte ich tun. Aber eigentlich suche ich jemanden, der etwas weniger … auffällig ist.
    Also, wenn ich Sie recht verstehe, wollen Sie ein etwas anderes Gewehr. Es verstößt ja kaum gegen das Gesetz, wenn ich Sie in die richtige Richtung lenke.
    Ich will nicht gegen irgendwelche Gesetze verstoßen, Mr. O’Brien.
    Nein, natürlich nicht. Das wollte ich auch nie. Gut, Folgendes, ich komme zu einem festgelegten Zeitpunkt runter und gebe Ihnen einen Zettel mit dem Namen, der Adresse und Telefonnummer des Mannes, den Sie brauchen. Ich muss ihn vorher anrufen und ihm einen Namen nennen. Das wird Sie 2000 Euro kosten, und ich will dabei weder Ihr Gesicht sehen noch Ihren richtigen Namen hören. Nehmen Sie an, oder lassen Sie es bleiben.
    Ich nehme an. Und was den Zeitpunkt betrifft – wie wäre es mit jetzt? Zufällig bin ich in Gorey.
    Parken Sie in fünf Minuten vor dem Laden. Und schauen Sie mir nicht ins Gesicht. Haben Sie das Geld, in bar?
    Ja.
    Wer illegale Waffen will, hat immer Kohle dabei, was? Erneut lachte Mr. O’Brien.
    Es gefiel Mack Bedford, wie man in Irland Geschäfte machte. Kein Drumherumgerede, offen und ehrlich.
    Er fuhr zu O’Briens Laden und parkte davor. Eine Minute später trat ein Mann aus einer Seitentür und stellte sich neben den Fiesta. Mack Bedford wurde ein Zettel überreicht, den er schnell las. Die Hand, die ihm den Zettel gegeben hatte, verharrte

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