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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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dann nach rechts vom Meer weg auf die A40. Er kam zu dieser Morgenstunde auf der kurvenreichen Straße gut voran, es herrschte in seiner Richtung kaum Verkehr, anders als in der Gegenrichtung, wo ihm die Autos, die zur Fähre wollten, entgegenkamen. Er fuhr durch das wunderschöne Westwales mit seinen Ortschaften, deren alte gälische Namen aus mindestens 300 Buchstaben und kaum Vokalen bestanden.
    Um sieben Uhr kam er an Wolf’s Castle vorbei, einer hoch auf einem Berg gelegenen Festung, die sich vor dem Himmel abzeichnete. Er brauchte eine weitere Stunde, bis er den M4-Motorway erreichte, der durch südwalisische Täler mit alten Kohlenminen führte und weiter nach London; eine Fahrt von drei Stunden auf einer der verkehrsreichsten Autobahnen Großbritanniens.
    Um neun Uhr überquerte er die Severn Bridge und hielt an der ersten Raststätte an, die er fand. Er tankte, ging hinein und bestellte ein britisches Frühstück mit Würstchen, Toast und Rührei. Er blieb zu einer zweiten Tasse Kaffee und beschäftigte sich mit einem Londoner Stadtplan, machte die Straße ausfindig, in der der Büchsenmacher wohnte, und setzte sich dann wieder auf dem M4 in Richtung Osten, zur Hauptstadt, in Bewegung.
    Die Karte hatte sich als äußerst hilfreich erwiesen, denn es stellte sich heraus, dass er nicht ins Londoner Zentrum musste. Er konnte außerhalb bleiben, vielleicht in einem der vielen Hotels übernachten, die in der Nähe des Flughafens und des M4 lagen. Von dort konnte er die Sache mit dem Büchsenmacher regeln, einem Mr. Kumar, der in Southall wohnte, keine acht Kilometer vom Flughafen entfernt.
    Sehr gute Nachrichten also, denn Hotels in der Nähe großer internationaler Flughäfen waren die unpersönlichsten Einrichtungen, die man sich denken konnte. Jeder war lediglich auf der Durchreise, jeder war in Eile, keiner hatte viel Zeit für den anderen. Perfekt für jeden, dem eine gewisse Anonymität notwendig erschien. Mack musste sich nur eines der Hotels dort heraussuchen.
    Er nahm die Ausfahrt London Heathrow, bog allerdings nicht zu den Terminals, sondern nach links ab. Nach nicht einmal einem Kilometer fand er genau das, was er gesucht hatte, ein großes Hotel einer amerikanischen Kette mit Shuttle-Service zum Flughafen.
    Ein Portier öffnete ihm die Wagentür. »Sie bleiben hier, Sir?«, fragte er.
    Mack nickte. Er betrat die Lobby, buchte ein großes Einzelzimmer für eine Woche und zahlte in bar, 2000 britische Pfund.
    Der Empfangschef zählte die Scheine und teilte ihm unnötigerweise mit: »Kein Problem, Sir.« Er reichte Mack die Schlüsselkarte für Zimmer 543 und fragte, ob er Hilfe mit der Tasche benötige.
    Mack verneinte und erfuhr, dass der Boy die Autoschlüssel auf sein Zimmer bringen würde, sobald der Türsteher den Wagen geparkt hätte.
    Es stellte sich heraus, dass der Junge schneller war als Mack. Er gab ihm fünf Pfund und nahm die Schlüssel entgegen. Im Zimmer packte er Rasierzeug und andere Toilettenartikel aus, verstaute alles im Badezimmer, schlüpfte dann erneut in seine Jeffery-Simpson-Verkleidung und machte sich sofort wieder auf den Weg.
    Er folgte der Karte zur Merick Street im nahe gelegenen Southall, einem der westlichen Vororte von London mit indischer und pakistanischer Bevölkerungsmehrheit. Es herrschte ein Treiben wie im Stadtzentrum von Bombay an einem Montagmorgen. Problemlos fand Mack einen Werkzeugladen.
    Dort erstand er einen Werkzeugkoffer aus Metall, 55 Zentimeter lang, 30 Zentimeter breit und hoch, mit einem im Deckel versenkbaren Griff. Die zusammenschiebbaren Innenfächer waren für Hammer, Schraubenzieher und Zangen ausgelegt.
    »Sehr schöner Werkzeugkasten, Sir«, sagte der indische Verkäufer. »Wirklich sehr schön. Guter Werkzeugkasten für guten Handwerker.«
    Mack war sich nicht sicher, ob er in der Jeffery-Simpson-Verkleidung einen guten Handwerker abgab – eher einen arbeitslosen Bankangestellten. Trotzdem lächelte er und zahlte 62 Pfund für den Kasten, was, wie er sich insgeheim dachte, verdammt viel Geld war für dieses Ding. Dann steuerte er den Fiesta in das Nebenstraßenlabyrinth und suchte nach der Adresse auf dem Zettel, den Liam O’Brien ihm gegeben hatte. Schließlich fand er sie, eine breite Wohnstraße, sehr viel gepflegter als die anderen Straßen im Viertel. Die Nummer 16 stellte sich als großes viktorianisches Haus mit eigenem Grundstück heraus.
    Der Garten war verwildert, die ehemals breite Einfahrt war durch überhängende Bäume zu

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