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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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leicht geöffnet an der Seitenscheibe. Mack drückte ihm 20 100-Euro-Scheine hinein.
    »Sehr vertrauensvoll von Ihnen, Sir. Vor allem, weil Sie gar nicht wissen, ob meine Informationen was taugen.«
    »Wäre besser, wenn sie was taugen«, sagte Mack.
    »Ach ja?«
    »Ja, O’Brien. Falls nicht, komme ich zurück und töte Sie vielleicht.«
    »Die Informationen sind gut«, erwiderte der Ire. »Unter Gaunern gibt es noch so was wie Ehrgefühl.« Wieder sein glucksendes Lachen, das Mack auch schon am Telefon gehört hatte.
    »Und welchen Namen soll ich ihm nennen, wenn Sie bei ihm auftauchen?«
    Mack, den Blick starr nach vorn gerichtet, antwortete, ohne zu zögern. »McArdle, Tommy McArdle.«
    »Ich werde anrufen. Ihr Mann befindet sich etwa eine halbe Stunde westlich von London. Er ist der beste private Büchsenmacher in England … Alles Gute, Tommy, und zielen Sie um Gottes willen gut.«
    »Bis dann, Liam«, sagte Mack lächelnd, während er losfuhr, ohne auch nur einmal den Kopf gewendet zu haben oder von Liam O’Brien angesehen worden zu sein.
    Er setzte die Fahrt nach Süden fort in Richtung der alten Stadt Enniscorthy mit ihrer mächtigen normannischen Burg und einer außergewöhnlichen römisch-katholischen Kathedrale, die von Augustus Pugin entworfen worden war, demselben Architekten, von dem auch das Londoner Parlamentsgebäude stammt.
    Er fuhr durch Enniscorthy, in dem sich sehr viel mehr Touristen herumtrieben als in Gorey, überquerte auf der neuen einspurigen Brücke den Slaney, bog rechts ab und folgte auf einer neuen breiten Straße dem gewundenen Flusslauf nach Wexford. Über die Umgehungsstraße dort kam er auf einer zweispurigen Schnellstraße bald zum Hafen von Rosslare.
    Er hielt auf einem Hügel über dem Hafen an einer Tankstelle, tankte und besorgte sich einen Becher Kaffee, den er langsam auf dem Vorplatz trank, während er den Blick über die Straße hinaus auf die ruhigen Gewässer des St. George’s Channel schweifen ließ.
    Um etwa halb fünf fuhr er den steilen Hang zum Fährhafen hinunter, stellte den Wagen ab, ging zum Stena-Line-Schalter und erkundigte sich nach einer Fähre nach England.
    »Eigentlich geht sie nach Wales, Sir«, sagte der Angestellte, ein junger Mann, dessen Namensschild ihn als Seamus auswies. »Und sie läuft auch erst um 22.15 Uhr aus. Sie können gegen halb acht an Bord.«
    »Vorher nicht?«
    »Na ja, vorher ist sie noch mitten auf der Irischen See«, sagte Seamus. »Das geht also schlecht.«
    »Wann ist sie in Wales?«
    »Gegen drei Uhr morgens. Fishguard, Südwales, Sie können dann sofort abfahren. Aber wenn Sie eine Kabine buchen und noch bis halb sieben im Bett bleiben wollen, ist das auch in Ordnung. Sie müssen uns nur sagen, wann Sie loswollen, damit wir den Wagen an der richtigen Stelle unterbringen.«
    »Okay, Seamus. Dann hätte ich gern ein Erste-Klasse-Ticket, hin und zurück, für eine Kabine und einen Ford Fiesta.«
    »Sie sind allein?«
    »Ja.«
    »Und wann wollen Sie zurück?«
    »Das weiß ich noch nicht – können Sie das offenlassen?«
    »Es kostet 20 Euro mehr, Sir, wenn Sie kein festes Datum angeben, meine ich.«
    »Das ist tragbar«, erwiderte Mack.
    »Name?«
    »Patrick O’Grady.«
    »Irischer Staatsbürger?«
    »Ja.«
    Als Seamus nach der Farbe und dem Nummernschild des Wagens fragte, gab Mack die Farbe mit Dunkelblau an und änderte drei der Ziffern, in der Hoffnung, es würde niemandem auffallen – dem dann auch so war.
    »Mit welcher Karte wollen Sie zahlen?«
    »Keine Karte. In bar.«
    »Kein Problem.«
    Mack reichte ihm über 300 Euro, nahm die Tickets in Empfang und ging. Alles in allem war es ein gelungener Arbeitstag. Er ließ den Amerikaner Jeffery Simpson in Irland zurück und bestieg die Fähre nach England mit einem Ticket, das auf den Iren Patrick O’Grady ausgestellt war, den es nie gegeben hatte. Der falsche irische Pass war nun registriert, und das Rückfahrticket würde nie benutzt werden.
    Der Wagen war im Büro der Schifffahrtslinie unter einer falschen Farbe und einem stark abgeänderten Kennzeichen angegeben worden, sodass er samt seinem Fahrer von der Polizei kaum aufgespürt werden konnte. Falls denn überhaupt jemals nach ihm gesucht würde.
    Mack zog sich auf den Parkplatz zurück, auf dem einiges los war, klemmte sich hinters Steuer, kurbelte das Seitenfenster herunter und las die Irish Sunday Times , die er in der Tankstelle gekauft hatte. Er wollte sich für die 22.15-Uhr-Fähre erst anstellen, wenn es eine

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