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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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in den großen Flur und rief dem bewaffneten Posten an der Tür zu, der mittlerweile dort immer stand: »Ich bin beim Polizeichef, bei Savary. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.«
    Er jagte den Mercedes durch die dunklen Straßen und traf fünf Minuten später beim Polizeichef ein. Der zeigte ihm die E-Mail aus Cherbourg. Marcel las sie nachdenklich. »Es war richtig, dass Sie angerufen haben, Pierre«, sagte er. »Weiß Gott, wo sich dieser Typ jetzt aufhält oder wer er ist. Aber es passt. Wir erwarten einen Anschlag, die Täter sollen aus England kommen, und dieser Typ könnte, so wie es aussieht, an der bretonischen Küste anlanden. Wir müssen dranbleiben, bis wir ihn haben.«
    »Genau das ging mir auch durch den Kopf«, erwiderte Savary. »Ich werde mal die Küstenwache anrufen und nachfragen, ob es was Neues gibt. Sie sollen uns über jeden Schritt auf dem Laufenden halten, bis sie den Trawler haben.«
    »Wie lautet die letzte bekannte Position?«
    »Vor der Küste von Devon, aber das ist schon ein paar Stunden her. Keiner weiß, welchen Kurs er genommen hat.«
    »Wir bleiben hier, bis sie ihn haben?«
    »Ich denke doch. Wer weiß, was da noch alles auf uns zukommt. Man wird mich hängen, wenn Monsieur Foche etwas zustößt.«
    »Was meinen Sie, was in dem Fall mit mir angestellt wird? Dass man mir ein Orden verleiht?«

    0200. Ärmelkanal
49.66 Nord, 2.33 West

    Laut GPS der Eagle befand sich Mack Bedford vier Seemeilen westlich von Alderney. Das Funkgerät, das die gesamte Nacht über keinen Ton von sich gegeben hatte, begann plötzlich zu krächzen.
    Hier Küstenwache Alderney, Küstenwache Alderney. Fahrzeug vier Seemeilen westlich von uns auf Kurs eins-drei-fünf – ich wiederhole eins-drei-fünf – bitte geben Sie sich zu erkennen.
    Sofort drückte Mack auf den Senden-Knopf und antwortete:
    Hier Fischtrawler Tantrum aus Plymouth, England, Kurs auf Saint-Malo. Wir hatten im Unwetter Schwierigkeiten mit der Satelliten- und Funkübertragung. Werden uns bei Ankunft beim Hafenmeister in Saint-Malo melden. Band neun-drei tot … kommen.
    Mack schaltete das Funkgerät aus und änderte augenblicklich den Kurs um 60 Grad nach Steuerbord. Auf seinem GPS-Schirm sah er, dass er irgendwo zwischen Guernsey und der winzigen Insel Sark durchlaufen würde, einsame Gewässer um diese Nachtzeit.
    Der Wind hatte nachgelassen, die See war ruhiger. Im Schutz der großen Insel würde er auf dem letzten Abschnitt zur bretonischen Küste locker 20 Knoten machen können. Kurs: einsneun-fünf, Südsüdwest.
    Die Küstenwache auf Alderney hatte von Cherbourg die Meldung erhalten, dass man mit der Suche nach dem vermissten britischen Trawler beginnen würde. Es wurde zur Kenntnis genommen, dass die Tantrum aus Plymouth Probleme mit dem Funkgerät hatte und innerhalb von drei Stunden in Saint-Malo einlaufen würde. Dennoch hatte man allen Stationen der Küstenwache mitgeteilt, dass der britische Trawler per Radar erfasst worden war, und beim Hafenmeister in Saint-Malo um Bestätigung nachgesucht, sollte das Boot gegen fünf Uhr dort anlegen.
    Cherbourg war an diesen Vorgängen sehr interessiert, nachdem bei ihnen eine Warnung der Polizei eingegangen war, wenn ein unbekanntes Boot Kurs auf die bretonische Küste nehme, sei es mit äußerster Dringlichkeit zu behandeln, man wiederhole, mit äußerster Dringlichkeit.
    Die Küstenwache Cherbourg wies die kleine Station auf Alderney an, dranzubleiben. Doch auch zwei Stunden später konnte kein Kontakt hergestellt werden. Der junge Diensthabende, der über Funk Mack Bedford zu erreichen versuchte, hatte auch eine passende Erklärung dazu: »Natürlich antwortet das Boot nicht – das Funkgerät ist hinüber, das haben sie uns doch schon gemeldet.«
    Die Eagle war mittlerweile außerhalb des Radars, da Mack Bedford auf seinem unbeirrbaren Südkurs hinter der kleinen Insel Hern abgeschirmt war. Er musste dazu nur weiter in der neun Seemeilen breiten Wasserstraße zwischen St. Peter Port auf Guernsey und der Insel Sark bleiben. Dahinter standen ihm 60 Meilen Fahrt durch den Golf von Saint-Malo hinunter zur Bucht von Saint-Brieuc bevor. Dass ihn dort noch jemand aufhalten könnte, war äußerst unwahrscheinlich. Noch immer war es stockfinster, Mack Bedford hatte nach wie vor alle Positionslichter gelöscht, er strahlte keinerlei elektronische Emissionen ab. Die Küstenwache kannte seinen Kurs nicht, und keiner wusste, ob der mysteriöse »Radarfleck« auf dem Alderney-Schirm von der Eagle

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